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Tödliche Schüsse in Köln-Ostheim: Zwangsräumung eskaliert - Polizei erschießt Aggro-Mieter (48)

Tödliches Ende einer Zwangsräumung in Köln-Ostheim: Ein Mann rastete aus und bedrohte die Einsatzkräfte mit einem Messer, als die Gerichtsvollzieherin mit der Polizei klingelte. Die Beamten drückten ab und erschossen den Aggro-Mieter.

Bei der Zwangsräumung einer Wohnung in Köln-Ostheim hat die Polizei einen Mann erschossen. (Foto) Suche
Bei der Zwangsräumung einer Wohnung in Köln-Ostheim hat die Polizei einen Mann erschossen. Bild: picture alliance/dpa | Oliver Berg

Bei der Zwangsräumung einer Wohnung in Köln-Ostheim ist die aufgeheizte Situation eskaliert - ein Mann ist dabei zu Tode gekommen.

Zwangsräumung in Köln-Ostheim endet tödlich: Polizei erschießt aggressiven Mieter nach Messer-Bedrohung

Bei dem Toten handelte es sich um den 48 Jahre alten Mieter der Räumlichkeiten in der Gernsheimer Straße, wie Polizei und Staatsanwaltschaft nach dem Einsatz am Morgen des 3. August 2022 mitteilten. Zuvor habe er nach bisherigem Ermittlungsstand Polizisten mit einem Messer angegriffen. Nach einem "erfolglosen Einsatz" von Pfefferspray und der Androhung des Schusswaffengebrauchs sei schließlich geschossen worden. Der Mann sei davon tödlich verletzt worden.

Aggro-Mieter widersetzt sich Zwangsräumung und greift Beamte an - Polizei feuert Schüsse ab

Der 48-Jährige war von den Behörden offenbar schon zuvor als gefährlich eingeschätzt worden. Nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft hatte er schon zuvor Drohungen ausgesprochen, sollte es zu einer Räumung kommen. Die mit der Räumung beauftragte Gerichtsvollzieherin habe daraufhin bei der Polizei um Unterstützung gebeten. Wie viele Polizistinnen und Polizisten an dem Einsatz schließlich beteiligt waren, war zunächst noch unklar.

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Erschossener Mieter (48) war bereits als gefährlich eingestuft und polizeibekannt

"Es wird auch geprüft, ob ein oder mehrere Beamte auf den Geschädigten geschossen haben", erklärte Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer der Deutschen Presse-Agentur. Die Staatsanwaltschaft habe ein Todesermittlungsverfahren zur Klärung der Todesumstände aufgenommen. Auch eine Obduktion des Leichnams sei angeordnet worden. Die Bedrohung habe sich nach Lage der Dinge aber gegen die Polizeibeamten gerichtet, nicht gegen die Gerichtsvollzieherin.

Der Tote war nach Angaben der Staatsanwaltschaft polizei- und gerichtsbekannt. Zuletzt sei er im Juni 2022 beim Amtsgericht Köln angeklagt worden. "Der Anklage lag der Vorwurf zugrunde, Widerstand gegen Polizeibeamte geleistet zu haben, nachdem der Beschuldigte seinen Suizid angekündigt und sich gegen die ihm zu Hilfe eilenden Polizeibeamten mit Tritten zur Wehr gesetzt hatte", berichtete Oberstaatsanwalt Bremer.

Polizeieinsatz in Köln-Ostheim bei Zwangsräumung - Ermittlungen nach tödlicher Schussabgabe

In der Straße der Wohnung, die in einem östlichen Kölner Stadtteil mit mehreren Hochhausbauten liegt, waren am Mittwochmittag Polizeiautos und ein Leichenwagen zu sehen. Die Ermittlungen zu dem Fall übernahm aus Neutralitätsgründen die Polizei in Bonn, nicht die Kölner Polizei.

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/news.de/dpa

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