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9-Euro-Ticket ab 1. Juni 2022: Schnäppchen-Ticket kommt! Volle Busse und Bahnen befürchtet

Der Bundesrat hat dem 9-Euro-Monatsticket für Busse und Bahnen zugestimmt. Verkehrsunternehmen erwarten einen Andrang von Fahrgästen. Auf Twitter wird der Beschluss kontrovers diskutiert.

Das 9-Euro-Ticket könnte im Sommer zu überfüllten Zügen führen. (Foto) Suche
Das 9-Euro-Ticket könnte im Sommer zu überfüllten Zügen führen. Bild: picture alliance/dpa | Sebastian Kahnert

Viele Bürger werden in diesem Sommer wohl mit den Zügen die schönsten Ecken Deutschlands erkunden. Denn was sich viele wünschten, ist jetzt beschlossene Sache: Das geplante 9-Euro-Ticket, mit dem man - wie der Name schon sagt - für jeweils nur 9 Euro im Monat deutschlandweit fast alle Busse und Bahnen benutzen darf, kann kommen.

9-Euro-Ticket soll spätestens ab Montag bundesweit erhältlich sein

Der Bundesrat stimmte am Freitag dem vom Bundestag beschlossenen Finanzierungsgesetz für die Sonderaktion zu, die ab 1. Juni für drei Monate starten soll. Damit kann auch der bundesweite Ticket-Verkauf bei der Bahn und anderen Anbietern wie angekündigt am Montag, 23. Mai, beginnen. Mancherorts läuft er schon.

9-Euro-Ticket soll Bürger entlasten

Die Billigtickets sind Teil der Entlastungspakete der Ampel-Koalition wegen der stark gestiegenen Energiepreise. Zugleich sollen sie eine große Schnupperaktion sein, um mehr Fahrgäste anzulocken und zum Umsteigen vom Auto zu ermuntern. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP)sprach von einer Chance für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und klimafreundliche Mobilität.

Bund finanziert das 9-Euro-Ticket mit 2,5 Milliarden Euro

Die Sondertickets sollen im Juni, Juli und August bundesweit Fahrten im Nah- und Regionalverkehr ermöglichen - für jeweils 9 Euro im Monat, also viel günstiger als normale Monatskarten. Laut dem jetzt beschlossenen Gesetz stellt der Bund den Ländern unter anderem 2,5Milliarden Euro bereit, um Einnahmeausfälle der Verkehrsanbieter auszugleichen. Von den Ländern hatte es zuvor mehrfach Forderungen nach generell mehr Geld für den ÖPNV gegeben.

Bus und Bahnbetreiber erwarten Andrang

Bahn- und Busbetreiber und die Verkehrsverbünde stellen sich auf einen größeren Andrang von Fahrgästen ein - gerechnet wird vor allem an Wochenenden mit vollen Zügen zu Ausflugszielen. Zugleich plant die Koalition für den Aktionszeitraum von Juni bis Ende August aber auch eine deutliche finanzielle Entlastung beim Tanken durch eine Senkung der Energiesteuer für Benzin und Diesel.

Twitter-Nutzer diskutieren über Billig-Ticket

Auf Twitter wird der Beschluss zum 9-Euro-Ticket von vielen Nutzern positiv aufgenommen. Ein Nutzer freut sich: "Jetzt muss ich nur noch wissen, wann das erste Konzert auf Sylt stattfindet." Ein anderer schreibt: "Ja das #9EuroTicket ist nicht von Dauer, aber alleine was das Ticket innerhalb der drei Monate für viele Menschen einen drastischen Anstieg an Lebensqualität bietet. Es mag einige Kritiker geben, aber es hilft und wenn auch nur kurz."

Andere Nutzer sind hingegen skeptisch. Ein Twitter-Nutzer kritisiert den hohen Verwaltungsaufwand, der für Bahn und Verkehrsverbünde durch das 9-Euro-Ticket entsteht. "Glaube immer mehr, dass es allen günstiger gekommen wäre, wenn der ÖPNV in den drei Monaten gar nichts kosten würde." Und ein anderer Tweet warnt vor dem hohen Risiko, sich mit Corona zu infizieren. "Ist Infektionsschutz aufeinmal egal? Wenn jeder mit dem 9 Euro Ticket fährt werden Bus und Bahn komplett überfüllt sein. Doppelmoral mal wieder."

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/bua/news.de/dpa

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