Bauchspeicheldrüsenkrebs ist die tückischste aller Krebsarten, denn oft wird er erst erkannt, wenn es bereits zu spät ist. Jährlich trifft die Diagnose rund 20.000 Menschen in Deutschland. Wir zeigen Ihnen, was davor schützen kann.

- Bauchspeicheldrüsenkrebs ist nur schwer erkenn- und behandelbar
- Symptome sind oft unklar für Ärzte
- Mit einem gesunden Lebensstil können Sie vorbeugen
Bauchspeicheldrüsenkrebs, medizinisch auch "Pankreaskarzinom" genannt, gehört nicht zu den häufigen Krebsarten - doch dafür zu den tückischsten: Häufig werden Betroffene und Ärzte erst auf ihn aufmerksam, wenn es für eine Heilung bereits zu spät ist. Generell sind die Überlebenschancen bei allen Krebsarten zwar gestiegen, doch dadurch, dass er so schwer erkennbar ist, sind die Chancen ein Pankreaskarzinom zu überleben, noch immer so gering wie zuvor. Teils bleiben den Patienten nach der Diagnose nur wenige Monate.
Lesen Sie auch:
- Kindertattoos enthalten krebserregende Stoffe
- Diese Körperformen haben das größte Krebsrisiko
- Darum gilt er bei Krebs-Forschern als Wunderwaffe
Darum ist Bauchspeicheldrüsenkrebs so gefährlich
Der Grund für die geringen Überlebenschancen bei Bauchspeicheldrüsenkrebs ist, dass die Forschung nicht so weit vorangeschritten ist, wie bei anderen Krebsarten. Verantwortlich für die hohen Zahlen ist wiederum unser Lebensstil: Rauchen, Übergewicht, fett- und fleischhaltige Ernährung sowie Alkohol sind Risikofaktoren, die zu einer Entwicklung von Krebs in der Bauchspeicheldrüse führen können. Auch Entzündungen, die beispielsweise durch Medikamente hervorgerufen werden, können das Risiko erhöhen. Auch Diabetes und genetische Veranlagungen können in der Entwicklung eines Pankreaskarzinoms eine Rolle spielen. Dabei ist es leider noch nicht möglich, Bauchspeicheldrüsenkrebs durch Früherkennungsmethoden zu diagnostizieren. Bisher wurden keine Methoden entwickelt, die eine zuverlässige Früherkennung ermöglichen.
Keine Früherkennung möglich
In der Regel wird Bauchspeicheldrüsenkrebs erst bei anderen Untersuchungen des Bauchraums diagnostiziert. Das perfide daran ist jedoch, dass selten direkte Symptome und Beschwerden auftreten. Häufig wurden bei Bauchspeicheldrüsenkrebs Gelbsucht, ein verändertes Hungergefühl und Verdauungsprobleme sowie eine große Bandbreite anderer indirekter Symptome bei Patienten festgestellt. So fällt es Ärzten häufig schwer, die direkte Ursache ausfindig zu machen - oft werden dann die Symptome behandelt, die Krankheit selbst bleibt aber unentdeckt. Bei Verdacht auf ein Pankreaskarzinom können Hausärzte allerdings eine Untersuchung mit einem Ultraschallgerät am Bauchraum vornehmen. Für technisch professionellere Ansätze werden Sie entweder an einen Facharzt oder direkt an ein Krebs-Zentrum überwiesen. Eine Gewebeprobe, wie sie bei anderen Krebsarten durchgeführt wird, ist hier nicht sinnvoll.
Wie wird Bauchspeicheldrüsenkrebs behandelt?
Durch die häufig späte Erkennung sind die Therapiemöglichkeiten bei Bauchspeicheldrüsenkrebs begrenzt. Wird er früh genug erkannt, kann eine Operation, bei der der Krebs entfernt wird, eine Chance auf vollständige Heilung in Aussicht stellen. Wird die Bauchspeicheldrüse allerdings entfernt, ist der Patient darauf angewiesen, Insulin und andere Stoffe, die der Körper nicht mehr selbst produzieren kann, zu nehmen. Auf die Operation folgt in der Regel noch eine Chemotherapie. Ist der Krebs allerdings schon zu weit vorangeschritten oder hat Metastasen gebildet, muss eine Chemotherapie erfolgen. Bei dieser ist das Ziel, die Lebensqualität und -dauer zu verbessern. Schlägt die Chemotherapie nicht direkt an, können Onkologen die Wirkstoffe personalisieren und sie dem genetischen Profil des Patienten so anpassen, dass die Therapie wirken kann.
