Mykotoxin-Ausbreitung aktuell: EU-Experten schlagen Alarm wegen Schimmelpilzgift-Vormarsch

Der fortschreitende Klimawandel bereitet einer zunehmenden Gesundheitsgefahr den idealen Nährboden: Die Rede ist von Mykotoxinen, auch als Schimmelpilzgifte bekannt. Ein neuer EU-Bericht umreißt das Ausmaß der Gesundheitsgefahren.

Erstellt von - Uhr

Wenn sich Schimmel auf Lebensmitteln breit macht, sind Mykotoxine oft nicht weit (Symbolfoto). (Foto) Suche
Wenn sich Schimmel auf Lebensmitteln breit macht, sind Mykotoxine oft nicht weit (Symbolfoto). Bild: Adobe Stock / TopMicrobialStock
  • EU-Experten schlagen Alarm wegen Mykotoxinen
  • Klimawandel begünstigt Ausbreitung von Schimmelpilzgiften in Getreidesorten
  • Gefahren und Symptome: Woran erkennt man eine Mykotoxin-Vergiftung?

Zu einer ausgewogenen Ernährung gehören neben Obst und Gemüse und hochwertigen Eiweiß-Quellen auch kohlehydrathaltige Lebensmittel - Vollkornbrot, Pasta oder Frühstücksflocken fehlen auf kaum einem Speiseplan. Doch in den mit verschiedenen Getreidesorten hergestellten Lebensmitteln können gefährliche Krankmacher schlummern, die angesichts des fortschreitenden Klimawandels kaum noch in den Griff zu bekommen sein dürften.

Lesen Sie auch:

Mykotoxin-Warnung aktuell: Klimawandel begünstigt Ausbreitung von Schimmelpilzgiften

Darauf macht zumindest ein aktueller Bericht aufmerksam, der von der EU-Umweltagentur vorgelegt wurde. In der am 10. März 2025 veröffentlichten Arbeit mit dem Titel "Mycotoxin exposure in a changing European climate", zu deutsch "Mykotoxin-Belastung im sich verändernden europäischen Klima" schlagen die Experten Alarm: Durch höhere Temperaturen und mehr Luftfeuchtigkeit fänden die Schimmelpilze in den Agrarprodukten beste Voraussetzungen, um sich weiter auszubreiten.

Hintergrund: Was sin Mykotoxine und welche Gefahren gehen von ihnen aus?

  • Unter der Bezeichnung Mykotoxine werden Schimmelpilzgifte zusammengefasst, die in Lebensmitteln und landwirtschaftlichen Produkten als Abbauprodukte von Pilzen stecken können.
  • Bei Menschen und anderen Säugetieren können schon kleinste Mengen von Mykotoxinen Vergiftungserscheinungen auslösen - die entsprechenden Symptome werden als Mykotoxikose bezeichnet.
  • Zu der Gruppe der Mykotoxine zählen beispielsweise Aflatoxine, Gliotoxin, Patulin, Trichothecene, Satratoxine oder Ochratoxin A.
  • Je nach Beschaffenheit können Mykotoxine Organschäden, beispielsweise in der Leber oder den Nieren, hervorrufen oder Krebs verursachen.

Gesundheitsschädliche Schimmelpilzgifte als schleichende Gefahr

Das Heimtückische an der Mykotoxin-Belastung: Die gesundheitsgefährdenden Rückstände der Schimmelpilze lassen sich, wenn überhaupt, nur äußerst aufwändig aus Getreide entfernen und wandern somit zwangsläufig in Lebensmittel, die fast jeder zuhause hat. Die Auswirkungen sind dem Bericht der EU-Experten zufolge bereits deutlich messbar: Demnach liegt der europaweite Anteil von Erwachsenen, die gesundheitsgefährdende Mengen an Mykotoxinen mit weizen-, gerste- oder maishaltigen Lebensmitteln aufnehmen, bereits bei 14 Prozent.

Melden Sie sich jetzt für unseren Newsletter an und verpassen Sie keine Schlagzeile mehr – bleiben Sie mitnews.de immer auf dem neuesten Stand!

Gesundheitsgefahr durch Mykotoxine: Diese Beschwerden und Symptome können auftreten

Der Verzehr von Mykotoxinen kann sich durch unterschiedliche Symptome bemerkbar machen. So gelten beispielsweise Magen-Darm-Erkrankungen oder Atemwegsprobleme als Auswirkungen einer Aufnahme von Schimmelpilzgiften, zudem können die körpereigene Immunabwehr geschwächt oder sogar Krebserkrankungen ausgelöst werden. Zudem laufen Schwangere Gefahr, ihr ungeborenes Kind durch Mykotoxine zu schädigen.

Die Folgen einer großflächigen Mykotoxin-Ausbreitung sind jedoch deutlich weitreichender: So machen die Experten darauf aufmerksam, dass in der Landwirtschaft mit steigender Mykotoxin-Belastung mit Ertragseinbußen und steigenden Produktionskosten zu rechnen sei. Sollten Landwirte gezwungen sein, im Kampf gegen Schimmelpilzgifte verstärkt Fungizide einzusetzen, ziehe das abermals negative Folgen für die Lebensmittelsicherheit nach sich.

Dieser Artikel wurde nach umfassender Recherche erstellt und ersetzt keinen ärztlichen Rat. Im Notfall sollten Sie immer einen Mediziner oder den Rettungsdienst um Hilfe bitten.

 

Folgen Sie News.de schon bei WhatsApp, Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.

/news.de

Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.