
- Weltgrößter Krebs-Kongress läuft derzeit in Chicago
- Studien zu der Kombination von Therapien wurden veröffentlicht
- Es wurden vielversprechende Behandlungen vorgestellt
Beim größten Krebskongress der Welt, dem ASCO in Chicago, wurden vielversprechende Ergebnisse zu innovativen Behandlungsansätzen vorgestellt. Der Kongress läuft vom 31. Mai bis zum 3. Juni und präsentiert die neuesten Entwicklungen in der Krebstherapie. Wir erklären, welchen Einfluss die neuen Forschungsergebnisse auf die Behandlung von Krebs haben könnten.
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Kombinations-Therapien als neuer Trend
Die schärfste Waffe gegen Krebs ist die Kombination verschiedener Therapien, erklärt Prof. von Bergwelt, Direktor der medizinischen Klinik und Poliklinik für Onkologie und Hämatologie am Klinikum Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU). Er berichtet für die "Bild" als Korrespondent live vor Ort. Mehrere Studien zeigten deutliche Vorteile, wenn Operation und Chemotherapie durch Immuntherapie ergänzt werden.
Etablierte Immuntherapien erweitern das ärztliche Handwerkszeug bei immer mehr Tumoren - noch vor fünf Jahren wären solche Behandlungsmöglichkeiten nicht vorstellbar gewesen. Heute sind sie Realität. Das zeigt auch eine Studie von Forschern der renommierten Mayo Clinic. Diese stellten eine Studie zu fortgeschrittenem Darmkrebs vor. Laut dieser haben Patienten im Stadium 3 einen klaren Vorteil durch die Kombination aus Chemotherapie und Immuntherapie.
Auch die sogenannte "Matterhorn"-Studie bewies die Wirksamkeit einer solchen Kombination bei Magenkrebs am Übergang zur Speiseröhre. Die Mischung kann zusätzlich auch Rückfälle verhindern. Und sogar bei Kopf-Hals-Tumoren zeigte die Doppel-Therapie erstmals seit über zwei Jahrzehnten Überlegenheit gegenüber der Standardtherapie bei Patienten mit fortgeschrittenem Krebs und hohem Rückfallrisiko.
Innovative Impfungen zeigen vielversprechende Ergebnisse
Biontech präsentierte einen mRNA-Impfstoff gegen solide Tumore. In der Phase-1-Studie mit 65 Patienten erwies sich das Verfahren als sicher und bei einzelnen Patientinnen mit Eierstockkrebs als wirksam. Chinesische Forscher zeigten in einer Phase-2-Studie, dass CAR-T-Zell-Therapie - diese gehört zu den Immuntherapien - bei metastasiertem Magenkrebs besser wirkt als Standardtherapie (Chemo oder zielgerichtete Therapie). Japanische Wissenschaftler stellten wiederum eine innovative Schluckimpfung gegen Blasenkrebs vor, bei der gentechnisch veränderte Milchsäurebakterien eine Immunantwort auslösen. Die Studie aus Japan umfasste jedoch lediglich zwölf Patienten - die Ergebnisse müssen daher noch in einer größeren Studie belegt werden.
Revolutionärer Prostatakrebs-Ansatz
Ein neuer Therapieansatz gegen fortgeschrittenen Prostatakrebs kombiniert Kältetherapie mit Immunmedikamenten. Im ersten Schritt wird der Tumor mit Kälte behandelt, um Tumorzellen zu zerstören. Anschließend wird ein Cocktail aus mehreren Immunmedikamenten in die Injektionszone gespritzt.
So entsteht eine Immunantwort gegen Tumorzellen im gesamten Körper. Prof. von Bergwelt bezeichnet dies als "möglicherweise revolutionäre Therapie", die jedoch noch in weiteren Studien untersucht werden muss. Bisher wurde der Ansatz nur an 15 Patienten getestet.
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