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Deutsche Post im Streik: Keine Pakete? Warnstreiks für alle Bundesländer angekündigt

Im Tarifstreit mit der Post hat die Gewerkschaft Verdi die Beschäftigten erneut zu Warnstreiks aufgerufen. Diesmal sollen alle Bundesländer betroffen sein, teilten die Arbeitnehmervertreter mit.

Mitarbeiter der Deutschen Post sind von der Gewerkschaft Verdi abermals zu Warnstreiks aufgerufen worden. (Foto) Suche
Mitarbeiter der Deutschen Post sind von der Gewerkschaft Verdi abermals zu Warnstreiks aufgerufen worden. Bild: Paul Zinken / picture alliance / dpa

Erst in der vergangenen Woche hatte die Gewerkschaft Verdi Mitarbeiter der Deutschen Post zu Warnstreiks aufgerufen. Jetzt wird die Arbeitsniederlegung fortgesetzt: In allen deutschen Bundesländern soll am Wochenende vom 19. und 20. September 2020 abermals gestreikt werden.

Post-Warnstreiks in allen Bundesländern - Verdi will 5,5 Prozent mehr Lohn

In den ersten beiden Verhandlungsrunden sei man einem Tarifabschluss "keinen Millimeter näher gekommen", monierte die Verdi-Verhandlungsführerin Andrea Kocsis. Die Arbeitgeberseite müsse einlenken und die Belegschaft am Erfolg der Firma teilhaben lassen. Verdi fordert 5,5 Prozent mehr Geld für 140.000 Beschäftigte, die Post hat bisher noch kein Angebot vorgelegt. Verdi hatte bei den bisherigen Verhandlungen den Eindruck gewonnen, dass die Post nur Einkommensverbesserungen von 1,5 Prozent anbieten wolle.

Deutsche Post wird bestreikt: Post-Angestellte streiken in Köln, Düsseldorf, Hamburg

Zu Arbeitsniederlegungen kam es nach Angaben von Verdi am Freitagmorgen in Köln, Düsseldorf, Ostwestfalen, Hamburg, Würzburg, Augsburg und in zahlreichen weiteren Städten und Regionen.

Für kommenden Montag und Dienstag ist die dritte Verhandlungsrunde geplant. Obwohl die Fronten verhärtet erscheinen, könnte es dann durchaus bereits zu einer Einigung kommen. Der Deutschen Post DHL geht es wirtschaftlich derzeit gut, was zum Beispiel am boomenden Online-Handel und seiner Paketflut liegt. Auch das Briefgeschäft ist lukrativ, wegen der Digitalisierung schrumpft es aber seit langem. Von der Corona-Krise ist der Bonner Konzern ebenfalls betroffen, weil Geschäftskunden ihre Werbepost runtergefahren haben. Zudem machen die konjunkturellen Sorgen auch der Post zu schaffen - Firmen verschicken weniger Dokumente und Ersatzteile im sogenannten Expressgeschäft.

Post-Streik in Deutschland: Millionen Postsendungen verspätet zugestellt

Bereits vor einer Woche hatten Beschäftigte der Deutschen Post in elf Bundesländern die Arbeit niedergelegt. Angaben es Sprechers zufolge beteiligten sich rund 3.100 Postmitarbeiter an dem Ausstand. Der Warnstreik hatte Auswirkungen auf die Zustellung von Paketen und Briefen: Nach Angaben der Post war die Beförderung von etwa 1,3 Millionen Briefen und 130.000 Paketen von dem Warnstreik betroffen. Das seien 2,4 und 2,5 Prozent der Tagesmenge, sagte ein Sprecher. In den stärker von den Warnstreiks betroffenen Regionen wurden die verzögerten Sendungen in den Folgetagen zugestellt.

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/news.de/dpa

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