Das hilft, gegen Bauchspeicheldrüsenkrebs vorzubeugen
Da Bauchspeicheldrüsenkrebs derart schwer behandelbar ist, raten Ärzte zu einem gesunden Lebensstil, der das Krebsrisiko verringert. Das heißt konkret: entfernen Sie am besten alle bereits genannten Risikofaktoren, soweit möglich, aus ihrem Leben - Rauchen, Alkohol und schlechte Ernährung sollten gemieden werden. Auch Sport kann dabei helfen, Übergewicht zu vermeiden und so das Risiko zu verringern. Zudem können einige Lebensmittel wie Brokkoli und Brunnenkresse dank der in ihnen enthaltenen Polyphenole für eine Art Krebs-Schutz sorgen. Laut neuesten Studien verringern übrigens auch Tee und Kaffee möglicherweise das Krebsrisiko. Einen richtigen Schutz vor Bauchspeicheldrüsenkrebs gibt es bisher allerdings nicht, daher sollten Sie bei Verdacht immer mit Ihrem Hausarzt sprechen.
Dieser Artikel wurde nach umfassender Recherche erstellt und ersetzt keinen ärztlichen Rat. Im Notfall sollten Sie immer einen Mediziner oder den Rettungsdienst um Hilfe bitten.
Folgen Sie News.de schon bei WhatsApp, Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.
Verwendete Quellen:
- Bauchspeicheldrüsenkrebs: Symptome, Diagnose und Therapie. (o.D.). Krebsinformationsdienst. https://www.krebsinformationsdienst.de/bauchspeicheldruesenkrebs#:~:text=Bauchspeicheldr%C3%BCsenkrebs%20%28Pankreaskarzinom%29%201%20An%20Bauchspeicheldr%C3%BCsenkrebs%20erkranken%20jedes%20Jahr,kommen%3A%20eine%20operative%20Entfernung%2C%20eine%20Strahlen-%20oder%20Chemotherapie.
- Hu, Z.I., O'Reilly, E.M. Therapeutic developments in pancreatic cancer. Nat Rev Gastroenterol Hepatol 21, 7–24 (2024). https://doi.org/10.1038/s41575-023-00840-w
- Gheorghe, G., Bungau, S., Ilie, M., Behl, T., Vesa, C. M., Brisc, C., Bacalbasa, N., Turi, V., Costache, R. S., & Diaconu, C. C. (2020). Early Diagnosis of Pancreatic Cancer: The Key for Survival. Diagnostics (Basel, Switzerland), 10(11), 869. https://doi.org/10.3390/diagnostics10110869
- Seo, Y.D., Katz, M.H.G. & Snyder, R.A. The Landmark Series: The Future of Pancreatic Cancer Clinical Trials. Ann Surg Oncol (2025). https://doi.org/10.1245/s10434-024-16840-2
- Zhao Z, Liu W. Pancreatic Cancer: A Review of Risk Factors, Diagnosis, and Treatment. Technol Cancer Res Treat. 2020 Jan-Dec;19:1533033820962117. doi: 10.1177/1533033820962117. PMID: 33357065; PMCID: PMC7768873.
- Walter, F. M., Mills, K., Mendonça, S. C., Abel, G. A., Basu, B., Carroll, N., Ballard, S., Lancaster, J., Hamilton, W., Rubin, G. P., & Emery, J. D. (2016). Symptoms and patient factors associated with diagnostic intervals for pancreatic cancer (SYMPTOM pancreatic study): a prospective cohort study. The lancet. Gastroenterology & hepatology, 1(4), 298–306. https://doi.org/10.1016/S2468-1253(16)30079-6
sfx/fka/news.de
Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.