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Atom-Alarm beim Pentagon: US-Militär entdeckt chinesischen Spionageballon über Atomwaffenstützpunkt

Das US-Militär hat eigenen Angaben zufolge einen chinesischen Spionageballon über dem Bundesstaat Montana entdeckt. Auf einem Stützpunkt der US-Luftwaffe lagern dort 150 mit Atomsprengköpfen bestückte Interkontinentalraketen.

Die USA haben einen chinesischen Spionageballon entdeckt. (Foto) Suche
Die USA haben einen chinesischen Spionageballon entdeckt. Bild: picture alliance/dpa/The Billings Gazette/AP | Larry Mayer

Das US-Militär hat einen chinesischen Spionageballon über dem Norden der USA gesichtet. Der Ballon sei über dem Bundesstaat Montana im Nordwesten der USA entdeckt worden, teilte das Pentagon mit. Die Flugbahn des Ballons werde genau verfolgt. Er befinde sich noch immer über den Vereinigten Staaten, hieß es.

USA wollen chinesischen Spionageballon nicht abschießen

Man habe erwogen, ihn abzuschießen, sich dann aber dagegen entschieden, wegen der Gefahr durch herabfallende Trümmer. Nach der Entdeckung des Ballons habe die Regierung umgehend Maßnahmen ergriffen, um die Preisgabe von sensiblen Informationen zu verhindern, sagte Pentagonsprecher Pat Ryder.

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Wollte der China-Ballon den US-Atomwaffenstützpunkt ausspionieren?

Auf einem Stützpunkt der US-Luftwaffe im Norden Montanas lagern nach Angaben des "Wall Street Journal" 150 mit Atomsprengköpfen bestückte Interkontinentalraketen vom Typ Minuteman III. Solche sensiblen Standorte würden in der Regel abgeschirmt, berichtete die Zeitung unter Berufung auf einen hochrangigen Verteidigungsbeamten. Die Spionagesysteme des Ballons lieferten dennoch einen "begrenzten Mehrwert" im Vergleich zu Informationen, die China mit erdnahen Satelliten sammeln könne.

Man sei sich sicher, dass der Ballon aus China stamme, hieß es aus dem Pentagon. Schon in der Vergangenheit habe es ähnliche Vorfälle gegeben. Der Unterschied sei diesmal, dass sich der Ballon länger als sonst über den USA aufhalte. Der Ballon stelle keine militärische Bedrohung oder Gefahr für Menschen am Boden dar, sagte Ryder. Auch für Flugzeuge sei der Ballon aufgrund seiner großen Flughöhe ungefährlich, hieß es. Die USA stünden mit China bezüglich des Vorfalls in Kontakt.

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/news.de/dpa

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