Eine Handvoll Walnüsse am Morgen: Studie beweist - dieses Frühstück macht wirklich schlau

Wer am Morgen noch effizienter in den Tag starten will, der sollte beim Frühstück zu den richtigen Lebensmitteln greifen. Eine Studie hat herausgefunden, dass Walnüsse am Morgen sich positiv auf das Gehirn auswirken.

Erstellt von - Uhr

Wer am Morgen eine Handvoll Walnüsse in sein Müsli packt, profitiert laut einer Studie den ganzen Tag über davon. (Foto) Suche
Wer am Morgen eine Handvoll Walnüsse in sein Müsli packt, profitiert laut einer Studie den ganzen Tag über davon. Bild: Adobe Stock/junga
  • Studie zeigt überraschendes Ergebnis: Walnüsse fördern Denkvermögen
  • Darum kann man sich nach dem Verzehr besser konzentrieren
  • Superfood Walnuss - das macht sie so gesund

Eine aktuelle Untersuchung britischer Wissenschaftler belegt, dass der morgendliche Verzehr von Walnüssen die geistige Leistungsfähigkeit steigert. Forscher der University of Reading fanden heraus, dass 50 Gramm der Nüsse zum Frühstück zu verbesserten kognitiven Fähigkeiten führen.

Schon eine Handvoll Walnüsse am Morgen reicht aus

Die im Fachjournal "Food & Function" veröffentlichte Studie untersuchte die unmittelbaren Auswirkungen auf Denkprozesse und Aufmerksamkeit. Teilnehmer, die morgens eine Handvoll Walnüsse verzehrten, zeigten im Tagesverlauf beschleunigte Reaktionen und eine gesteigerte Merkfähigkeit im Vergleich zu einer Kontrollgruppe ohne Nussverzehr.

Superfood Walnüsse - darum wirken sie positiv auf das Gehirn

Die Wissenschaftler:innen führen diese Effekte auf die besondere Nährstoffzusammensetzung zurück. Walnüsse liefern wertvolle Omega-3-Fettsäuren, Eiweiße und bioaktive Pflanzenstoffe wie Polyphenole. Diese Kombination könnte die Hirnleistung optimieren und die mentale Fitness fördern.

Studie zeigt: Walnüsse fördern die Denkfähigkeit

An der Untersuchung beteiligten sich 32 gesunde Personen zwischen 18 und 30 Jahren. Das Forschungsteam wählte ein Crossover-Studiendesign, bei dem alle Probanden beide Testbedingungen durchliefen. Jede:r Teilnehmer:in erhielt an verschiedenen Tagen sowohl ein Frühstück mit Walnüssen als auch eine kaloriengleiche Mahlzeit ohne Nüsse.

Die Wissenschaftler erfassten die geistigen Fähigkeiten zu mehreren Zeitpunkten: vor der Mahlzeit sowie zwei, vier und sechs Stunden danach. Verschiedene kognitive Tests prüften Aufmerksamkeit, Flexibilität und Merkfähigkeit. Parallel dazu zeichneten die Forscher mittels Elektroenzephalografie (EEG) die Hirnströme auf.

Zusätzlich entnahmen sie Blutproben zur Analyse verschiedener Biomarker. Diese umfassende Datenerhebung ermöglichte es, sowohl die direkten neurologischen Veränderungen als auch die metabolischen Prozesse nach dem Walnussverzehr zu dokumentieren.

Gedächtnis überholt Kontrollgruppe nach sechs Stunden

Die Messungen ergaben deutliche Leistungsunterschiede zwischen beiden Testgruppen. Bei Aufgaben, die Aufmerksamkeit und mentale Flexibilität erforderten, reagierten die Walnuss-Konsumenten durchgehend zügiger. Die Beschleunigung der Reaktionsgeschwindigkeit hielt über den gesamten Beobachtungszeitraum an.

Überraschend entwickelte sich die Gedächtnisleistung: Anfangs schnitten die Teilnehmer nach dem Walnussfrühstück schwächer ab als die Vergleichsgruppe. Diese anfängliche Unterlegenheit kehrte sich jedoch um - nach sechs Stunden übertrafen sie die Kontrollgruppe deutlich in ihrer Merkfähigkeit.

Die EEG-Aufzeichnungen belegten veränderte Hirnaktivitätsmuster, die auf eine effizientere Arbeitsweise des Gehirns bei komplexen Aufgaben hinweisen. Die Blutanalysen zeigten ebenfalls günstige Veränderungen, insbesondere bei den Glukose- und Fettsäurewerten der Probanden.

Blutzuckerregulation als Schlüssel zur besseren Hirnleistung durch Walnüsse

Die Forscher vermuten mehrere Mechanismen hinter den beobachteten Effekten. Die spezielle Nährstoffkombination aus Omega-3-Fettsäuren, hochwertigen Proteinen und sekundären Pflanzenstoffen wie Polyphenolen könnte für die Leistungssteigerung verantwortlich sein.

Ein möglicher Erklärungsansatz liegt in der verbesserten Blutzuckerregulation durch Walnüsse. Diese könnte dem Gehirn eine konstantere Energieversorgung ermöglichen. Zudem deuten die Ergebnisse darauf hin, dass die neuronalen Ressourcen effizienter eingesetzt werden - das Gehirn arbeitet sozusagen ökonomischer.

Die Wissenschaftler:innen betonen jedoch, dass die exakten biochemischen Prozesse noch nicht vollständig geklärt sind. Weitere Forschung sei notwendig, um die genauen Wirkmechanismen zu entschlüsseln. Auch die Frage nach Langzeiteffekten bei regelmäßigem Walnusskonsum bleibe vorerst unbeantwortet.

Kleine Stichprobe und Industriefinanzierung

Die Aussagekraft der Ergebnisse unterliegt jedoch mehreren bedenkenswerten Faktoren. Mit nur 32 Teilnehmer:innen, überwiegend Frauen, bleibt die Stichprobengröße begrenzt. Die Übertragbarkeit auf Männer und andere Altersgruppen ist daher fraglich.

Alle Proband:innen waren gesunde junge Erwachsene. Ob Menschen mit Vorerkrankungen oder besonderen Ernährungsanforderungen ähnlich profitieren würden, lässt sich nicht ableiten. Diese Einschränkung reduziert die Verallgemeinerbarkeit der Befunde erheblich.

Ein weiterer kritischer Punkt betrifft die Studienfinanzierung durch die California Walnut Commission, einen Verband kalifornischer Walnussproduzenten. Die Forscher versichern zwar, dass die Geldgeber keinen Einfluss auf Durchführung oder Auswertung nahmen. Dennoch wirft diese Finanzierungsquelle Fragen zur Unabhängigkeit der Forschung auf.

Quellen:

  • Bell, L., Dodd, G. F., Jeavons, M., Fisher, D. R., Whyte, A. R., Shukitt-Hale, B., & Williams, C. M. (2025). The impact of a walnut-rich breakfast on cognitive performance and brain activity throughout the day in healthy young adults: a crossover intervention trial. Food & Function, 16(5), 1696-1707.
  • Walnüsse: Das natürliche Gehirn-Doping zum Frühstück, in: telepolis.de, abgerufen am 02.10.2025.

Ebenfalls spannende Gesundheitsnews lesen Sie hier:

/bos/news.de/stg

Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.