Hantavirus-Alarm: Gefährliche Krankheit breitet sich in Bayern aus
Bayern verzeichnet einen alarmierenden Anstieg der Hantavirus-Infektionen mit bereits 27 Fällen in diesem Jahr. Besonders betroffen sind unter anderem Regionen um Würzburg, Aschaffenburg und die Schwäbische Alb.
Erstellt von Felix Schneider - Uhr
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- Zahl der Infektionen mit dem Hantavirus steigt
- Bereits dreimal mehr Fälle als in den Vorjahren
- Regionen in Bayern sind besonders stark betroffen
In Bayern steigt die Zahl der Hantavirus-Infektionen deutlich an. Bereits 27 Menschen haben sich in diesem Jahr mit dem Virus infiziert, wie das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) mitteilte. In den drei Vorjahren wurden im vergleichbaren Zeitraum lediglich drei bis neun Fälle registriert - damit hat sich die Zahl der Fälle verdreifacht.
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Vorsicht: Diese Regionen sind besonders stark betroffen
"Die Häufigkeit der Erkrankung unterliegt jährlichen Schwankungen und hängt stark von der Populationsgröße der Rötelmaus ab", erklärte LGL-Präsident Christian Weidner. "Daher sind Jahre, in denen es vermehrt zu Erkrankungsfällen kommt, nicht ungewöhnlich." In der Regel häufen sich die Infektionen alle zwei bis drei Jahre. Die meisten Hantavirus-Fälle in diesem Jahr wurden im Bayerischen Wald verzeichnet. Dort konzentriert sich die Mehrheit der diesjährigen Infektionen. Auch andere Gebiete in Bayern sind betroffen, wie LGL-Präsident Christian Weidner mitteilte. Zu den weiteren Risikogebieten zählen die Regionen um Würzburg und Aschaffenburg in Franken sowie die Schwäbische Alb. Besonders bei Aktivitäten im Freien sollten Bewohner dieser Gebiete erhöhte Vorsicht walten lassen.
Wie kann das Hantavirus übertragen werden?
Der in Bayern vorkommende Virustyp (Puumala-Orthohantavirus) wird hauptsächlich durch die Rötelmaus übertragen. Diese kleinen Nagetiere gelten als Hauptüberträger des für Menschen gefährlichen Virus. Neben ihnen können allerdings auch andere Mäusearten sowie Ratten das Hantavirus übertragen. Die Übertragung erfolgt über den Speichel, Urin und Kot infizierter Tiere. Menschen können sich anstecken, wenn sie virushaltige Stäube einatmen, durch Schmierinfektionen über die Hände oder über kontaminierte Lebensmittel. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist bislang nicht bekannt.
Symptome und Krankheitsverlauf: Virus kann bis zu akutem Nierenversagen führen
Eine Infektion mit dem Hantavirus kann individuell sehr unterschiedlich verlaufen. Manche Betroffene bleiben völlig symptomfrei und bemerken die Infektion nicht. Häufig treten jedoch grippeähnliche Beschwerden auf, darunter Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. In schweren Fällen kann es zu einer Beeinträchtigung der Nieren kommen, die bis zum akuten Nierenversagen führen kann. "Gegen Hantavirus-Infektionen gibt es derzeit keine Impfung", betonte Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU).
Diese Schutzmaßnahmen sind zu empfehlen
Da keine Impfung gegen das Hantavirus existiert, sind Hygienemaßnahmen besonders wichtig. "Man kann sich bereits mit einfachen Hygienemaßnahmen schützen – zum Beispiel beim Frühjahrsputz im Gartenhäuschen", erläuterte Gerlach. Bei der Gartenarbeit und besonders bei erkennbarem Mäusebefall sollten Handschuhe und Atemmasken getragen werden. Diese einfachen Vorsichtsmaßnahmen können das Infektionsrisiko deutlich senken. Besondere Vorsicht ist beim Frühjahrsputz in Gartenhäusern geboten, wo sich häufig Mäuse aufhalten. Für mehr Informationen besuchen Sie die Informationsseite des Robert-Koch-Instituts.
Dieser Artikel wurde nach umfassender Recherche erstellt und ersetzt keinen ärztlichen Rat. Im Notfall sollten Sie immer einen Mediziner oder den Rettungsdienst um Hilfe bitten.
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