Chaos in türkischer Millionenmetropole: Schweres Erdbeben erschüttert Istanbul

Die türkische Metropole ist am Mittwoch von einem starken Erdbeben der Stärke 6,2 erschüttert worden. Auf den Straßen der Stadt spielten sich Berichten zufolge dramatische Szenen ab. Es gab mehrere Nachbeben.

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Menschen versammeln sich nach dem Erdbeben der Stärke 6,2 in Istanbul im Freien. (Foto) Suche
Menschen versammeln sich nach dem Erdbeben der Stärke 6,2 in Istanbul im Freien. Bild: picture alliance/dpa/AP | Khalil Hamra
  • Erdbeben der Stärke 6,02 in Istanbul
  • Chaos auf den Straßen in der türkischen Metropole
  • Video hält Moment des Erdbebens in CNN-Studio fest

Ein starkes Erdbeben der Stärke 6,2 hat am Mittwoch die türkische Metropole Istanbul erschüttert. Das Beben ereignete sich in einer Tiefe von zehn Kilometern, wie das Helmholtz-Zentrum für Geoforschung (GFZ) in Potsdam mitteilte. Das Epizentrum lag etwa 40 Kilometer südwestlich von Istanbul im Marmarameer.

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In der 16-Millionen-Einwohner-Stadt wurden Gebäude erschüttert. Die türkische Behörde für Katastrophenschutz und Notfallmanagement (AFAD) hat das Beben bestätigt. Es traf die Stadt gegen 12:13 Uhr Ortszeit (11:13 Uhr deutscher Zeit).

Nach dem Hauptbeben folgten mehrere Nachbeben - mit den Stärken 4 bis 5. Bisher liegen keine Informationen über Verletzte vor. Auch benachbarte Regionen sollen die Erschütterungen gespürt haben. Die Katastrophenschutzbehörde rief die Bevölkerung vorsorglich dazu auf, sich von Gebäuden fernzuhalten.

Wegen Erdbeben bricht Panik auf den Straßen Istanbuls aus

Das Erdbeben löste große Panik unter den Einwohnern Istanbuls aus. Menschen rannten ins Freie, als die Gebäude zu schwanken begannen. Auf den Straßen standen viele Bewohner telefonierend und sichtlich geschockt.

Viele versuchten panisch, ihre Verwandten zu erreichen. Die Katastrophenschutzbehörde reagierte umgehend und forderte die Bevölkerung auf, sich von Gebäuden fernzuhalten.

In Istanbul ist die Gefahr von Erdbeben besonders hoch. Laut türkischem Städtebauminister Murat Kurum gelten etwa 1,5 Millionen Wohnungen und Gewerbeeinheiten in der Stadt als erdbebengefährdet.

Video zeigt Chaos im CNN-Studio während des Erdbebens in der Türkei

Das Erdbeben sorgte auch im TV-Studio des Senders CNN Türk Haber für chaotische Momente. Eine türkische CNN-Reporterin führte gerade ein Live-Interview durch, als die Erschütterungen das Studio in Istanbul durchrüttelten.

Plötzlich begann das gesamte Gebäude zu wanken. Die Reporterin, die sich zu diesem Zeitpunkt im Gespräch mit einem Gast befand, konnte nur mit Mühe die Fassung bewahren. Der Schock stand ihr deutlich ins Gesicht geschrieben, wie Aufnahmen zeigen.

Ein Video, das auf der Plattform X geteilt wurde, dokumentiert die dramatischen Sekunden während des Bebens.

Istanbul stark erdbebengefährdet

Istanbul liegt in einer seismisch aktiven Zone, die als Nordanatolische Verwerfungszone bekannt ist. Diese entsteht durch ineinander verhakte Kontinentalplatten, die sich in unmittelbarer Nähe zur Metropole befinden. Diese geologische Konstellation macht die Region besonders anfällig für Erdbeben.

Die genaue Vorhersage von Erdbeben ist laut Auswärtigem Amt oft nur drei Sekunden vor dem Ereignis möglich, was die Vorbereitungszeit drastisch einschränkt.

Die Türkei wurde bereits in der Vergangenheit von schweren Erdbeben heimgesucht. Im Februar 2023 erschütterte ein Beben der Stärke 7,8 den Südosten der Türkei und den Norden Syriens. Bei dieser Katastrophe kamen mehr als 53.000 Menschen allein in der Türkei ums Leben, Zehntausende wurden verletzt.

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/hos/news.de/dpa/stg

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