Neue Studie: Deshalb sollten manche Menschen nicht aufs Frühstück verzichten

Ohne Frühstück aus dem Haus gehen oder doch lieber etwas essen? Diese Frage stellen sich Menschen seit Jahrzehnten. Forscher haben Antworten gesucht. Wer frühstücken sollte und welche Folgen der fehlende Bissen am Morgen haben kann, erfahren Sie hier.

Erstellt von - Uhr

Frühstück gilt als wichtigste Mahlzeit des Tages. (Foto) Suche
Frühstück gilt als wichtigste Mahlzeit des Tages. Bild: Adobe Stock/ New Africa
  • Forscher beschäftigen sich mit Frühstücksmythos: Machen Mahlzeiten am Morgen munter, oder nicht?
  • Wissenschaft liefert Hinweise: Kinder sollten morgens frühstücken.
  • Wer nicht frühstückt, kann seiner Gesundheit schaden.

Seit Jahrhunderten wird einem gesagt: Das Frühstück sei die wichtigste Mahlzeit des Tages. Nicht jeder geht mit vollem Morgen morgens aus dem Haus. Ist das gesund? Die Wissenschaft hat versucht, darauf Antworten zu finden. Demnach sollte nicht jeder auf das morgendliche Mahl verzichten.

Frühstücks-Mythos: Machen Mahlzeiten am Morgen munter?

Forscher schauten sich in einer Metaanalyse die Ergebnisse von über 70experimentellen Studien an, die sich mit den Auswirkungen von Fasten auf die kognitive Leitung beschäftigen. Dabei nahmen sie auch das Frühstück unter die Lupe. Es zeigte sich, die geistige Leistungsfähigkeit kaum gelitten hat, wenn das Frühstück wegfällt. Es gab nur geringe Unterschiede zwischen Menschen, die morgens aßen und jenen, die nüchtern blieben. Die gemessenen Effekte waren gering. Das bedeutet: Wer morgens frühstückt, fühlt sich nicht automatisch energielos.

Das liegt an der psychischen Einstellung, wie ein Test verdeutlicht. Zeigten sie hungrigen Teilnehmern Fotos von Speisen, schweifte deren Fokus ab. Die Gedanken kreisten dann nachvollziehbar um Nahrung. Bei neutralen Tests erzielten nüchterne Probanden hingegen gleichwertige oder sogar minimal bessere Resultate.

Die persönliche Einstellung prägt also das Empfinden. Menschen, die vom Fasten mentale Klarheit erwarten, erleben diese häufig tatsächlich. Umgekehrt fühlen sich jene kraftlos, die ohne Morgenmahlzeit Schwäche befürchten. Der vermeintliche Frühstückseffekt entsteht demnach primär durch Erwartungen, nicht durch physiologische Prozesse.

Wer nicht auf das Frühstück verzichten sollte

Bei Kindern sieht die Lage völlig anders aus. Kinder und Jugendliche profitieren erheblich von der Morgenmahlzeit, erkannten die Forscher. Ihre Lernfähigkeit und Konzentration verbessern sich messbar, wenn sie gefrühstückt haben. Der Grund liegt in der Entwicklung: Das kindliche Gehirn befindet sich noch im Wachstum und benötigt kontinuierliche Energiezufuhr. Während erwachsene Gehirne flexibel auf Nahrungspausen reagieren, sind junge Menschen auf regelmäßige Nährstoffversorgung angewiesen.

Eine Studie aus dem Jahr 2019 kam zu ähnlichen Ergebnissen. Sie bezogen sich auf Kinder und Erwachsene. Demnach zeigten die Resultate "positive Auswirkungen auf die kognitive Leistungsfähigkeit, die schulischen Leistungen, die Lebensqualität, das Wohlbefinden und die Risikofaktoren für Morbidität."

Nicht gefrühstückt? Forscher entdecken gesundheitliche Folgen

Obwohl Erwachsene nicht in dem Maße von der morgendlichen Energiezufuhr profitieren müssen, wie Heranwachsende, kann sich das fehlende Frühstück negativ auf die Gesundheit auswirken. Das schreiben chinesische Forscher der Ningxia Medical University in einer Studie. Sieanalysierten Daten von über 118.000 Personen und veröffentlichten ihre Resultate im Fachjournal "Nutrients".Menschen, die regelmäßig das Frühstück auslassen, entwickeln demnach häufiger gesundheitliche Probleme: Bauchfett sammelt sich verstärkt an, der Blutdruck steigt, Blutzuckerwerte verschlechtern sich und der Fettstoffwechsel gerät aus dem Gleichgewicht. Diese Symptome kennzeichnen das metabolische Syndrom - eine Kombination, die das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle deutlich erhöht. Grund für diese Folgen sehen die Forscher im Stoffwechsel. Er gerät sozusagen aus dem Takt. So kann die Insulinproduktion beeinträchtigt oder der zelluläre Stress erhöht werden. 

Dennoch beschreiben die Studien keinen Ursache-Wirkungs-Zusammenhang. Es handelt sich lediglich um Hinweise, die weiter untersucht werden sollten. Die Forscher der Fasten-Studie benennen Schwachstellen. Es wurden nicht alle Studien verwendet. Außerdem lassen sich die Ergebnisse nicht auf alle Bevölkerungsgruppen anwenden.

Weitere News aus dem Ressort Ernährung:

/bua/news.de/stg

Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.