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Schutz vor Blackout im Winter: Diesen Vorrat sollten Sie für den Notfall im Haus haben

Ist es Panikmache oder ein Beitrag zur Vorsorge? Die Kommunen raten, wegen möglicher Stromausfälle im Winter Wasser und Lebensmittel vorrätig zu haben. Ein Problem für das Netz seien Heizlüfter.

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe gibt Tipps, mit denen sich Bürger auf einen drohenden Blackout vorbereiten sollen. (Foto) Suche
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe gibt Tipps, mit denen sich Bürger auf einen drohenden Blackout vorbereiten sollen. Bild: AdobeStock / gunawan

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund hat wegen der Energiekrise vor flächendeckenden Stromausfällen in Deutschland gewarnt. "Die Gefahr eines Blackouts ist gegeben", sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der "Welt am Sonntag". Die Vorbereitung auf echte Krisensituationen müsse verbessert werden. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) versprach dagegen am Wochenende mit Blick auf die Energiekrise: "Wir kommen da durch." Die Menschen in Deutschland spürten, dass sie in einer ernsten Zeit lebten. "Wir haben uns aber vorbereitet", versicherte der Kanzler in seiner wöchentlichen Videobotschaft. "Wir werden uns als Land unterhaken, weil wir ein solidarisches Land sind."

Blackout-Gefahr im Winter 2022/23 sehr unwahrscheinlich

Ein Stromnetz-Stresstest der Bundesregierung kam kürzlich zu dem Ergebnis, "dass stundenweise krisenhafte Situationen im Stromsystem im Winter 22/23 zwar sehr unwahrscheinlich sind, aktuell aber nicht vollständig ausgeschlossen werden können". Experten halten das deutsche Stromnetz allerdings für gut gewappnet. "Die Angst ist zu einem großen Teil Panikmache", sagte Energieexperte Christoph Maurer vom Beratungsunternehmen Consentec dem Fernsehsender n-tv. Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, Helmut Dedy, sagte der "Rheinischen Post": "Wir sollten jetzt nicht mit Panik reagieren, sondern mit einer gemeinsamen Kraftanstrengung." Die Städte wollten 20 Prozent Gas einsparen. Wenn alle gemeinsam dieses Ziel verfolgten, sehe er eine gute Chance, ohne Blackout durch den Winter zu kommen.

Überlastung des Stromnetzes oder Hackerangriffe: DAS könnte zu einem flächendeckenden Blackout in Deutschland führen

Landsberg warnte konkret vor der Gefahr einer "Überlastung des Stromnetzes - etwa wenn die 650.000 in diesem Jahr verkauften Heizlüfter ans Netz gehen, sollte die Gasversorgung ausfallen". Auch feindliche Hackerangriffe seien ein realistisches Szenario. "Wir können flächendeckende Stromausfälle nicht ausschließen", sagte er. Für diesen Fall sei Deutschland ungenügend gerüstet. Er forderte die Bürger auf, die Empfehlungen des Bundes zum Katastrophenschutz ernst zu nehmen und Wasser sowie Lebensmittel im Haus zu haben. Bei einem großflächigen Stromausfall "läuft kein Wasser, man kann nicht tanken, nach zwei Tagen kann man sein Handy nicht mehr laden", beschrieb er.

Bundesamt rät Bürgern zu Notfall-Vorrat: DAS benötigen Sie für 10 Tage

Für mögliche Notsituationen rät das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, einen Vorrat für etwa zehn Tage zu haben. "In der Regel werden Stromausfälle in wenigen Stunden behoben. Aber es kann in Notsituationen durchaus auch einmal Tage dauern, bis der Strom wieder verfügbar ist", ist auf der Webseite des BBK zu lesen.

Im Falle eines Stromausfalls benötigen Sie eine Taschenlampe, Kerzen sowie Streichhölzer oder Feuerzeug und einen Camping-Kocher. Zudem sollten Sie darauf achten, dass Akkus von Laptops, Mobiltelefonen und Telefonen geladen sind. Zudem sollte man ein batteriebetriebenes Radio bereithalten, damit man bei längeren Stromausfällen die Mitteilungen der Behörden verfolgen kann. Zudem sollten Sie genügend Bargeld haben, da auch Geldautomaten ohne Strom nicht funktionieren.

Diese Lebensmittel sollten Sie für den Notfall immer zu Hause haben

Des Weiteren empfiehlt das BKK allen Bürger immer einen Lebensmittelvorrat für zehn Tage vorzuhalten. Eine Beispielrechnung zeigt, was eine Person im Regelfall benötigt. Folgende Lebensmittel sollten Sie immer vorrätig haben:

  • 20 Liter Trinkwasser
  • 3,5 Kilo Getreide, Getreideprodukte, Brot, Kartoffeln, Nudeln und Reis
  • 2,5 Kilo Obst (in Dosen oder Gläsern) und Nüsse
  • 4 Kilo Hülsenfrüchte und Gemüse (in Dosen oder Gläsern)
  • 2,6 Kilo Milch und Milchprodukte
  • 1,5 Kilo Fisch, Fleisch und Eier
  • 0,4 Kilo Fette und Öle
  • Lebensmittel, die nicht erhitzt oder gekocht werden müssen (Zucker, Honig, Schokolade, Mehl, Instantbrühe, Hartkekse, Salzstangen)

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/sba/news.de/dpa

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