Skandal an Schule in Gießen: "Wie gehirnverbrannt ist denn bitte unsere Jugend?" - Eklat um Abschluss-Motto "NSDABI"

Ein Abitur-Jahrgang in Hessen hat sich mit seinem Abschlussmotto "NSDABI - Verbrennt den Duden" gewaltigen Ärger eingehandelt. Während sich Schulleitung, Polizei und Staatsanwaltschaft mit dem Fall beschäftigen, gibt es auch im Netz einen Aufschrei.

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Schülerinnen und Schüler schreiben ihre Abschlussprüfung. (Foto) Suche
Schülerinnen und Schüler schreiben ihre Abschlussprüfung. Bild: AdobeStock/ stockmotion (Symbolbild)
  • Eklat um Abschlussmotto "NSDABI - Verbrennt den Duden" an Schule in Hessen
  • Schulleitung, Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln
  • Empörung im Netz nach Nazi-Eklat an Gießener Schule

Mit der Wahl seines Abschlussmottos hat sich ein Abiturjahrgang in Gießen großen Ärger eingehandelt. Weil die Abiturienten und Abiturientinnen sich für den Vorschlag "NSDABI - Verbrennt den Duden" entscheiden wollten, ermitteln nun Schulleitung, Polizei und Staatsanwaltschaft.

Eklat um Abschlussmotto "NSDABI - Verbrennt den Duden" an Schule in Hessen

Wie aktuell unter anderem die"Frankfurter Rundschau" berichtet, ereignete sich der Vorfall an der Gießener Liebigschule. Bei der anonymen Wahl des Abiturmottos erhielt der besagte Vorschlag "NSDABI - Verbrennt den Duden" die meisten Stimmen. Ein Polizeisprecher erklärte, man nehme die Vorfälle sehr ernst und ermittele wegen des Anfangsverdachts der Volksverhetzung gegen Unbekannt.

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Jens Schleenbecker, Leiter der Oberstufe an der Liebigschule, erklärte gegenüber der "Frankfurter Rundschau", es habe einen technischen Fehler beim Abstimmungsverfahren gegeben, wodurch es möglich war, Stimmen mehrfach abzugeben, weshalb der umstrittene Vorschlag unverhältnismäßig viele Stimmen erhalten habe. Die Schulleitung reagierte umgehend. So betonte der Schulleiter Dirk Hölscher, dass die Schule keine Form von Diskriminierung duldet und das Thema weiterhin im Unterricht diskutiert und aufgearbeitet wird.

Schule äußert sich nach Nazi-Eklat bei Abschlussmotto-Wahl

In einer Stellungnahme auf der Webseite der Schule heißt es: "Der aktuelle Jahrgang 12 hat auf einem anonymen Portal Vorschläge für Abimottos gesammelt. Dabei wurden antisemitische, rassistische und diskriminierende Ideen geäußert und ebenfalls anonym mehrfach positiv bewertet." Polizei und Staatsanwaltschaft hätten nun die Ermittlungen übernommen. Weitere problematische Vorschläge bei der Abschlussmotto-Wahl sollen "Abi macht frei" und "Abi Akbar - Explosiv durchs Abi" gewesen sein.

"Wie gehirnverbrannt ist denn bitte unsere Jugend?" Entsetzen über Nazi-Abschlussmotto in Hessen

In den sozialen Medien sorgte der Nazi-Eklat für kontroverse Reaktionen. Während die einen sich absolut alarmiert zeigen, waren andere der Meinung, die Polizei hätte nicht eingeschaltet werden müssen. Wieder andere meinten, man nehme das Ganze zu ernst und sollte es stattdessen mit Humor nehmen:

  • "Jugendliche provozieren gern – das gehört dazu. Aber wenn ein Abi-Motto wie 'NSDABI – Verbrennt den Duden' die meisten Stimmen bekommt, ist das keine harmlose Provokation mehr. Das ist geschichtsvergessen, geschmacklos – und ein Warnsignal."
  • "Abseits vom Gedanken, wie sinnvoll es ist, dass die Polizei deswegen ermittelt: Wie gehirnverbrannt ist denn bitte unsere Jugend, dass sie 'NSDABI – Verbrennt den Duden' ernsthaft als Abi-Motto vorschlägt und dass das dann auch noch auf Zustimmung stößt?!"
  • "Den Vorschlag/Witz gab bei uns, vor 15 Jahren, unter vorgehaltener Hand auch schon. NSDABI - 12 Jahre Konzentration, jetzt geben wir Vollgas. Teenager Dinge halt."
  • "Davon abgesehen das #NSDABI ein geschmackloses Motto ist, finde ich diese Polizeiaktion Dünnhäutig. Wenn man bedenkt das in Berlin bei Demo's die Auslöschung Israels & Juden gefordert, aber weder ermittelt, belangt noch abgeschoben wurde."

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