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Geheimdienst veröffentlicht Namensliste: Ukraine macht Jagd auf die Mörder von Butscha

Die Ukraine macht Jagd auf die Mörder von Butscha. Doch wer ist für das Massaker verantwortlich? Das ukrainische Verteidigungsministerium hat nun eine Liste mit Namen von Soldaten veröffentlicht, die für das Massaker verantwortlich gewesen sein sollen.

Werden die Schuldigen des Butscha-Massakers je gefunden? (Foto) Suche
Werden die Schuldigen des Butscha-Massakers je gefunden? Bild: picture alliance/dpa/SOPA Images via ZUMA Press Wire | Matthew Hatcher

Nach dem Rückzug russischer Truppen aus dem Nordwesten der ukrainischen Hauptstadt hatten Aufnahmen von Leichen auf den Straßen des Vororts Butscha international für Entsetzen gesorgt. Die Ukraine macht russische Truppen für die Gräueltaten verantwortlich. Diese hatten die kleine Stadt bis vor kurzem besetzt. Wie die "Bild" nur wenige Tage nach den Gräueltaten berichtet, soll es erste Hinweise auf die angeblichen Mörder von Butscha geben.

Jagd nach Butscha-Mördern: Ukraine veröffentlicht Namensliste mutmaßlicher Täter

Nach Angaben von "Bild" habe das ukrainische Verteidigungsministerium eine Liste mit Namen von Soldaten veröffentlicht, die angeblich an dem Butscha-Massaker beteiligt gewesen sein sollen. Veröffentlicht wurde die brisante Namensliste dem Bericht nach vom ukrainischen Verteidigungsministerium. Laut einem Bericht, der dem ukrainischen Geheimdienst zugerechnet wird, werden die Namen der Soldaten der 64. Einheit der motorisierten Schützenbrigade aus dem Gebiet Chabarowsk zugeschrieben. Die Militär-Einheit 51460 soll bis vor kurzem in Butscha stationiert gewesen sein. Das berichtet auch die Ukraine auf ihrer Regierungswebsite.

Liste umfasst 1000 Namen - Verdacht gegen Militär-Einheit 51460

Laut "Bild", die einen Ausschnitt der vom ukrainischen Verteidigungsministerium veröffentlichten Liste öffentlich machte, sollen insgesamt 1.000 Namen auf der Liste stehen. Die Soldaten kommen aus dem Westen Russlands, aus dem Kaukasus und auch aus dem Fernen Osten, heißt es. Nach Angaben von "Bild" sollen jedoch nicht alle von ihnen in Butscha gewesen sein. Es wird davon ausgegangen, dass die Liste vor allem dazu dient, Druck auf das russische Militär auszuüben und deutlich zu machen, dass man die Schuldigen für das Butscha-Massaker finden und bestrafen wird.

Bekannt ist jedoch auch, dass mehrere russische Einheiten zu unterschiedlichen Zeitpunkten in Butscha stationiert waren, was es schwierig macht, herauszufinden, wer für das Massaker von Butscha verantwortlich ist. Wie "Bild" weiter schreibt, sei sich das ukrainische Militär jedoch sicher, dass Militär-Einheit 51460 zum Zeitpunkt des Massakers Anfang März das Sagen in Butscha hatte. Verantwortlich für die 64. Brigade soll Oberstleutnant Azatbek Omurbekov gewesen sein, behauptet das Boulevardblatt. Ob er das Massaker tatsächlich befehligt oder es zumindest nicht verhindert hat, ist jedoch völlig unklar.

Augenzeugenberichte decken sich mit Angaben der ukrainischen Geheimdienste

Dennoch mehren sich die Hinweise, dass es sich bei den mutmaßlichen Butscha-Mördern tatsächlich um Soldaten der Militär-Einheit 51460 handeln könnte. Laut "Bild" decken sich Augenzeugenberichte über der Ethnien der Soldaten mit den Angaben der ukrainischen Geheimdienste. Demnach soll die Militär-Einheit 51460 sowohl aus europäischen Russen, Kaukasiern und Burjaten aus dem Osten Russlands bestehen. Die Militär-Einheit war am 13. Januar aus der Stadt Chabarowsk in Richtung Ukraine gestartet, wurde dabei mehrfach fotografiert und gefilmt, heißt es.

Nach Butscha-Massaker: Werden die Schuldigen je gefunden?

Letztmalig gefilmt wurde die Einheit "Bild" zufolge am 7. März bei Kampfhandlungen nördlich von Kiew. Nach Zeugenberichten ermordeten am selben Tag Soldaten der Einheit acht Zivilisten in Butscha. Ob die Soldaten der Militär-Einheit 51460 tatsächlich für das Massaker von Butscha verantwortlich sind, ist dennoch unklar. Bislang konnte ihre Schuld nicht zweifelsfrei bewiesen werden. Es bleibt abzuwarten, ob die Schuldigen überhaupt je gefunden werden.

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/bua/news.de/dpa

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