Berlin News: Expertin: Vorsicht vor K.-o.-Tropfen im Bekanntenkreis

Die Täter sind nicht immer nur Fremde. Und die heimlich verabreichten Drogen vielfältig. Das sind die Erfahrungen einer Ärztin, die zu K.-o.-Tropfen forscht.

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Die Berliner Skyline an der Spree. Aktuelle News aus und über Berlin hier auf news.de. Bild: Adobe Stock / Rico Oder

K.-o.-Tropfen werden beim Feiern laut Experten nicht nur von Fremden, sondern manchmal auch im Freundes- und Bekanntenkreis heimlich verabreicht. Neben dämpfenden Mitteln würde auch Ecstasy in Drinks getan, um beim Gegenüber eine größere Offenheit oder Enthemmtheit zu erzeugen, sagte die Ärztin Twyla Michnevich, die an der Berliner Charité zu dem Thema forscht, der "Märkischen Oderzeitung" (MOZ).

Zu den eingesetzten Substanzen gehörten unter anderem sogenannte Benzodiazepine – Medikamente, die eigentlich zur Behandlung von Angstzuständen und Krampfanfällen eingesetzt werden, sagte Michnevich.

Hochkonzentrierter Alkohol wird heimlich in Drinks geschüttet

Unterschätzt würde beim sogenannten Spiking - der heimlichen Verabreichung von Rauschmitteln - der gezielte Einsatz von Alkohol. "Da wird auf Privatpartys in Longdrinks zum Beispiel ein zusätzlicher Shot gegeben, um die Person betrunkener zu machen", erklärte die Ärztin.

Auffällig sei daher, dass bei vielen Patienten in der Rettungsstelle, die dachten, sie seien Opfer von K.-o.-Tropfen geworden, der Promille-Wert des Alkohols viel höher lag und nicht zu dem passte, was sie angaben, getrunken zu haben.

Ob es in Berlin einen tatsächlichen Anstieg von Taten gebe, lasse sich anhand der Daten nicht sicher bestimmen. Gestiegen sei aber die gesellschaftliche Sorge.

Notaufnahme und Anzeige bei Polizei

Michnevich riet dringend, in Notfällen mit K.-o.-Tropfen, anderen Drogen und Überdosen von Alkohol sofort den Krankenwagen zu rufen, um so schnell wie möglich in die Notaufnahme einer Klinik zu kommen. Überdosen könnten immer zum Tod führen, besonders gefährlich seien

Drogen-Mischungen

aus mehreren Substanzen.

Im Zweifelsfall sollte man dann auch eine Strafanzeige bei der Polizei stellen, die dann eine systematische Analyse des Blutes für einen sicheren Nachweis mache. Manche Substanzen könnten durchaus auch etwas länger nachgewiesen werden.

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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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