
Derzeit sind viele Pharmazeuten und Apotheker damit beschäftigt, Alternativen für fehlende Arzneimittel zu finden, denn in ganz Europa sind die Medikamente knapp. Immer mehr Patienten müssen deshalb auf wichtige Medikamente verzichten oder auf alternative Behandlungen umsteigen. Auch URBASON SOLUBILE FORTE 250 MG ist aktuell betroffen.
Lieferprobleme beim Medikament URBASON SOLUBILE FORTE 250 MG: "Erhöhte Nachfrage"
Derzeit betrifft die Lieferengpassmeldung das Medikament von Fidia Pharma GmbH und ist für den Zeitraum vom 14.04.2025 bis zum 31.12.2025 wirksam. Ob das Medikament eine besondere Relevanz für Krankenhäuser besitzt, ist derzeit nicht bekannt. Als Alternativpräparat für URBASON® SOLUBILE FORTE 250 MG wird jedoch vom Bundesinstitut Urbason solubile forte 250 mg - Einreichungsnummer: 0085746 vorgeschlagen, was die Lage etwas entspannen könnte. In jedem Fall gilt hier: Es wird dringend davon abgeraten, im Ausland nach Ersatzlösungen zu suchen.
Eine Schlüsselentwicklung hat wesentlich dazu beigetragen, die Problematik von Lieferengpässen zu verschärfen. Auf der einen Seite haben Rabattverträge, die zwischen den Krankenkassen und Pharmaunternehmen geschlossen wurden, zu Preissenkungen bei Arzneimitteln geführt, insbesondere bei Generika (wirkstoffgleiche Kopien). Dies ist vorteilhaft für die Patienten, hat jedoch zur Folge, dass Pharmaunternehmen, die ihre Medikamente in Deutschland vertreiben, bestrebt sind, die Wirkstoffe zu günstigsten Konditionen zu beschaffen, was oft in China oder Indien geschieht. Im vorliegenden Fall teilt das BfArM als Begründung für die aktuellen Lieferschwierigkeiten eine erhöhte Nachfrage mit. Weiterhin ergänzt das Bundesinstitut dazu: "The current reason of shortage is an increase of sales due to shortage of competitor. Furthermore, for next batches to be manufactured and released, we are working on the switch from current finish product manufacturer to a new one".
URBASON SOLUBILE FORTE 250 MG: Die Details zum Arzneimittel
Bei URBASON® SOLUBILE FORTE 250 MG handelt es sich um ein verschreibungspflichtiges Arzneimittel, das vor allem wegen seines Wirkstoffes Natrium(methylprednisolon-21-succinat) von Bedeutung ist.
Das Arzneimittel wird beispielsweise bei folgenden Diagnosen verschrieben:
- Hirnödem
- Bakterielle Meningitis, nicht näher bezeichnet
- Multiple Sklerose mit vorherrschend schubförmigem Verlauf: Mit Angabe einer akuten Exazerbation oder Progression
- Intrakranieller Abszess und intrakranielles Granulom
- Multiple Sklerose, nicht näher bezeichnet
- Neubildung unsicheren oder unbekannten Verhaltens: Gehirn, nicht näher bezeichnet
- Waterhouse-Friderichsen-Syndrom
Medikament | URBASON SOLUBILE FORTE 250 MG |
---|---|
Hersteller | FIDIA FARMACEUTICI SPA |
PZN | 01646632 |
Wirkstoff | Natrium(methylprednisolon-21-succinat) |
Gültigkeitszeitraum | 14.04.2025 bis 31.12.2025 |
relevant im Krankenhaus | nein |
Alternativpräparat | Urbason solubile forte 250 mg - Einreichungsnummer: 0085746 |
Begründung für den Lieferengpass | Erhöhte Nachfrage |
(Stand der Meldung: 29.04.2025)
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Wann ist das Medikament wieder lieferbar?
Ob es im Fall URBASON SOLUBILE FORTE 250 MG beim aktuell definierten Geltungszeitraum bleibt, kann derzeit nicht gesagt werden, da durchaus die Möglichkeit besteht, dass der Engpass noch länger anhält.
Die Apotheken sind derzeit besonders gefordert und müssen mit viel Weitblick auf die entsprechenden Engpässe reagieren. In manchen Fällen ist es beispielsweise möglich, von der vorgeschriebenen Packungsgröße abzuweichen oder Alternativen auszugeben. Zwar scheint dies im Großen und Ganzen gut zu funktionieren, es ist jedoch auf lange Sicht keine Lösung des Problems. Immer wieder gibt es Vorschläge, um die Lieferengpässe bei Arzneimitteln zu reduzieren. Das im Juli 2023 in Kraft getretene "Gesetz zur Bekämpfung von Lieferengpässen bei Arzneimitteln und zur Verbesserung der Versorgung" hat das Ziel, das Problem der Lieferengpässe einzudämmen. Laut der offiziellen Website des Bundesgesundheitsministeriums zielt es darauf ab, die Produktion von Medikamenten vermehrt in Europa anzusiedeln, um die Herausforderung der Lieferengpässe anzugehen und die Vielfalt der Anbieter zu erhöhen.
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+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf der Basis von aktuellen Daten des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) generiert. Datenupdates gibt es, sobald sich Neuigkeiten ergeben (zuletzt am 29.04.2025, 12:00 Uhr). Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de.+++ +++
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