Aus Psychiatrie verschwunden: Er verletzte 10 Menschen mit Beil und Brandsätzen - Polizei sucht Amokläufer
Bei einem Amoklauf im Jahr 2009 verletzte Georg R. zehn Menschen. Nach der Tat wurde er zu zehn Jahren Haft verurteilt und kam anschließend in eine psychiatrische Einrichtung. Nun ist er bei einem Ausgang geflohen.
Erstellt von Anika Bube - Uhr
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- Amokläufer Georg R. (34) nach Klinik-Ausgang verschwunden – Polizei fahndet.
- 2009 verletzte er beim Angriff auf ein Ansbacher Gymnasium zehn Menschen schwer.
- Klinik betont: "Keine Gefahr für die Bevölkerung" – doch Fahndung läuft auf Hochtouren.
Zehn Menschen verletzte Georg R. bei seinem Amoklauf mit Beil und Brandsätzen am Ansbacher Gymnasium. Jetzt ist er aus der Psychiatrie verschwunden. Die Klinik beteuert, es bestehe keine Gefahr.
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Amokläufer aus Psychiatrie entflohen - Großfahndung nach Georg R.
Der 34-Jährige, der 2009 einen Amoklauf an einer Ansbacher Schule verübte, ist aus einer psychiatrischen Einrichtung in Erlangen entkommen. Der Mann nutzte einen therapeutischen Ausgang am Samstag und kehrte am Abend nicht in die Klinik am Europakanal zurück.
Die Einrichtung meldete sein Verschwinden kurz nach Mitternacht an die Behörden. Seitdem läuft eine Fahndung nach dem ehemaligen Schüler, der vor 16 Jahren zehn Menschen schwer verletzte. Ein Polizeisprecher bestätigte, dass Georg R. zur Fahndung ausgeschrieben wurde. Bisherige Suchmaßnahmen blieben erfolglos. Die Bezirkskliniken Mittelfranken, die die psychiatrische Einrichtung betreiben, betonten gegenüber der "Bild", dass nach ihrer Einschätzung derzeit keine Gefahr für die Bevölkerung bestehe.
Blutiger Angriff mit Beil und Brandsätzen
Am Morgen des Tattages im Jahr 2009 betrat der damals 18-jährige Georg R. das Carolinen-Gymnasium in Ansbach schwer bewaffnet. Er trug ein Beil, einen Hammer, vier Messer und fünf selbstgebaute Brandsätze bei sich. Der Abiturient schleuderte zwei Molotow-Cocktails in einen Klassenraum und attackierte fliehende Mitschüler mit dem Beil. Bei dem brutalen Angriff erlitten neun Schüler und eine Lehrkraft schwere Verletzungen. Mehrere Opfer schwebten in Lebensgefahr. Die Attacke erschütterte die mittelfränkische Stadt und löste bundesweit Entsetzen aus. Georg R. wurde noch am Tatort überwältigt und festgenommen.
"Die ganze Schule soll bezahlen!" Georg R. nach Amoklauf zu 9 Jahren Haft verurteilt
Nach der Tat wurde Georg R. zu neun Jahren Haft verurteilt. Anschließend kam er in die psychiatrische Einrichtung in Erlangen, da das Gericht eine erhebliche Wiederholungsgefahr feststellte.
In seinem Tagebuch offenbarte sich der tiefe Groll des damaligen Schülers gegen seine Schule. Er dokumentierte dort seinen Hass auf die Bildungseinrichtung, in der er nach eigenen Angaben gemobbt worden war. "Die ganze Schule soll bezahlen", notierte er in seinen Aufzeichnungen.
Diese Einträge spielten im Gerichtsverfahren eine wichtige Rolle bei der Bewertung seiner Gefährlichkeit. Die psychiatrische Unterbringung sollte eine erneute Gewalttat verhindern.
Ausgänge waren "ohne Vorkommnisse"
Die Klinikleitung verteidigt die Gewährung des unbegleiteten Ausgangs. Seit Jahresbeginn habe Georg R. regelmäßig solche therapeutischen Ausgänge erhalten, teilten die Bezirkskliniken Mittelfranken mit. Diese seien stets problemlos verlaufen.
"Vom Patienten geht nach Einschätzung der behandelnden Klinik aktuell keine Gefahr für die Öffentlichkeit aus", erklärte eine Kliniksprecherin. Die Ausgänge seien ein wichtiger Bestandteil der Therapie gewesen.
Warum Georg R. diesmal nicht zurückkehrte, ist unklar. Die Fahndung nach dem 34-Jährigen läuft weiter auf Hochtouren. Hinweise auf seinen Aufenthaltsort liegen den Ermittlern bislang nicht vor.
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