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Was tun, wenn es brennt?: So handeln Sie richtig und sicher bei Wohnungsbrand, Waldbrand und Co.

Hand auf's Herz: Wüssten Sie im Fall eines Waldbrandes oder eines Feuers in Ihrer Wohnung, wie Sie sich richtig verhalten müssen? Unser Leitfaden für den Notfall gibt wertvolle Tipps, die lebensrettend sein können, wenn's brennt.

Kleinere Brände lassen sich bisweilen selbst löschen - wenn der ganze Dachstuhl in Flammen steht, kann nur noch die Feuerwehr helfen. (Foto) Suche
Kleinere Brände lassen sich bisweilen selbst löschen - wenn der ganze Dachstuhl in Flammen steht, kann nur noch die Feuerwehr helfen. Bild: Adobe Stock / Animaflora PicsStock

In kalten Winternächten sorgt es im Kamin für wohlige Wärme, in Gestalt von leuchtenden Kerzen auf der Geburtstagstorte verbreitet es Freude - doch wenn ein Feuer unkontrolliert ausbricht, besteht nicht selten Gefahr für Leib und Leben. Wie man sich im Falle eines Brandes richtig verhält, was zu tun ist, wenn ein Waldbrand ausbricht und wie sich Brände effektiv verhindern lassen, verrät unser Überblick.

Was tun, wenn es brennt? Diese Tipps können Leben retten

Das A und O bei jedem Brandereignis ist mit wenigen Worten zusammengefasst: Bewahren Sie Ruhe, bevor weitere Schritte folgen! Blinde Panik ist ein schlechter Begleiter, wenn in einem Gebäude oder im Freien ein Feuer ausgebrochen ist.

Wer eines Feuers gewahr wird, sollte zunächst die Situation einschätzen: Handelt es sich um einen lokal begrenzten Brand, etwa einen Topf auf dem Herd in der Küche, oder ist es ein Großbrand, der bereits eine größere Fläche betrifft? Bei kleineren Bränden können, sofern die eigene Sicherheit nicht gefährdet ist, Löschversuche unternommen werden - schon aus diesem Grund sollte jeder wissen, wie man im Notfall mit einem Feuerlöscher umgeht und wo ein solcher Lebensretter im Fall des Falles zu finden ist. Auch eine griffbereite Löschdecke oder ein Eimer Wasser können nützlich sein.

Bitte nicht den Helden spielen! Das ist zu tun, bevor man die Feuerwehr ruft

Wer es sich nicht zutraut, die Flammen selbst zu löschen, sollte nicht den Helden spielen und sich lieber unverzüglich in Sicherheit bringen und gegebenenfalls andere Personen warnen und diese dazu auffordern, ebenfalls einen sicheren Ort aufzusuchen. Danach sollte der Brandort verlassen und dafür gesorgt werden, dass im Falle eines Wohnungs- oder Gebäudebrandes Fenster und Türen in Feuernähe verschlossen (aber nicht abgeschlossen!) sind - so wird dem Feuer der für ein Weiterlodern der Flammen nötige Sauerstoff entzogen und das Brandgeschehen im Idealfall eingedämmt.

Erst im nächsten Schritt ist der Notruf abzusetzen: Die Feuerwehr ist unter der Nummer 112 telefonisch zu erreichen. Um so schnell wie möglich zum Einsatzort zu gelangen, benötigt die Leitstelle folgende Angaben:

  • Wo brennt es?
  • Was brennt?
  • Wie weit hat sich das Feuer ausgebreitet?
  • Gibt es Verletzte, wenn ja, wie viele?
  • Wer meldet das Feuer?
  • wichtig: Das Gespräch wird durch die Leitstelle beendet, bitte nicht auflegen, bevor nicht alle Fragen der Einsatzkräfte beantwortet sind!

Kein Feuer ohne Rauch: Deshalb sind Brandgase so gefährlich

Egal ob Wohnungsbrand, Waldbrand oder Großfeuer: Kein Brand geht ohne die Entstehung von Brandgasen vonstatten. Wann immer brennbares Material Feuer fängt, entstehen gasförmige Stoffe, die sich aus Ruß, Stickstoff, Kohlendioxid, Schwefeldioxid, Wasserstoff und Kohlenmonoxid zusammensetzen, um nur einige zu nennen. Für Menschen stellen Rauchgase ebenso wie für die Umwelt eine Gefahr dar - nicht ohne Grund stellen Rauchgasvergiftungen die häufigste Todesursache bei Wohnungsbränden dar und nicht etwa die Flammen an sich. Besonders Kohlendioxid und Kohlenmonoxid haben eine tödliche Wirkung - ein Grund mehr, für die persönliche Sicherheit im Haushalt vorzusorgen und entsprechende Warnmelder zu installieren. 

Feuer bekämpfen, bevor sie entstehen: Deshalb sind Rauchmelder unverzichtbare Lebensretter

In allen 16 Bundesländern in Deutschland sehen die jeweiligen Landesbauordnungen seit den 2000er Jahren die Installation und regelmäßige Wartung von Rauchwarnmeldern in Gebäuden vor. Das Wissen darüber, wie man sich im Brandfall verhalten sollte, ist eine Sache - doch noch wichtiger ist es, genau Bescheid zu wissen, wie man Brände vermeidet. Dazu gehört beispielsweise die regelmäßige Wartung von Elektrogeräten, um einen Kabelbrand zu vermeiden, doch auch die lückenlose Beaufsichtigung von offenem Feuer, beispielsweise von Kerzen, ist essentiell, wenn es um die Vermeidung von Bränden geht. 

Was tun, wenn ein Waldbrand ausbricht?

Wer in der freien Natur Zeuge eines Waldbrandes wird, sollte ebenfalls ein paar Regeln kennen, wie man sich in solchen Fällen richtig verhält. Abermals lautet die Faustregel: Ruhe bewahren und sich in Sicherheit bringen, das bedeutet, sich von der Brandstelle wegbewegen. Damit es nicht zu Verletzungen durch herumfliegende Funken kommt, sollten Haare und Gesicht mit Kleidung bedeckt werden, zudem schützt ein feuchtes Tuch vor Mund und Nase vor dem Einatmen von Qualm. Die sicherste Stelle bei einem Waldbrand sind Orte, an denen wenige Bäume und Sträucher stehen und wenig brennbares Material vorhanden ist.

Sollte es sich um kleinere, gerade erst entstehende Waldbrände handeln, ist besonnenes Nachdenken angesagt: Lässt sich die Brandstelle mit den Füßen austreten, die Glut mit einer Decke ersticken oder der Feuer mit Ästen ausschlagen, kann dies eine Ausbreitung der Flammen ebenso unterbinden wie das Abdecken der Brandstelle mit Sand oder Erde. Dabei gilt jedoch in jedem Fall: Die eigene Sicherheit geht immer vor, niemand muss bei einem Waldbrand den Helden spielen. Im Zweifelsfall ist immer die Feuerwehr zu benachrichtigen - und zwar auch, wenn ein kleines Feuer im Wald vermeintlich gelöscht scheint, denn im Waldboden kann die Glut weiterglimmen und ein neues Feuer entfachen.

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