Gesundheitsamt schlägt Alarm: Leitungswasser mit Durchfall-Keimen verunreinigt

In einer deutschen Stadt warnt das Gesundheitsamt vor Keimen im Trinkwasser. Verbraucher werden angehalten, das Wasser vorm Konsum abzukochen. Die Ursache für die Verunreinigung ist derzeit unklar.

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In Chemnitz sollen Verbraucher Leitungswasser derzeit nur abgekocht verwenden. (Foto) Suche
In Chemnitz sollen Verbraucher Leitungswasser derzeit nur abgekocht verwenden. Bild: AdobeStock / stoker
  • Gesundheitsamt warnt vor Durchfall-Keimen im Trinkwasser
  • Rund 245.000 Einwohner von Chemnitz betroffen
  • Verbraucher sollen Leitungswasser vor Konsum abkochen

Zwar gehört Leitungswasser aufgrund regelmäßiger Kontrollen zu den sichersten Lebensmitteln in Deutschland, dennoch kann es zu Verunreinigungen kommen.In Sachsen warnen das Gesundheitsamt und der Netzbetreiber die rund 245.000 Einwohner von Chemnitz davor, das Wasser aus dem Hahn ohne vorheriges Abkochen zu trinken. Der Grund: Bei Untersuchungen wurden Coli-Bakterien entdeckt, die Durchfall oder Darm-Infektionen auslösen können.

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Die Verunreinigung wurde bei Routinekontrollen entdeckt. Nach ersten Verdachtsmomenten führten Gesundheitsamt und der Netzbetreiber weitere Tests durch. Die Sequenzierung der Proben ergab, dass es sich um coliforme Bakterien handelt, wie sie auch in der Umwelt vorkommen.Diese Bakterien können bei bestimmten Personengruppen zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen. Besonders betroffen sind Menschen mit geschwächtem Immunsystem und Kleinkinder. Bei ihnen drohen Durchfallerkrankungen und Darminfektionen.

Alle medizinischen Einrichtungen in der Stadt wurden umgehend über die Verunreinigung in Kenntnis gesetzt. Krankenhäuser und Pflegeheime haben entsprechende Vorsichtsmaßnahmen eingeleitet, um ihre Patienten und Bewohner zu schützen.

Als Schutzmaßnahmen gilt: Leitungswasser nur abgekocht trinken, nicht zum Zähneputzen verwenden und kein Obst oder Gemüse damit abspülen. Für gesunde Menschen besteht laut dem Versorger keine Gefährdung. 

Ursache für verunreinigtes Leitungswasser unklar - Netzbetreiber ergreift Maßnahmen zur Problemlösung

Der Netzbetreiber arbeitet intensiv an der Beseitigung der Verunreinigung. Weitere Proben werden entnommen, um das Ausmaß der Kontamination zu bestimmen. Desinfektionen und Leitungsspülungen sollen die Bakterien aus dem Wassernetz entfernen. Die genaue Ursache der Verunreinigung ist noch unklar. Der Versorger bemüht sich um eine Eingrenzung des Problems, konnte aber bisher nicht feststellen, wie die Bakterien ins Trinkwassernetz gelangten.

Die Maßnahmen werden nach Angaben des Netzbetreibers noch einige Tage in Anspruch nehmen. Bereits Ende Juni hatte das Gesundheitsamt für einige Einrichtungen ein Abkochgebot erlassen. Die Bevölkerung muss sich daher auf eine längere Beeinträchtigung der Wasserversorgung einstellen.

Vergleichbare Fälle in der Region

Die Trinkwasserprobleme in Chemnitz sind kein Einzelfall. Vor drei Wochen wurden ähnliche Bakterien im etwa 45 Kilometer entfernten Zwickau nachgewiesen. Dort wird das Wasser mit Chlor behandelt, wobei der erhöhte Chlorgehalt innerhalb der erlaubten Grenzwerte bleibt.

Eine Studie aus dem vergangenen Jahr zeigt, dass Trinkwasser in ganz Deutschland zunehmend mit verschiedenen Chemikalien belastet ist. Die aktuelle Verunreinigung in Chemnitz reiht sich damit in eine Reihe von Vorfällen ein, die auf wachsende Herausforderungen bei der Trinkwasserqualität hindeuten.

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