Muskelzucken: Unkontrollierbares Zucken? Das könnte hinter den Symptomen stecken

Zucken ihre Finger, Arme oder Augenlider öfter mal? Bei wiederholtem Auftreten kann das ein Grund zur Sorge sein. Wir zeigen Ihnen, was hinter den unkontrollierbaren Bewegungen steckt und was dagegen helfen kann.

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Zuckende und kribbelnde Körperteile können vielfältige Ursachen haben. (Foto) Suche
Zuckende und kribbelnde Körperteile können vielfältige Ursachen haben. Bild: stock.adobe.com / Designerant
  • Muskelzucken kann überall am Körper auftreten
  • Meist handelt es sich um eher harmlose Ursachen
  • Präventionsmaßnahmen können helfen, vorzubeugen

Muskelzucken kann an verschiedenen Körperstellen auftreten und ist ein weit verbreitetes Phänomen. Vom Daumen über den Oberarm bis hin zum Augenlid - die unwillkürlichen Muskelkontraktionen zeigen sich in unterschiedlichen Bereichen des Körpers. Welche Ursachen das haben kann und was dagegen hilft, zeigen wir hier.

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Das sind die häufigsten Ursachen für unkontrollierbares Muskelzucken

Das Zucken selbst, medizinisch auch als "Faszikulation" bekannt, kann äußerst unangenehm sein, wird aber zumeist von relativ harmlosen Ursachen ausgelöst. Die wohl häufigsten Gründe für unkontrolliertes Zucken von Muskeln am ganzen Körper sind Stress und Angst. Wenn der Körper unter Stress steht, erhöht sich die Freisetzung von Hormonen wie Adrenalin, was zu Muskelverspannungen und -zuckungen führen kann.

Laut der renommierten Cleveland Clinic kann aber auch ein Magnesiummangel ein Grund sein. Magnesium spielt eine wichtige Rolle bei der Muskelkontraktion und -entspannung sowie bei der Regulation der Erregungsleitung in den Nerven- und Muskelzellen. Ein Mangel an diesem Mineral kann daher dazu führen, dass Muskeln unkontrolliert zucken. Allgemein kann aber auch ein Ungleichgewicht oder Mangel an Elektrolyten und Vitaminen dazu führen, dass der Körper zu Zittern der Zucken beginnt. Manchmal liegt es auch nur an einer Tasse Kaffee zu viel am Morgen.

Neben den sogenannten "benignen" Faszikulationen, gibt es allerdings auch noch die "pathologischen".Experte Dr. Tobias Weigl erklärt gegenüber "Men's Health", dass diese Zuckungen das Ergebnis von Nervenschädigungen sind. Diese Form der Zuckungen ist typischerweise bei ALS zu beobachten. Bei ALS handelt es sich um eine degenerative Erkrankung des Nervensystems. ALS ist aktuell noch nicht heilbar, bei Erkrankten können nur das Fortschreiten der Symptome herausgezögert und die Lebensqualität verbessert werden.

Welche Behandlungsmöglichkeiten helfen bei Muskelzucken?

Wie erwähnt sind die Ursachen für die meisten Muskelzuckungen jedoch eher trivial und können dementsprechend auch leicht behandelt werden. Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation können dabei helfen, Stress abzubauen und somit das Zucken zu reduzieren. Diese Techniken fördern die Entspannung der Muskeln und beruhigen das Nervensystem. Auch autogenes Training bietet Linderung bei stressbedingten Beschwerden - diese Technik dient dazu, in Eigenregie und ohne psychotherapeutische Hilfestellung wieder zum eigenen Ruhepol zu finden.

Eine ausgewogene Ernährung, reich an Magnesium und Kalium, kann helfen, Muskelzuckungen vorzubeugen. Lebensmittel wie Bananen, Nüsse und grünes Blattgemüse sind gute Quellen für diese Mineralien. Bei Magnesiummangel ist es wichtig, die tägliche Dosis durch magnesiumreiche Lebensmittel wie Nüsse und Hülsenfrüchte zu erhöhen.

Die Reduzierung des Konsums von Koffein und anderen Stimulanzien ist ebenfalls wichtig, da diese das Nervensystem anregen und das Zucken verschlimmern können. Versuchen Sie stattdessen koffeinfreie Getränke oder Kräutertees. Einfache Mittel wie ausreichend Schlaf, Bewegung und bewusste Pausen im Alltag können ebenfalls helfen, Stress und körperliche wie geistige Überforderung deutlich zu reduzieren.

Lieber Vorsicht als Nachsicht: Wann ein Arztbesuch notwendig ist

Während das gelegentliche Zucken meist harmlos ist, gibt es bestimmte Situationen, in denen Sie ärztlichen Rat einholen sollten. Wenn das Zucken über einen längeren Zeitraum anhält oder sich verschlimmert, ist es wichtig, einen Arzt aufzusuchen, um ernsthafte neurologische Erkrankungen auszuschließen.

Treten zusätzlich Symptome wie starke Schmerzen, Schwäche oder Lähmungserscheinungen auf, könnte dies auf eine ernsthafte Grunderkrankung hinweisen. Zusätzliche Symptome wie Taubheitsgefühle oder Koordinationsprobleme im Arm könnten auf eine neurologische Ursache hindeuten und sollten umgehend medizinisch abgeklärt werden.

Wenn das Zucken Ihre Lebensqualität erheblich beeinträchtigt, etwa indem es Ihren Schlaf oder Ihre Konzentration stört, sollten Sie professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. In seltenen Fällen können neurologische Erkrankungen wie Multiple Sklerose oder Amyotrophe Lateralsklerose die Ursache sein.

Dieser Artikel wurde nach umfassender Recherche erstellt und ersetzt keinen ärztlichen Rat. Im Notfall sollten Sie immer einen Mediziner oder den Rettungsdienst um Hilfe bitten.

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