Polizei-News Hannover, 11.07.25: Ryuk-Ermittlungen - Internationale Erfolge im Kampf gegen digitale Erpressung

Ein Fall von Cyberkriminalität wurde aktuell von der Polizei in Hannover gemeldet. Was ist heute passiert?

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Cyberkriminalität für das Presseportal Bild: Adobe Stock / smolaw11

Der Cyberangriff auf die Stadtverwaltung Neustadt am Rübenberge im August 2019 war

der Ausgangspunkt für ein herausragendes Ermittlungsverfahren gegen internationale

Ransomware-Kriminelle. Die Zentralstelle zur Bekämpfung von Cybercrime bei der

Staatsanwaltschaft Verden und das Fachkommissariat Cybercrime des ZKD Hannover

führten die Ermittlungen zu dem Angriff (wir berichteten:

https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/66841/5124176). Inzwischen wurden durch die

Zusammenarbeit internationaler Ermittlungsbehörden zentrale Akteure identifiziert und

Fahndungsmaßnahmen angestoßen.

Dies ist eine gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Verden und der

Polizeidirektion Hannover.

Monatelang war die Stadtverwaltung Neustadt nur eingeschränkt arbeitsfähig, sämtliche digitale

Abläufe lagen lahm. Die Täter forderten eine hohe Summe in Bitcoin und drohten andernfalls

mit der Löschung sämtlicher Daten. Ermittlungen ergaben, dass sich die Angreifer offenbar über

Wochen Zugriff auf die Systeme verschafft hatten. Backup-Systeme waren gezielt unbrauchbar

gemacht worden.

In den Folgejahren führten die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Verden und des ZKD

Hannover zu einem zentralen deutschen Verfahren gegen die Tätergruppierung sowie zu

umfassenden Erkenntnissen zur Struktur hinter der genutzten Schadsoftware "Ryuk".

Unterstützt durch Europol, Eurojust und internationale Partner identifizierten die Ermittlerinnen

und Ermittler Teile der Tätergruppierung. Gegen sechs tatverdächtige Personen wurden

internationale Haftbefehle wegen Bildung bzw. Unterstützung einer kriminellen Vereinigung im

Ausland angeregt. Zwei von ihnen werden direkt mit dem Angriff auf die Stadtverwaltung von

Neustadt in Verbindung gebracht.

Darüber hinaus ermittelte der ZKD Hannover fünf mutmaßliche Geldwäscher und regte die

Fahndung nach diesen an. Diese sollen Kryptowährungsflüsse aus den digitalen Erpressungen

verwaltet haben.

Insgesamt wurden 170 deutsche Fälle der Gruppierung zwischen 2018 und 2021 bekannt. Der

bislang dokumentierte Schaden beträgt 46 Millionen Euro - die tatsächliche Summe liegt

vermutlich höher. Ziel waren insbesondere Behörden, Krankenhäuser und größere

Unternehmen. Auffällig: Die Täter gingen hochkoordiniert vor, nutzten verschiedene Schadprogramme wie Emotet, TrickBot und schließlich Ryuk, um Netzwerke auszuspähen, zu

übernehmen und schließlich lahmzulegen.

Die Angreifer gelten als Teil des sogenannten "Wizard Spider"-Netzwerks - einer international

agierenden, arbeitsteilig strukturierten Gruppierung, die unter anderem in Russland verortet

wird.

Der Ermittlungserfolg belegt, dass durch grenzüberschreitende Polizeiarbeit auch

hochprofessionell organisierte Cyberkriminalität verfolgt werden kann.

Trotz dessen warnt die Polizeidirektion Hannover vor der weiter bestehenden Bedrohung für

Behörden, Institutionen und Firmen durch Schadsoftware. Der Schutz vor Cyberangriffen ist

heute eine zentrale Säule der öffentlichen und wirtschaftlichen Sicherheit.

Die Polizei rät dringend:

Halten Sie Ihre Systeme aktuell

Schulen Sie Ihre Mitarbeitenden regelmäßig zu IT-Sicherheit

Führen Sie Backups regelmäßig und physisch getrennt durch

Melden Sie Cyberangriffe sofort an Ihre örtliche Polizeidienststelle oder die Zentrale

Ansprechstelle Cybercrime

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+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Artikel basiert auf einer Meldung der Polizeidirektion Hannover vom 11.07.2025 gegen 11:02 Uhr. Die Originalmeldung aus dem Blaulichtreport des Presseportals finden Sie hier. Um Sie schnellstmöglich zu informieren, werden diese Texte datengetrieben aktualisiert und stichprobenartig kontrolliert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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