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Kim Jong-un: Miese Propaganda-Masche! Junge "Influencerinnen" werben im Netz für Nordkorea

Nordkorea ist ein tolles Land mit unglaublichen Möglichkeiten. So stellen es jedenfalls neuerdings junge Mädchen, die angeblich aus der Hauptstadt Pjöngjang kommen sollen, auf YouTube dar. Doch diese Influencerinnen verbreiten nichts anderes als die Propaganda von Diktator Kim Jong-un.

Kim Jong-un (hier mit seiner Tochter Kim Ju-ae) setzt offenbar junge Mädchen als Nordkorea-Influencerinnen im Netz ein. (Foto) Suche
Kim Jong-un (hier mit seiner Tochter Kim Ju-ae) setzt offenbar junge Mädchen als Nordkorea-Influencerinnen im Netz ein. Bild: picture alliance/dpa/KCNA via KNS/AP | Uncredited

Ein Leben in Armut und völlig abgeschottet von anderen Ländern und Kulturen. So sieht wohl der Alltag für die meisten Menschen in Nordkorea aus. Während das ostasiatische Land extrem viel Geld für die Entwicklung neuer Nuklearwaffen ausgibt, bleibt die eigene Bevölkerung auf der Strecke. Doch zugeben will Diktator Kim Jong-un diese Probleme natürlich nicht. Mit perfiden Propaganda-Mitteln versucht er den Schein eines wohlhabenden Landes mit glücklichen Menschen zu wahren. Dabei setzt der Despot jetzt auch verstärkt auf das Internet - obwohl dies die einfachen Bürger in Nordkorea gar nicht benutzen dürfen.

Kim Jong-un mit fieser Propaganda-Masche: Junge Mädchen werben in Internet-Videos für Nordkorea

Junge Mädchen im Alter von gerade einmal elf Jahren bewerben auf YouTube ausschließlich die angeblich schönen Seiten von Nordkorea. Eine von ihnen tritt unter dem Pseudonym "Song A" auf, hat bereits mehr als 30.000 Abonnenten und schon 15 Videos im Netz hochgeladen. Die "Kimfluencerin" spricht darin perfektes Englisch, was Berichten zufolge daran liegt, dass sie in London aufgewachsen ist, schreibt die "Daily Mail". Sie selbst sagt in ihrem ersten Video, ihre Mutter habe ihr die Sprache beigebracht. Die nordkoreanische Hauptstadt lobt "Song A" in höchsten Tönen: "Pjöngjang, wo ich wohne, ist eine sehr schöne und großartige Stadt. Warst du schon einmal dort? Wenn du hierher kommst, wirst du total überrascht sein. Denn buchstäblich überall, wo man hingeht, gibt es Vergnügungsparks wie den Munsu-Wasserpark, den zentralen Zoo, den Rollschuhpark und unzählige andere Dinge, die unsere Kinder genießen können." In weiteren Videos nimmt sie ihre Follower mit in ein Kinderkrankenhaus, eine Eisdiele, einem Wissenschaftszentrum oder den Munsu-Wasserpark. Kritik wird in den Clips nicht geäußert, es entsteht der Eindruck einer heilen Welt. In ihrem Begrüßungsvideo stellt "Song A" zudem ihr Lieblingsbuch vor - Harry Potter.

"Kimfluencer" sollen Verbindung zum Westen herstellen

Was aber möchten Kim Jong-un und seine Verbündeten mit solchen Videos, hinter denen mit hoher Wahrscheinlichkeit der Staat steckt, bezwecken? Ostasien-Experte Dr. Colin Alexander von der Nottingham Trent Universität analysierte für die "Daily Mail": "Die Videos selbst sind aus mehreren Gründen interessant. Sie neigen dazu, Frauen mit der Absicht zu benutzen, ein Gefühl der Unschuld zu erzeugen. Das jüngere Mädchen spricht mit einem südenglischen (und nicht amerikanischen) Akzent. Dies ist sowohl verwirrend als auch wichtig. Vielleicht sieht Pjöngjang diesen Akzent als ein internationales Zeichen für Integrität." Auch die Anspielung auf Harry Potter verfolgt Alexander zufolge ein klares Ziel. "Harry Potter wird erwähnt, um eine Verbindung zwischen jungen Erwachsenen und Kindern in aller Welt herzustellen." Mit den realen Bedingungen vor Ort haben die Ausschnitte laut dem Experten nichts zu tun. Wahrscheinlich sind sie noch nicht einmal alle in Nordkorea gedreht worden. Bei "Song A" könnte es sich Vermutungen zufolge um die Tochter eines nordkoreanischen Diplomaten handeln.

Eine weitere "Kimfluencerin" ist eine junge Frau, die sich unter dem Namen "YuMi" ausgibt. Auch sie kommt laut eigenen Aussagen aus Pjöngjang und geht in ihren Videos auf ihr alltägliches Leben in Nordkorea ein. So zeigt sie unter anderem verschiedene Eissorten in einem Laden, geht angeln oder testet koreanisches Essen.

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/bua/news.de

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