Polizei-News Landshut, 15.07.25: Zoll führt Großeinsatz gegen Sozialbetrug durch Durchsuchungen in sechs Bundesländern

Ein Fall von Betrug wurde aktuell von der Polizei in Landshut gemeldet. Was ist zur Zeit bekannt?

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Die Polizei informiert über ein aktuelles Delikt (Symbolbild). (Foto) Suche
Die Polizei informiert über ein aktuelles Delikt (Symbolbild). Bild: picture alliance / dpa / Peter Kneffel

In den Morgenstunden des 15.07.2025 durchsuchten rund 200 Zöllnerinnen und Zöllner der Finanzkontrolle Schwarzarbeit im Rahmen der Besonderen Aufbauorganisation (BAO) mit Namen "Anserem" 34 Wohn- und Geschäftsobjekte in Südbayern, Nordrhein-Westfalen, Berlin, Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz

Neben den Wohnanschriften und Unternehmen der Beschuldigten erstreckte sich der Einsatz auch auf Firmen, die in das Betrugsmodell involviert sein könnten und auf mutmaßliche Scheinfirmen.

Unter Federführung des Hauptzollamts Landshut und im Auftrag der Staatsanwaltschaften Landshut und München I wurden mehr als 40 Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt. Das Ermittlungsverfahren richtet sich gegen mehrere tatbeteiligte Personen aus der Securitybranche wegen Verdachts des Vorenthaltens von Arbeitsentgelt und der Beihilfe hierzu.

Die Durchsuchungen dienen dem Auffinden von Beweismitteln.

Die Beschuldigten werden verdächtigt Unternehmen genutzt zu haben, um im Rahmen eines Kettenbetrugs Sozialversicherungsbeiträge zu hinterziehen. Nach jetzigen Erkenntnissen soll auf diese Weise im Gesamtumfang der Ermittlungen ein Schaden in Höhe von mindestens 1,5 Millionen Euro für Staats- und Sozialkassen entstanden sein.

Kettenbetrugsverfahren sind gekennzeichnet durch den An- und Verkauf unrichtiger Belege, wie beispielsweise Rechnungen über Leistungen, die gegen Zahlung einer Provision tatsächlich nicht erbracht wurden. Ziel dieses An- und Verkaufs von Schein- und Abdeckrechnungen ist die Schaffung eines Schwarzgeldkreislaufs, um Sozialabgaben und Steuern einzusparen. Die Arbeitnehmer der Rechnungskäufer werden meist nicht oder nur mit einem geringeren Arbeitslohn zur Sozialversicherung angemeldet und durch Schwarzgeldzahlungen entlohnt.

Im Zuge der Maßnahmen wurden Geschäftsunterlagen, Datenträger und Mobiltelefone sichergestellt, die im Verlauf der noch andauernden Ermittlungen ausgewertet werden. Überdies wurden erste Zeugenvernehmungen durchgeführt.

Zusatzinformationen:

Eine Besondere Aufbauorganisation (BAO) wird temporär eingerichtet, wenn komplexe Lagen nicht mehr durch eine Allgemeine Aufbauorganisation (AAO) bewältigt werden können. Gründe hierfür können eine besondere Gefährdungslage, ein hoher Personalbedarf, die Einsatzdauer oder auch der Bedarf nach einer einheitlichen Führung bei vielen unterschiedlichen Zuständigkeiten sein.

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+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Artikel basiert auf einer Meldung des Hauptzollamt Landshut vom 15.07.2025 gegen 11:34 Uhr. Die Originalmeldung aus dem Blaulichtreport des Presseportals finden Sie hier. Um Sie schnellstmöglich zu informieren, werden diese Texte datengetrieben aktualisiert und stichprobenartig kontrolliert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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