Sonnensturm-Warnung im Dezember 2025: Riesige Sonnenflecken entdeckt - welche Folgen für die Erde drohen

Auf der Sonne sind Fleckenregionen aufgetaucht, die zusammen so groß sind wie jene, die einst den verheerendsten Sonnensturm der Geschichte auslösten. Welche Folgen haben die Sonnenaktivitäten für die irdische Technik und Stromnetze?

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Die außergewöhnlich große Sonnenfleckengruppe "AR 4294-4298" zeigt sich zur Zeit auf der Oberfläche der Sonne. (Foto) Suche
Die außergewöhnlich große Sonnenfleckengruppe "AR 4294-4298" zeigt sich zur Zeit auf der Oberfläche der Sonne. Bild: picture alliance/dpa | Henning Kaiser
  • Wissenschaftler schlagen Alarm nach Entdeckung riesiger Sonnenflecken
  • Sonnensturm-Warnung aktuell - Auswirkungen auf die Erde nicht unwahrscheinlich
  • Sorgen die aktiven Sonnenflecken für ein Polarlichter-Spektakel im Dezember 2025?

Auf der Sonne sind derzeit mehrere außergewöhnlich große und aktive Fleckenregionen zu beobachten. Am letzten November-Wochenende tauchten Angaben des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) die Regionen AR 4294, 4296 und 4298 am östlichen Rand des Sterns auf. Ihre gemeinsame Ausdehnung entspricht jener Sonnenfleckenregion, die der britische Astronom Richard Carrington im September 1859 dokumentierte - und die den heftigsten Sonnensturm seit Jahrhunderten auslöste.

Mega-Sonnensturm im Anmarsch? Forscher beobachten riesige aktive Sonnenflecken

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) verfolgt die Entwicklung mit erhöhter Wachsamkeit. "Sollten in den kommenden Tagen starke Eruptionen auftreten, könnten diese – je nach Ausrichtung und Stärke – zumindest teilweise auf die Erde gerichtet sein", warnt die Behörde am 4. Dezember 2025. Die Wahrscheinlichkeit für Sonneneruptionen ist damit deutlich gestiegen. Bei entsprechenden Ausbrüchen könnten sogar Polarlichter über Deutschland erscheinen.

Welche Gefahr geht im Dezember 2025 von Sonnenflecken aus?

Die Sonnenflecken wandern derzeit aus Erdsicht in Richtung Zentrum der Sonnenscheibe. Diese Position macht sie besonders gefährlich: Eruptionen könnten direkt auf unseren Planeten zielen. Der typische Verlauf eines solchen Ereignisses beginnt mit einem intensiven Flare, der starke Röntgen- und UV-Strahlung freisetzt und die Ionosphäre der Erde beeinflusst. Mit einer Verzögerung von ein bis zwei Tagen könnte dann eine Plasmawolke folgen. Trifft diese auf das Erdmagnetfeld, droht ein geomagnetischer Sturm. Bei klarem Nachthimmel bestünde dann die Chance, Polarlichter auch in deutschen Breiten zu beobachten. Die aktiven Regionen mit ihren komplexen Magnetfeldern gelten in der Sonnenphysik als Hauptquellen solcher Ausbrüche.

Aktuelle Sonnenaktivitäten könnten ähnlich gravierend wie das Carrington-Ereignis 1859 sein

Wie verheerend Sonnenstürme sein können, zeigte sich 1859 beim sogenannten Carrington-Ereignis. Der Hobbyastronom Richard Carrington beobachtete damals eine gewaltige Eruption auf der Sonne. Nur etwa 20 Stunden später traf der resultierende geomagnetische Sturm die Erde – das bis heute stärkste wissenschaftlich dokumentierte Weltraumwetterereignis. Polarlichter leuchteten weltweit am Himmel, selbst in äquatornahen Regionen. In Mitteleuropa und Nordamerika fielen Telegrafensysteme aus, induzierte Spannungen lösten teilweise sogar Brände aus. Heute wäre die Verwundbarkeit weitaus größer. Satelliten, GPS-Navigation, Kommunikationsnetze und Stromversorgung könnten bei einem vergleichbaren Sturm erheblich beeinträchtigt werden. Die moderne Infrastruktur reagiert deutlich empfindlicher auf solche kosmischen Störungen als die Technik des 19. Jahrhunderts.

Alarmbereitschaft wegen erhöhtem Sonnensturm-Risiko - DLR überwacht Situation in Echtzeit

Das DLR-Institut für Solar-Terrestrische Physik in Neustrelitz analysiert die Sonnenaktivität kontinuierlich. Die Forscher in Mecklenburg-Vorpommern spannen den Bogen von der Grundlagenforschung bis hin zu praktischen Schutzkonzepten für anfällige Technologien. Ziel ist es, durch präzise Beobachtungen und Vorhersagen nationale Infrastrukturen zu schützen und betroffene Industrien rechtzeitig zu warnen. Wie sich die Situation entwickelt, bleibt allerdings ungewiss. "Die Frage ist, wie sich die Sonnenfleckengruppe, die man südlich des Äquators sieht, entwickelt", erklärte Astrophysiker Volker Bothmer von der Universität Göttingen. Die Anzahl der Flecken hängt von der Sonnenaktivität ab, die einem elfjährigen Zyklus folgt. Häufig sind monatelang überhaupt keine Sonnenflecken sichtbar.

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