Ernährung und Lebenserwartung: Der Zeitpunkt Ihres Frühstücks kann zeigen, wie lange Sie leben
Wann Sie die erste und wichtigste Mahlzeit des Tages zu sich nehmen, kann ein wichtiger Indikator für den gesamten Gesundheitszustand sein. Forscher untersuchten Früh- und Spätesser und fanden dramatische Unterschiede in der Lebenserwartung.
Erstellt von Felix Schneider - Uhr
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- Wer das Frühstück lieber weiter in den Tag verschiebt, könnte früher sterben
- Das zeigen Analysen, für die Forscher Gesundheitsdaten von fast 3.000 Menschen auswerteten
- Ein spätes Frühstück steht demnach im Zusammenhang mit diversen Gesundheitsproblemen
Keine Termine, kein Wecker, einfach mal ausschlafen - und das Frühstück vielleicht auch erst um zehn zu sich nehmen. Besonders ab dem Ruhestand sieht der Alltag für viele Rentner und Pensionäre so aus. Doch Vorsicht: Genau dieses Verhalten kann auch ein beunruhigender Indikator für gesundheitliche Probleme sein. Eine neue Studie zeigt: Wer im Alter spät frühstück, hat ein erhöhtes Sterberisiko.
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Frühstück verschiebt sich über Jahrzehnte weiter nach hinten
Veröffentlicht wurde die Studie Anfang September 2025. Für die Analyse nahmen die Forscher Daten von 2.945 Personen im Alter zwischen 42 und 94 Jahren unter die Lupe. Alle lebten selbstständig und nahmen über einen Zeitraum von insgesamt 34 Jahren regelmäßig an Befragungen teil. Abgefragt wurden beispielsweise Essenszeiten, Schlafverhalten und Krankheitsverläufen.
Die Forscher erkannten in den Ergebnissen einen klaren Trend: Mit jedem weiteren Lebensjahrzehnt verlagert sich das Frühstück im Schnitt um rund drei Minuten nach hinten. Das bedeutet für über fünf Jahrzehnte einen Unterschied von mehr als 45 Minuten. Auch das Abendessen verschiebt sich dafür, allerdings nur in geringerem Maße. Der Zeitraum zwischen Frühstück und Abendessen wird mit dem Alter wiederum immer kürzer.
Forscher beobachten Zusammenhang mit gesundheitlichen Beschwerden
Den Forschern fiel auf: Menschen, die dazu tendieren, später zu frühstücken, sind häufiger krank. So konnten sie einen Zusammenhang zu folgenden Beschwerden herstellen:
- Depressionen
- Angststörungen
- Dauerhafte Müdigkeit
- Zahnerkrankungen
- Gleichzeitiges Auftreten mehrerer Erkrankungen (Multimorbidität)
Auch wer unter Schlafstörungen leidet oder wenig Lust hat, Essen zu machen, frühstückt häufig etwas später. Die verschobene Essenszeit scheint weniger die Ursache als vielmehr nur ein Ausdruck einer Veränderung des Gesundheitszustands zu sein.
Wer später sein Frühstück isst, stirbt früher
Zentrales Ergebnis der Studie war die Erkenntnis, dass Lebenserwartung und Frühstückszeitpunkt tatsächlich zusammenhängen. Wer die erste Mahlzeit weiter nach hinten verschiebt, der riskiert, dass sich das Sterberisiko erhöht. Dabei wurden die Teilnehmer der Untersuchung in Früh- und Spätesser aufgeteilt. Während die Früh-Esser ihre Zeiten über Jahre hinweg konstant hielten, begannen die Spätesser, immer später zu essen. Konkret zeigt die Auswertung:
- Mit jeder Stunde, um die sich das Frühstück verspätet, steigt das Risiko, innerhalb der Beobachtungszeit zu sterben, um bis zu 11 Prozent
- In der Testgruppe mit frühem Frühstück überlebten nach zehn Jahren 89,5 Prozent
- In der Testgruppe mit spätem Frühstück lag die Rate nur bei 86,7 Prozent
Die Spätesser zeigten durchweg auch ein höheres Krankheitsrisiko. Dieser Unterschied gilt auch unter Berücksichtigung anderer Faktoren wie Schlaf, Rauchen, Alkohol oder sozioökonomischer Status.
Wissenschaftler sehen Frühstück als gesundheitliches Warnsystem
Die Zeit des Frühstücks wird von den Forschern somit als eine Art Frühwarnsystem für gesundheitliche Probleme gesehen: Wenn sich die Mahlzeit langfristig immer weiter nach hinten verschiebt, könnte das ein Anzeichen für Appetitverlust, niedrige Energielevel oder schlechte Schlafqualität sein. Wer hingegen regelmäßig früh frühstückt, der hat eine funktionierende innere Uhr und scheint auch im Alter noch körperlich einigermaßen fit zu sein.
Dieser Artikel wurde nach umfassender Recherche erstellt und ersetzt keinen ärztlichen Rat. Im Notfall sollten Sie immer einen Mediziner oder den Rettungsdienst um Hilfe bitten.
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