Bei Hormonschwankungen: Was man(n) gegen einen Testosteron-Mangel tun kann

Zu wenig Muskeln, geringe Libido und immer müde? Das kann unter anderem an einem Mangel des Sexualhormons Testosteron liegen. Wie man seine natürliche Hormonbalance wiederherstellen kann, erklären wir hier.

Von news.de-Redakteur - Uhr

Während hohes Testosteron für mehr Muskeln sorgt, kann ein niedriger Hormonspiegel für Verstimmungen verantwortlich sein. (Foto) Suche
Während hohes Testosteron für mehr Muskeln sorgt, kann ein niedriger Hormonspiegel für Verstimmungen verantwortlich sein. Bild: stock.adobe.com / New Africa
  • Auch einige Männer können hormonelle Schwankungen erfahren
  • Dabei kann es zu einem Mangel am Hormon Testosteron kommen
  • Welche Auswirkungen das auf den Körper haben kann, erfahren Sie hier

Das Sexualhormon Testosteron sorgt bei Männern für Muskeln, stärkt die Libido und lässt Haare auf der Brust wachsen. Im Gegensatz zu den weiblichen Sexualhormonen Östrogen und Progesteron, deren Werte dem natürlichen Zyklus folgend schwanken können, ist Testosteron deutlich stabiler unterwegs. Das trifft allerdings nicht auf alle Männer zu. Was bei Testosteronmangel zu tun ist.

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Auch bei Männern kommt es zu Hormon-Schwankungen

Was viele nicht wissen: Auch bei Männern kann der Hormonspiegel unter Umständen deutlich schwanken. Das passiert sogar täglich, wie Prof. Dr. Sabine Kliesch, Direktorin der Klinik für Andrologie am Uniklinikum Münster weiß. "Der Testosteronspiegel des Mannes schwankt innerhalb eines Tages um die 15 bis 20 Prozent. Morgens ist er am höchsten und nimmt bis zum Abend stetig ab. Diese Schwankungen sind normalerweise nicht spürbar", so die Expertin.

Allerdings kommt es auch vor, dass die Hormonkonzentration bei manch einem auch von Natur aus eher gering ist: "Betroffene erleben abends meist ein Formtief, fühlen sich morgens wesentlich agiler und frischer, wenn ihr Testosteronlevel noch etwas höher ist. Auch die Libido kann über den Tag immer mehr nachlassen."

Was sind die Ursachen für einen Mangel an Testosteron?

Wer stärkere Stimmungs- und Lustschwankungen am Tag erlebt, sollte durchaus hellhörig werden. Zu den Symptomen eines Testosteronmangels gehören Hitzewallungen, Schweißausbrüche, depressive Verstimmungen, Schlafstörungen, Mukelkraftabnahme, Müdigkeit und Potenzverlust. Zu den besonders gefährdeten Gruppen gehören laut den Medizinern der renommierten Cleveland Clinic vor allem Männer Hodenerkrankungen wie Verletzungen, Entzündungen oder Tumoren.

Eine andere Ursache, die außerhalb der Hoden liegt, kann aber auch eine Fehlfunktion im Gehirn sein. Bildet sich dort ein Tumor oder wurde ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten, kann es in dem Teil, der die Testosteronproduktion steuert, ebenfalls zu Fehlern kommen.

Als dritte Ursache nennen Experten sogenannte Lifestyle-Ursachen: Zivilisationskrankheiten wie Übergewicht, Diabetes Typ 2 oder Bluthochdruck können auf unterschiedliche Art und Weise den Testosteronspiegel negativ beeinflussen. Lange Zeit dachten Mediziner allerdings, dass ein mit dem Alter abnehmender Testosteronspiegel normal sei. Das ist darauf zurückzuführen, dass diese Zivilisationskrankheiten vor allem bei Männern mittleren oder höheren Alters auftreten.

Bauchfett: Dieses Problem killt den Testosteronspiegel

Ebenfalls schädlich für den Testosteronspiegel: Bauchfett. Prof. Dr. Kliesch erklärt: "Häufig betroffen sind Männer ab 40, 45, die den ersten Bierbauch bekommen. Bauchfett produziert nämlich Hormone und Botenstoffe, die die Testosteronproduktion hemmen und es sogar in Östrogen umwandeln können. Ein niedriger Testosteronspiegel fördert wiederum Bauchfett."

Wer viel Bewegung in seinen Alltag einbindet, kann so laut der Expertin Übergewicht und damit auch einen Testosteronmangel gut vermeiden. Demnach soll auch im hohen Alter noch ein ebenso hoher Testosteronspiegel möglich sein wie bei einem jungen Mann. Zum Verständnis: Im Normbereich liegt ein Testosteronspiegel von zwischen 12 und 35 nmol/l (3,5-11,5 ng/ml).

Was tun, wenn die Maßnahmen nicht helfen?

Daher liegt bei der Behandlung eines Testosteronspiegels der Fokus in erster Linie auf einer Lebensstilveränderung. Weniger Stress, Gewichtabbau und mehr Sport: Wer diese Maßnahmen verfolgt, ist auf dem besten Weg, seinen Testosteronspiegel wieder auf ein normales Level zu bringen. Hilft das alles nichts, kann eine Hormonersatztherapie nötig sein. In der Regel werden dafür spezielle Gele aufgetragen, die das Hormon über die Haut in den Blutkreislauf abgeben. Die Beratung erfolgt in der Regel über Spezialisten wie Urologen oder Endokrinologen.

Dieser Artikel wurde nach umfassender Recherche erstellt und ersetzt keinen ärztlichen Rat. Im Notfall sollten Sie immer einen Mediziner oder den Rettungsdienst um Hilfe bitten.

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