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Mpox: Neue Affenpocken-Fälle in Deutschland! Kehrt das Virus mit voller Härte zurück?

In Deutschland sind nach langer Zeit wieder neue Fälle der Viruserkrankung Mpox - einst unter dem Namen Affenpocken bekannt - gemeldet worden. Müssen sich die Menschen nun sorgen vor einer neuen Infektionswelle machen? Das sagen Experten.

In Deutschland gibt es drei neue Fälle der Viruserkrankung Mpox, früher unter Affenpocken bekannt. (Foto) Suche
In Deutschland gibt es drei neue Fälle der Viruserkrankung Mpox, früher unter Affenpocken bekannt. Bild: picture alliance/dpa/Planet Pix via ZUMA Press Wire | Niaid/Niaid

Nachdem die schlimmste Phase der Corona-Pandemie im vergangenen Frühjahr hierzulande vorüber war, sorgte ein neues Virus für Angst und Schrecken. Weltweit wurden immer mehr Fälle von Affenpocken bekannt und eine "Notlage von internationaler Tragweite" ausgerufen. Auch in Deutschland gab es Infektionen. Lange Zeit hat man nichts mehr von der inzwischen von der Weltgesundheitsorganisation WHO umbenannten Krankheit gehört. Doch jetzt gibt es neue Fälle in Deutschland. Müssen sich die Bürger Sorgen machen?

Virus-Alarm: Neue Fälle von Mpox in Deutschland - Kehren die Affenpocken zurück?

Nach mehr als einem halben Jahr ohne Nachweise von Mpox (früher Affenpocken) sind in Deutschland wieder einzelne Infektionen mit dem Virus aufgetreten. In den vergangenen Wochen seien drei Fälle in Berlin gemeldet worden, teilte das zuständige Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) in der Hauptstadt auf dpa-Anfrage mit. "Es gibt derzeit keinerlei Anzeichen dafür, dass sich ein größeres Infektionsgeschehen anbahnt, wenngleich mit Einzelfällen stets zu rechnen ist", ergänzte es.

Laut einer Datenbank des Robert Koch-Instituts (RKI) handelt es sich um die ersten und einzigen Nachweise der Infektionskrankheit in Deutschland seit Ende Januar. Zusammen mit den Fällen vom Jahresbeginn sind dort für 2023 bundesweit bisher 16 Mpox-Fälle erfasst, davon 13 in Berlin.

Robert-Koch-Insitiut gibt Entwarnung nach neuen Affenpocken-Fällen in Berlin

"Trotz der über Monate hinweg in weiten Teilen der Welt ruhigen epidemiologischen Lage hat das RKI damit gerechnet, dass neue Fälle auch in Deutschland auftreten können", schreibt das Institut auf seiner Webseite. Auch ein begrenztes Ausbruchsgeschehen ist den RKI-Fachleuten zufolge durchaus wieder möglich. Aber von einem starken Anstieg der Fallzahlen wie 2022 gehe man derzeit nicht aus.

Die europäische Seuchenschutzbehörde ECDC berichtete mit Stand 10. August von 65 Betroffenen in den vier Wochen zuvor, darunter 40 in Portugal und 10 in Großbritannien.

Direkte Zusammenhänge zwischen den drei in Berlin gemeldeten Mpox-Fällen konnten laut Lageso nicht ermittelt werden. Es hätten jedoch zwei Betroffene von sexuellen Kontakten im Rahmen des Christopher-Street-Day in Berlin berichtet. Unter den Infizierten war nach Behördenangaben ein vollständig gegen Mpox Geimpfter, ein weiterer Betroffener hatte eine von zwei empfohlenen Dosen erhalten.

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Infektionen mit Mpox trotz Impfung möglich

Ansteckungen trotz Impfung sind laut Lageso "nicht ungewöhnlich". Die Behörde nennt eine geschätzte Impfeffektivität der zweifachen Mpox-Impfung von 66 Prozent. Das bedeute, dass Impfungen die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung stark verringerten. Komplett ausgeschlossen wird dies dadurch aber nicht. Menschen mit Infektionsrisiken, die bisher nicht oder unvollständig gegen Mpox geimpft sind, ruft das RKI dazu auf, dies nachzuholen.

Die Viruskrankheit Mpox - wie die WHO die Krankheit seit einiger Zeit nennt - war bis Anfang 2022 praktisch nur aus einigen afrikanischen Ländern bekannt. Im Frühjahr entdeckten Ärztinnen und Ärzte dann plötzlich zahlreiche Fälle in anderen Ländern.

Die WHO rief wie bei Corona einen internationalen Gesundheitsnotstand aus, dieser wurde im Mai 2023 wieder beendet, nachdem die Fallzahlen deutlich gesunken waren. Bekannt wurden insgesamt bislang rund 3700 Fälle hierzulande. Das auffälligste Symptom sind Bläschen und Pusteln auf der Haut. Mpox-Viren werden durch engen Körperkontakt übertragen. Überwiegend betroffen waren nach Angaben der WHO Männer, die Sex mit Männern haben.

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/hos/news.de/dpa

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