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Hussein Amirabdollahian: "Undiplomatisch" und "nicht klug"! Irans Außenminister droht Baerbock

Nachdem Annalena Baerbock in aller Öffentlichkeit klare Kante gegen das iranische Regime zeigte, droht Außenminister Hussein Amirabdollahian der Grünen-Politikerin auf Twitter mit Konsequenzen.

Der iranische Außenminister droht Annalena Baerbock auf Twitter. (Foto) Suche
Der iranische Außenminister droht Annalena Baerbock auf Twitter. Bild: picture alliance/dpa | Carsten Koall

Der Ton zwischen Berlin und Teheran hat sich nach Ausbruch der landesweiten Proteste gegen das Mullah-Regime dramatisch verschärft. Außenministerin Annalena Baerbock sicherte den Menschen im Iran kürzlich ihre Unterstützung zu und kündigte außerdem weitere Sanktionen gegen die islamische Republik an. Nun kontert der iranische Außenminister Hussein Amirabdollahian auf Twitter und rechnet eiskalt mit der Grünen-Politikerin ab.

Annalena Baerbock kündigt weitere Sanktionen gegen Iran an

"Wir stehen an der Seite der Männer & Frauen in Iran, und zwar nicht nur heute, sondern: so lange es notwendig ist. Wir tragen ihre Stimmen in die Welt. Sie heißen Mahsa. Sie heißen Nika, Abdolfazel, Mohammad, Omid oder Minu. Sie sind nicht allein", schrieb Annalena Baerbock am Mittwoch auf Twitter. Zudem teilte sie mit, dass an einem weiteren Sanktionspaket gegen den Iran gearbeitet werde, das nächste Woche verabschiedet werden soll. "Gleichzeitig arbeiten wir daran, dass es im UN-Menschenrechtsrat eine Sondersitzung zu #Iran gibt und ein Aufklärungsmechanismus mandatiert wird."

Iranischer Außenminister Hussein Amirabdollahian droht Baerbock mit Konsequenzen

Im Gegensatz zu ihren Vorgängern zeigt Annalena Baerbock klare Kante. Das scheint dem Iran nicht zu gefallen. Die Antwort auf den Tweet der deutschen Außenministerin ließ nicht lange auf sich warten. "Provokative, interventionistische und undiplomatische Haltungen zeugen nicht von Raffinesse und Klugheit", erklärte Außenminister Hussein Amirabdollahian auf Twitter an Baerbock gerichtet. "Deutschland kann sich für Engagement entscheiden, um gemeinsame Herausforderungen anzugehen - oder für Konfrontation. Unsere Antwort wird angemessen und entschlossen sein", drohte er. Historische Beziehungen zu beschädigen, werde langfristige Konsequenzen haben.

Mehr als 400 Tote bei Protesten im Iran

Seit Mitte September protestieren Zehntausende Menschen im Iran gegen den repressiven Kurs der Regierung sowie das islamische Herrschaftssystem. Auslöser der Proteste war der Tod der iranischen Kurdin Mahsa Amini (22). Die Sittenpolizei hatte sie festgenommen, weil sie gegen die islamischen Kleidungsvorschriften verstoßen haben soll. Die Frau starb am 16. September in Polizeigewahrsam. Mehr als 400 Menschen wurden bei den Protesten bislang getötet. Mehr als 14.000 festgenommen.

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/gom/news.de/dpa

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