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Rasputiza in der Ukraine: Deutsche Panzer hassen Schlamm! Scheitert die geplante Gegenoffensive am Wetter?

Der Frühling ist in der Ukraine bislang ungewöhnlich nass. Man spricht bei diesem Wetterphänomen von der Rasputiza: Der "Zeit der Wegelosigkeit". Ist die geplante Offensive gegen die russischen Besatzer damit zum Scheitern verurteilt?

Scheitert die ukrainische Gegenoffensive am Wetter? (Foto) Suche
Scheitert die ukrainische Gegenoffensive am Wetter? Bild: picture alliance/dpa/AP | LIBKOS

Seit mehr als einem Jahr führt Russland offen Krieg gegen die Ukraine und hält derzeit - inklusive der bereits 2014 annektierten Krim - rund 20 Prozent des ukrainischen Staatsgebiets besetzt. Derzeit bereitet sich das ukrainische Militär auf eine Großoffensive vor, um sich die besetzen Gebiete zurückzuholen. Doch es gibt Probleme: Scheitern die ukrainischen Truppen am Wetter?

Schlamm behindert Ukraine-Streitkräften! Scheitert die geplante Großoffensive am Wetter?

Für gewöhnlich kann es im Frühling in der Ukraine besonders nass werden. Man spricht dann von der Rasputiza, die weite Teile der Ukraine in Sumpfgebiet verwandelt. Diese Schlammzeit weicht im Frühjahr und Herbst ganze Landschaften und unbefestigte Straßen in Osteuropa durch Regen sowie Schneeschmelze auf und macht sie somit unbefahrbar. Daher spricht man auch von der "Zeit der Wegelosigkeit". Dieses Wetterphänomen tritt vor allem in Belarus, Russland und in der Ukraine auf und behinderte bereits im vergangenen Jahr die Truppenbewegungen des russischen Militärs. Nun könnte Rasputiza auch die Gegenoffensive der Ukraine verzögern.

Bereits seit Wochen verlagern ukrainische Soldaten die aus dem Westen gelieferten Waffen an die Front. Doch derzeit kommen die Truppen kaum voran. Der Boden in der Ost- und Zentralukraine ist völlig aufgeweicht. "Solange sich das Wetter nicht bessert, wird es keine Gegenoffensive geben", sagte ein Leutnant der 43. separaten Artilleriebrigade gegenüber der "New York Times". "Die Fahrzeuge würden stecken bleiben, und was machen wir dann, wenn die Schießerei losgeht?" 

Panzer-Elektronik spielt bei Feuchtigkeit und Schmutz verrückt

Kiew steht unter Druck. Eigentlich sollte die Gegenoffensive bald starten, doch das Wetter könnte trotz moderner Waffentechnik zu einer Niederlage führen. Die deutschen Panzerhaubitzen sind unter trockenen Bedingungen schnell und wendig. Doch bei zu viel Feuchtigkeit oder Schmutz spielt die Elektronik verrückt. "Die Soldaten müssen spezielle Stiefel oder Hausschuhe anziehen, wenn sie ins Innere der Haubitze gehen, jedes Fahrzeug verfügt über einen eigenen Staubsauger", schreibt die "Bild". Nun liegen die Hoffnungen auf einen warmen und trockenen Spätfrühling sowie einem heißen Sommer.

Ukraine-Verteidigungsminister: Vorbereitung der Offensive in Endphase

Laut dem ukrainischen Verteidigungsminister Olexij Resnikow seien die Vorbereitungen der erwarteten Frühjahrsoffensive "in der Endphase". "Ich glaube an sie", sagte er am Montag im Staatsfernsehen. "Ich glaube, dass wir ab heute auf die Zielgerade einbiegen und sagen können: Ja, alles ist bereit", betonte Resnikow. "Und dann werden der Generalstab, der Oberbefehlshaber und sein Team auf der Grundlage der Entscheidung und des Verständnisses der Lage auf dem Schlachtfeld entscheiden, wie, wo und wann", sagte der Minister. Er sei ebenso wie die internationalen Partner der Ukraine vom Erfolg der Offensive überzeugt. Schließlich verstünden die Partner Kiews, dass ein Erfolg "im Sicherheitsinteresse ihrer Länder und ihrer Völker liegt".

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/sba/news.de/dpa

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