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Raketenangriff im Ukraine-Krieg: Putins Truppen töten 35 Menschen - Bombardierung war "keine Verwechslung" 

Bei einem Raketenangriff auf einen Militärstützpunkt an der polnischen Grenze kamen 35 Menschen ums Leben. Ein Militärexperte ist sich sicher, dass die Bombardierung der Militärbasis in Jaworiw "keine Verwechslung" war.

Putins-Truppen haben den Militärstützpunkt in Jaworiw, in der Nähe der polnischen Grenze bombardiert. (Symbolfoto) (Foto) Suche
Putins-Truppen haben den Militärstützpunkt in Jaworiw, in der Nähe der polnischen Grenze bombardiert. (Symbolfoto) Bild: picture alliance/dpa/AP | Felipe Dana

Putins Truppen nähern sich immer weiter dem Westen der Ukraine. Zum ersten Mal seit Beginn des Ukraine-Kriegs bombardierte das russische Militär einen Militärstützpunkt in der Nähe der polnischen Grenze. Bei dem Luftangriff wurde die ukrainische Militärbasis in Jaworiw nahe der polnischen Grenze getroffen. 35 Menschen kamen ums Leben.

Ukraine-Krieg: Militärstützpunkt an polnischer Grenze bombardiert - 35 Tote

Am frühen Sonntagmorgen brannte der Militärstützpunkt lichterloh. "Es ist für uns alle erschütternd", sagte Vitaliy, der neun Kilometer von dem Stützpunkt entfernt wohnt. Vier Raketen schoss die russische Armee auf den Militärstützpunkt ab, erinnert sich ein ukrainischer Soldat gegenüber "The Sun" an das "Massaker". So beschreibt es das britische Blatt. OSINTdefender schrieb auf Twitter, dass Russland acht Raketen abgefeuert haben soll.

Es ging alles ganz schnell, aber "wir konnten fliehen, da unsere nicht die erste war, die getroffen wurde", erzählte der Soldat. "Wir haben die anderen Raketen gehört und sind evakuiert worden. Fast alle, die in unserer Unterkunft waren, konnten sich befreien, aber nicht alle, und die Raketen schlugen dort ein, wo wir untergebracht waren. Mehr als zehn Menschen, die ich kenne, werden vermisst." Sie versteckten sich im Wald, berichtet ein anderer Soldat. Die Marschflugkörper sollen aus dem Norden Weißrusslands gekommen sein.

Sind ausländische Soldaten unter den Todesopfern?

Der Bürgermeister von Lemberg, Maksym Kozytskyi, bestätigte, dass 35 Menschen gestorben und 134 verletzt worden seien. Er sagte, die Zahl der Toten wäre weitaus höher gewesen, wenn das ukrainische Raketenabwehrsystem nicht die meisten der über 30 abgefeuerten Raketen abgeschossen hätte. An diesem Standort wurden neben lokalen Soldaten auch ausländische Männer ausgebildet. Etwa 500 ausländische Soldaten sollen sich dort aufgehalten haben, sagte ein britischer Soldat am Samstag. Ob ausländische Streitkräfte unter den Todesopfern sind, ist unklar.

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Bombardierung war "keine "Verwechslung": Greift Putin bald auch die EU an?

Den Militärstützpunkt zu bombardieren, sei keine "Verwechslung" gewesen, sagte der Forscher Major Kristian Lindhardt. "Wenn die MiG-Kampfflugzeuge aus Polen in die Ukraine einfliegen, dann müssen sie in der Regel von den Luftwaffenstützpunkten der Westukraine aus operieren", fügte er hinzu. Deshalb hätte die russische Armee den Militärstützpunkt angegriffen. Je näher sich die Kämpfe in der Nähe der EU und Nato abspielen, desto mehr schürt Putin Ängste vor Angriffen auf den Westen. Dass bald europäische Städte einen Bombenhagel erleben könnten, davor warnte zuletzt der ukrainische Politiker Wolodymyr Hrojsman eindringlich.

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