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Deutsche Post in der Kritik: Zustell-Chaos und leere Briefkästen sorgen für Beschwerde-Welle

Wenn der Briefkasten wochenlang leer bleibt, ist das ein Fall für die Bundesnetzagentur: Zuletzt kam die Behörde mit Beschwerden über lausige Briefzustellungen kaum hinterher. Dass sich die Lage bei der Deutschen Post bald entspannt, ist nicht abzusehen.

Wenn's mit dem Liebesbrief mal wieder länger dauert, ist das ein Fall für die Bundesnetzagentur, die sich der Beschwerden über mangelhafte Briefzustellung annimmt. (Foto) Suche
Wenn's mit dem Liebesbrief mal wieder länger dauert, ist das ein Fall für die Bundesnetzagentur, die sich der Beschwerden über mangelhafte Briefzustellung annimmt. Bild: picture alliance/dpa | Christophe Gateau

Auf Liebesbriefe, Rechnungen, Zeitschriften-Abos und Co. warten die Bundesbürger dieser Tage oftmals vergeblich: Die Deutsche Post gibt Verbraucherinnen und Verbrauchern derzeit vermehrt Anlass zu Beschwerden. Anstatt wie üblich an sechs Tagen die Woche werden Postsendungen oftmals nur sporadisch ausgeliefert, auch die über Tage hinweg kommentarlos eingestellte Zustellung ist in vielen Regionen keine Seltenheit. Was ist da los bei der Deutschen Post - und wie kann man seinem Ärger über ausgefallene oder verspätete Briefzustellungen Luft machen?

Chaos bei der Deutschen Post: Bundesnetzagentur von Beschwerden zu Briefzustellung überflutet

Als Anlaufstelle für Kummer mit der Briefzustellung nimmt die Bundesnetzagentur Beschwerden von Postkundinnen und -kunden entgegen - und hatte im Bereich der Briefzustellung in den vergangenen Wochen und Monaten alle Hände voll zu tun, mit den Meldungen fertigzuwerden. Der "Bild" zufolge hatte die Bundesnetzagentur bislang für das laufende Jahr 2022 mehr als 20.400 Beschwerden entgegennehmen müssen, besonders viele Meldungen gingen von Juli bis September ein. Auf der Webseite der Bundesnetzagentur ist einzusehen, wann und in welchen Postleitzahlengebieten die Prüfer zuletzt einschreiten mussten und wie die Zustellprobleme behoben wurden. Als Ursache für "mangelhafte oder ausgefallene Briefzustellung" fast immer zu finden: die Begründung "Personalengpässe".

Personalnot bei der Deutschen Post: So leidet Deutschland unter dem Brief-Chaos

Ein hoher Krankenstand war nach Angaben des "Gelben Riesen" nämlich der Grund gewesen, dass es im Sommer zu Verzögerungen bei Sendungsbeförderungen gekommen war. Hierbei ging es allerdings vor allem um Briefe - bei der Bundesnetzagentur waren viele Beschwerden von Verbrauchern eingegangen, die vergeblich auf Briefe gewartet oder sie nur sehr verspätet bekommen hatten. Wer Beispiele sucht, wird in aktuellen Beiträgen der "Bild" fündig: Hier berichten Betroffene davon, wie mangelhaft die Briefzustellung in ihren Wohnorten zuletzt ausfiel. Nach wochenlanger Ebbe im Briefkasten plötzlich die gebündelte Zustellung von Sendungen mehrerer Wochen, in der Mülltonne abgelegte oder achtlos in den Hausflur geworfene Post, wichtige Unterlagen und Gerichtspost, die unauffindbar bleibt, beschädigte Briefsendungen - die Liste der Beschwerdegründe scheint endlos.

Selbst wenn seitens der Bundesnetzagentur "umfassende Recruiting-Maßnahmen" und der "Einsatz zusätzlicher Kräfte" bei den Bemühungen genannt wurden, um das Brief-Chaos in Deutschland zu beenden, sollten sich Postkundinnen und -kunden darauf einstellen, dass der Briefkasten auch weiterhin länger leer bleiben könnte.

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Mehr als 10.000 Aushilfskräfte angeheuert: Deutsche Post rüstet sich für Weihnachtsgeschäft 2022

Denn das dicke Ende kommt erst noch - in Gestalt der Vorweihnachtszeit, die der Deutschen Post alljährlich Extra-Arbeit beschert. Vor allem im Paketgeschäft ist die Post dann auf saisonale Aushilfskräfte angewiesen, um die Versandmengen zu bewältigen. Wie schon in den Vorjahren sollen auch Ende 2022 mehr als 10.000 Aushilfen befristet eingestellt werden. Thomas Schneider, Betriebschef von Post & Paket Deutschland, wies hierbei auf die aktuell sehr angespannte Arbeitsmarktsituation in der Wirtschaft hin. Zudem sei die Zahl der Corona-Infektionen in den Betriebsstätten der Post gestiegen, man stehe vor großen Herausforderungen.

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/news.de/dpa

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