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Widerlicher Frauenhass: Muslimische Frauen bei Online-Auktion zum Kauf angeboten

Erneut sorgt eine gefälschte Online-Auktion in Indien für Empörung. Auf der Plattform wurden Fotos von 100 Frauen veröffentlicht, die angeblich zum Verkauf stehen. Darunter Schauspielerinnen, Journalistinnen und Influencerinnen. Nun ermitteln die Behörden.

Bei einer gefälschten Online-Auktion wurden unzählige muslimische Frauen zum Kauf angeboten. (Foto) Suche
Bei einer gefälschten Online-Auktion wurden unzählige muslimische Frauen zum Kauf angeboten. Bild: AdobeStock / IvanDub

Eine bizarre Online-Aktion sorgt in Indien für Empörung: Auf der gefälschten Webseite "Bulli Bai" wurden muslimische Frauen zum Kauf angeboten. Nun untersuchen die Behörden den Fall.

Gefälschte Online-Auktion bietet muslimische Frauen zum Kauf an

Wie CNN berichtet, wurden auf der dubiosen Webseite Fotos von 100 muslimischen Frauen veröffentlicht, die verkauft werden sollten. Darunter auch Fotos der pakistanischen Nobelpreisträgerin Malala Yousafzai und der indischen Schauspielerin Shabana Azmi. Welchen Zweck die Fake-Auktion hatte, ist unklar. Da der Begriff "Bulli Bai" einen vulgären Ausdruck für "Penis" aus Südindien mit dem nordindischen Wort für "Dienstmädchen" kombiniert, könne von Frauenhass und Diskriminierung ausgegangen werden.

Die Online-Auktion wurde auf Github erstellt. Mittlerweile wurde die Seite wieder entfernt. "GitHub hat langjährige Richtlinien gegen Inhalte und Verhaltensweisen, die Belästigung, Diskriminierung und Anstiftung zu Gewalt beinhalten", sagte ein Sprecher des Unternehmens gegenüber CNN. "Wir haben ein Benutzerkonto gesperrt, nachdem wir Berichte über solche Aktivitäten untersucht haben, die alle gegen unsere Richtlinien verstoßen."

Anti-muslimische Hasswelle flutet Indien - Frauen setzen sich zur Wehr

In den sozialen Medien schlug die Fake-Auktion hohe Wellen. Oppositionspolitiker forderten die regierende Bharatiya Janata Party (BJP) auf, gegen die Belästigungen und Angriffe auf muslimische Frauen im Internet vorzugehen. "Jemand online zu 'verkaufen' ist eine Cyberkriminalität, und ich fordere die Polizei auf, sofort Maßnahmen zu ergreifen", twitterte der Vorsitzende des Kongresses, Shashi Tharoor."Die Täter verdienen eine Bestrafung." In den vergangenen Jahren haben die Berichte über antimuslimische Hassverbrechen zugenommen.

Betroffene erstatten Anzeige und wehren sich gegen Frauenhass

Mehrere Journalisten und Aktivisten des Landes veröffentlichten Screenshots der Website, nachdem sie ihre Fotos neben den Worten "Your Bulli Bai of the Day is" gefunden hatten. "Die gesamte Website scheint mit der Absicht entworfen worden zu sein, muslimische Frauen in Verlegenheit zu bringen und zu beleidigen", schrieb die Journalistin Ismat Ara in einer Beschwerde, die bei den Cybersicherheitsbehörden der Polizei von Delhi eingereicht wurde. Ara, die ihr Foto auf der Website gefunden hatte, veröffentlichte eine Kopie ihrer Anzeige auf Twitter.

Dies ist nicht das erste Mal, dass muslimische Frauen in Indien dieser Art von Online-Belästigung ausgesetzt sind. Im vergangenen Juli wurden Fotos von mehr als 80 muslimischen Frauen – darunter Journalistinnen, Schriftstellerinnen und Influencerinnen – in einer Schein-App namens "Sulli Deals" veröffentlicht, einem abfälligen Begriff für muslimische Frauen, der normalerweise von rechten Hindu-Männern verwendet wird. Benutzern wurde die Möglichkeit geboten, die Frauen wie Waren in einer Auktion auf der Website zu "kaufen".

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/bos/news.de

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