
- Arbeitslosigkeit im Unstrut-Hainich-Kreis steigt deutlich
- Trotzdem weniger Menschen ohne Arbeit als vor einem Jahr
- Weniger arbeitsfähige Menschen als im 0 beziehen Bürgergeld
Der Arbeitsmarkt im Unstrut-Hainich-Kreis bewegt sich. Im Januar gab es nach Zahlen der Bundesagentur für Arbeit deutlich mehr Arbeitslose als einen Monat zuvor.
Die Zahl der Bürgergeldepfänger ging dagegen gegenüber dem Vormonat zurück. Damit bezieht aktuell mehr als jeder dreizehnte Einwohner zwischen 15 und 66 Jahren Bürgergeld. Das sind deutlich weniger als Januar 2024.
Die wichtigsten Daten im Überblick
Art der Daten | Aktuell | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Quote |
---|---|---|---|---|
Arbeitslose | 3.884 | +8,7 % | -1,4 % | 7,8 % |
Bürgergeldempfänger | 6.890 | -2,1 % | - 4,8 % | 7,9 % |
Hinweis: Die Arbeitslosenquote gibt den Anteil von Arbeitslosen an allen Menschen wieder, die arbeiten oder arbeitslos sind. Die Hilfequote beim Bürgergeld ist der Anteil aller arbeitsfähigen Bürgergeldempfänger an der Bevölkerung zwischen 15 und 66 (Rentenalter).
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Wie viele Arbeitslose gibt es aktuell im Unstrut-Hainich-Kreis?
Die Zahl der Arbeitslosen nahm im Unstrut-Hainich-Kreis um 310 Personen und damit 8,7 Prozent auf 3.884 zu.
Arbeitslosenquote im Unstrut-Hainich-Kreis im Januar 2025
Die Arbeitslosenquote stieg um 0,6 Prozentpunkte auf 7,8 Prozent. Im Landesdurchschnitt lag die Quote bei 6,6 Prozent und damit niedriger. Die Arbeitsmarktsituation im Unstrut-Hainich-Kreis ist somit schlechter als im Landesdurchschnitt.
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen stieg um 47 oder 3,8 Prozent auf 1.271 Personen. Als langzeitarbeitslos gelten Menschen, die bereits ein Jahr oder länger arbeitslos gemeldet sind. Das trifft in der Unstrut-Hainich-Kreis auf 32,7 Prozent der Arbeitslosen zu.
Arbeitslosigkeit in der Unstrut-Hainich-Kreis niedriger als vor einem Jahr
Im Vergleich zum Januar des Vorjahres lag die Arbeitslosigkeit im Unstrut-Hainich-Kreis um -54 Personen niedriger. Das entspricht einem Rückgang um 1,4 Prozent. Die Arbeitslosenquote sank um 0,3 Prozentpunkte. Vor einem Jahr hatte sie noch 8,1 Prozent betragen.
Wer ist von Arbeitslosigkeit im Unstrut-Hainich-Kreis besonders betroffen?
Nicht alle Bevölkerungsgruppen sind gleichermaßen von Arbeitslosigkeit betroffen. Teilweise kann die Arbeitslosenquote deutlich vom Durchschnittswert von 7,8 Prozent abweichen.
Junge Menschen sind in der Unstrut-Hainich-Kreis häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen als der Durchschnitt. Für unter 25-Jährige weist die Bundesagentur für Arbeit eine Arbeitslosenquote von 9,4 Prozent aus. Ihre Quote liegt damit 1,6 Prozentpunkte über dem Durchschnitt. Dagegen sind ältere Menschen seltener arbeitslos, 15 bis unter 65-Jährige hatten eine Arbeitslosenquote von 7,6 Prozent. Allerdings werden nach einer 2008 vom damaligen Arbeitsminister Olaf Scholz eingeführten Sonderregelung viele ältere "Hartz IV"-Empfänger ohne Arbeit nicht mehr als arbeitslos gezählt, auch wenn sie keine Arbeit haben und gerne arbeiten würden. Eine getrennte Quote wird außerdem für Menschen ohne deutsche Staatsbürgerschaft erhoben, sie lag im Januar bei 27,7 Prozent.
Bürgergeld in Arbeitslosenstatistik
Mehr als 50 Prozent der Arbeitslosen im Unstrut-Hainich-Kreis beziehen Bürgergeld, nämlich 2.538 von insgesamt 3.884. Somit erhalten 65,3 Prozent der Arbeitslosen diese Form der Sozialhilfe. Die Zahl der Arbeitslosen mit Bürgergeldbezug lag um 139 höher als im Vormonat, was einer Zunahme von 5,8 Prozent entspricht.
Bis 31. Dezember 2022 hieß diese Leistung noch Arbeitslosengeld 2 beziehungsweise Sozialgeld. Bekannter war - und ist teilweise noch - die Bezeichnung "Hartz IV". Mit der Umbenennung einher gingen auch zahlreiche Änderungen, unter anderem eine Erhöhung der Zahlungen.
Allerdings ist ein großer Teil der Bürgergeld-Beziehenden nicht arbeitslos gemeldet. Teilweise handelt es sich dabei um Beschäftigte oder Selbständige, die zwar mindestens 15 Stunden arbeiten und daher nicht arbeitslos sind, deren Einkommen aber nicht ausreicht und die daher ergänzend Sozialleistungen beziehen. Auch Schülerinnen und Schüler sowie Eltern mit kleinen Kindern können Bürgergeld beziehen, ohne Arbeit zu suchen. Deshalb beziehen weiter mehr Menschen Bürgergeld, als Bürgergeldempfänger arbeitslos gemeldet sind.
Wer erhält im Unstrut-Hainich-Kreis Bürgergeld?
Schätzungen der Bundesagentur für Arbeit zufolge bezogen im Januar im Unstrut-Hainich-Kreis 6.890 Menschen Bürgergeld. Davon waren 4.743 Personen zumindest grundsätzlich erwerbsfähig. Das bedeutet, dass sie mindestens 15 Jahre alt und noch nicht in Rente (einschließlich Erwerbsunfähigkeitsrente) sind. Bei den nicht-erwerbsfähigen Bürgergeld-Beziehern handelt es sich überwiegend um Kinder.
Die Zahl der Menschen mit Bürgergeldbezug sank gegenüber dem Vormonat um 137 Personen. Das entspricht einem Rückgang von 2,0 Prozent. Gegenüber dem Januar vor einem Jahr lag die Zahl der Menschen, die diese Form der Unterstützung beziehen, um 351 Menschen niedriger, ein Minus von 4,8 Prozent.
Bei den erwerbsfähigen Bürgergeld-Empfängern sank die Zahl der Betroffenen im Vergleich zum Vormonat um 100 Personen, ein Rückgang von 2,1 Prozent. Verglichen mit dem Vorjahr fiel die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsbezieher um 240 Personen und damit 4,8 Prozent.
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+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit erstellt. Er wird monatlich automatisch aktualisiert. Die letzte Aktualisierung erfolgte am 31.01.2025. Weitere Informationen zu den Grundlagen der Arbeitslosenstatistik erhalten Sie bei der Statistikabteilung der Bundesagentur für Arbeit. Feedback und Anmerkungen nehmen wir unter hinweis@news.de entgegen. +++
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