Frankfurt: "WAZ"-Reportage über Kinderprostitution mit Wächterpreis gewürdigt

Die Reporterin Sophie Sommer berichtete über Kinderprostitution mitten in Deutschland. Dafür erhält sie einen renommierten Journalistenpreis. Auch zwei andere Recherchen werden ausgezeichnet.

Erstellt von - Uhr

Frankfurt am Main von oben. Aktuelle Nachrichten aus und über Frankfurt hier auf news.de. (Foto) Suche
Frankfurt am Main von oben. Aktuelle Nachrichten aus und über Frankfurt hier auf news.de. Bild: Adobe Stock / Bildgigant

Die Recherchen sind oft schwierig und aufwendig, und sie decken Missstände auf: Drei herausragende Reportagen sind in Frankfurt mit dem Wächterpreis der Tagespresse geehrt worden. Der erste und mit 10.000 Euro dotierte Preis ging an die Journalistin Sophie Sommer von der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" ("WAZ"), die über Kinderprostitution in Dortmund recherchiert hatte. "Ich spüre seine Hände noch auf mir", heißt der Titel ihrer Reportage.

Der Wächterpreis der Tagespresse zählt zu den renommiertesten Auszeichnungen für Journalismus in Deutschland. Die Stiftung Freiheit der Presse mit Sitz in Bad Vilbel nahe Frankfurt vergibt ihn seit 1969.

Weitere aktuelle News im Ressort "Panorama":

Gewürdigt werden Journalisten und Redaktionen, die als "Wächter" Missstände aufdecken und darüber berichten. Eine unabhängige Jury unter dem Vorsitz des Chefredakteurs der "Rheinischen Post", Moritz Döbler, hatte die Preisträger ausgewählt.

Sommers Recherchen dauerten acht Monate

Sophie Sommer habe über acht Monate immer wieder verschiedene Fälle von Kinderprostitution in der Dortmunder Nordstadt recherchiert, sagte Juryvorsitzender Döbler. Gleichzeitig habe es die Reporterin geschafft, bei dem schwierigen Thema die gebotene journalistische Distanz zu wahren. Die Reportage sei aufwendig recherchiert, glänzend geschrieben und habe Abgründe offengelegt.

Den zweiten Preis und 6000 Euro erhielten Sönke Iwersen und Volker Votsmeier. Die beiden Autoren des "Handelsblatt" hatten die im Cum-Ex-Skandal ermittelnde Staatsanwältin Anne Brorhilker porträtiert und ihren Kampf gegen Widerstände beschrieben ("Die Demontage"). Beim Cum-Ex-Skandal hatten Finanzakteure Aktien mit ("cum") und ohne ("ex") Dividendenansprüche hin und her transferiert, so dass am Ende Steuern erstattet wurden, die gar nicht gezahlt worden waren. Dem deutschen Staat entstand dadurch ein Schaden in Milliardenhöhe.

Recherchen zu gefälschtem Lebenslauf

Mit dem dritten Preis und 4000 Euro wurde Julia Rathcke von der "Rheinischen Post" ausgezeichnet. In der im August 2024 erschienenen Reportage "Auf Lügen gebaut" deckte sie auf, wie ein AfD-Landtagsabgeordneter seinen Lebenslauf in Teilen frei erfunden hatte.

Folgen Sie News.de schon bei Facebook, YouTube und WhatsApp? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.

+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

/roj/news.de

Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.