Krebsrisiko bei Männern: Gefahr von Krebs steigt bei hohem Bauchfett-Anteil rasant

Männer aufgepasst: Der Bauchumfang kann Hinweise zum Krebsrisiko geben. Ein internationales Forscherteam in einer Studie erwiesen, dass ein erhöhter Bauchfett-Anteil das Risiko für Krebs steigern kann.

Erstellt von - Uhr

Die Krebsgefahr steigt für Männer mit erhöhtem Bauchumfang besorgniserregend stark an. (Foto) Suche
Die Krebsgefahr steigt für Männer mit erhöhtem Bauchumfang besorgniserregend stark an. Bild: AdobeStock/tonekale
  • Studie zeigt: Bauchumfang kann Krebsrisiko beeinflussen
  • Schon 11 Zentimeter mehr erhöhen das Risiko um 25 Prozent
  • Bei Frauen funktioniert die Fettverteilung anders als bei Männern

Wer mehr über das persönliche Krebsrisiko erfahren möchte, der darf nicht nur auf den BMI schauen. Denn viel aussagekräftiger als der BMI ist tatsächlich der Taillenumfang, wie ein Team aus Forschern der Universität Innsbruck in Österreich und der Universität Lund in Schweden herausgefunden hat. Ihre Ergebnisse halten die Wissenschaftler in einer jüngst veröffentlichten Studie fest.

Lesen Sie auch:

Rasanter Anstieg des Krebsrisikos bei größerem Bauchumfang

Untersucht wurden die Körpermaße von über 339.000 Erwachsenen, mit einem Durchschnittsalter von 51 Jahren. Über insgesamt 14 Jahre hinweg wurden ihre Gesundheitsdaten erfasst und mit Einträgen im Krebsregister abgeglichen. Während der BMI sich leicht berechnen lässt - mittlerweile gibt es auch allerhand Online-Rechner - ist die Messung des Taillenumfangs etwas anfälliger für Ungenauigkeiten. Deshalb korrigierten die Forscher die Werte statistisch. Zudem flossen zusätzliche Faktoren wie Alter, Rauchverhalten, Bildung, Einkommen und Familienstand ein. Das Ergebnis ist alarmierend: Allein der Anstieg des Taillenumfangs um 11 Zentimeter, etwa von 90 auf 101 Zentimeter, ließ das Risiko für bestimmte Krebsarten um 25 Prozent steigen.

Bedeutet konkret:

  • bei europäischen Männern beginnt ein gesundheitlich relevantes Risiko bereits ab einem Bauchumfang von 94 Zentimetern
  • ab 102 Zentimetern gilt die Gefahr als deutlich erhöht

Forscher: Taillenumfang ist präziser als BMI

Bei gleichem Zuwachs im BMI lag das Risiko hingegen nur 19 Prozent höher - ein signifikanter Unterschied, der über eine frühe Diagnose entscheiden kann. Anders als beim BMI wird nicht nur vom Gewicht und Körperfettanteil an sich ausgegangen, sondern direkt vom Fett in der Bauchregion. Dieses sogenannte viszerale Fett steht in Verbindung mit Entzündungen,Insulinresistenz und gefährlich veränderten Blutfettwerten. Studienleiter Josef Fritz erklärt: "Der BMI sagt nichts über die Verteilung des Körperfetts aus, während der Taillenumfang ein Hinweis für abdominales (Anmerkung: in der Bauchregion liegendes) Fett ist."

Das viszerale Fett ist jedoch keineswegs nur harmloses Fettpolster: Es kann die Stoffwechselprozesse negativ beeinflussen und das Wachstum von Tumoren fördern. Die Fettverteilung ist also entscheidend: Wer zwar insgesamt nicht allzu viel Fett am Körper hat und bei dem dafür aber viel vom Fett am Bauch verteilt ist, der hat ein "verstecktes" Krebsrisiko, das mit dem BMI allein nicht entdeckt werden kann. Der Effekt ist vor allem bei Männern stark ausgeprägt, da sich bei ihnen die Fettpolster sich besonders häufig in der Bauch- und Taillenregion bilden, wie Studien zeigen. Somit ist der Bauchumfang eine sinnvolle Ergänzung bei der Feststellung des Krebsrisikos bei Männern.

Keine Unterschiede bei Frauen feststellbar

Ein anderes Bild ergab sich bei der Auswertung der Daten der weiblichen Studienteilnehmerinnen: Sowohl der Taillenumfang als auch der BMI ließen das Risiko für Adipositas-bedingten Krebs um 13 Prozentpunkte steigen. Einen großen Unterschied zwischen den Werten konnten die Forscher nicht feststellen. Auch hier liegt der Grund natürlich in der Fettverteilung: Frauen speichern Fett schlichtweg anders als Männer - statt in vorwiegend abdominalen Fettpolstern speichern die Körper von Frauen das Fett unter der Haut und an den Hüften und Oberschenkeln. Der Taillenumfang eignet sich somit eher als Hilfsmittel für Männer, um das Krebsrisiko zu ermitteln.

Folgen Sie News.de schon bei WhatsApp, Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.

/ife/news.de

Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.