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Vorsicht bei Medikamenten: Diese fiesen Nebenwirkungen müssen Sie im Blick behalten

Einfache Medikamente wie Paracetamol, Aspirin und Ibuprofen gehören zu den freiverkäuflichen Arzneimitteln und sind dementsprechend leicht zu bekommen. Doch wussten Sie, dass bei der Einnahme eine Vielzahl an Nebenwirkungen droht?

Viele freiverkäufliche Medikamente können fatale Nebenwirkungen haben. (Foto) Suche
Viele freiverkäufliche Medikamente können fatale Nebenwirkungen haben. Bild: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Robert Michael
  • Viele freiverkäufliche Medikamente haben fiese Nebenwirkungen
  • Darunter auch viele Kopfschmerzmittel
  • Tabletten gegen Sodbrennen können Demenzrisiko erhöhen

Viele Medikamente können nicht nur auf Rezept, sondern auch einfach so in Apotheken erworben werden. Das gilt für Schmerzmittel wie Aspirin, Ibuprofen und Paracetamol, aber auch für Blutdrucksenker und Mittel gegen Sodbrennen. Dabei können viele dieser Medikamente auch schwerwiegende Nebenwirkungen auslösen. Wir zeigen Ihnen, bei welchen Medikamenten Sie besonders vorsichtig sein sollten.

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Ibuprofen weitgehend sicher

Das allseits beliebte Schmerzmittel wird gern gegen Kopf-, Rücken- und Gliederschmerzen eingeworfen und zeigt in der Regel auch eine schnelle und effektive Schmerzlinderung. Allerdings können teils auch unerwünschte Nebenwirkungen auftreten. Besonders bei einer höheren und regelmäßig eingenommenen Dosis können sich Nieren- sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen entwickeln - das gilt jedoch bei einem durchschnittlichen Konsum als sehr unwahrscheinlich. Bei einem kleinen Anteil an Probanden wurden in Versuchen allerdings teilweise Magenbeschwerden und Entzündungen im Magen-Darm-Bereich festgestellt. Insgesamt gilt Ibuprofen jedoch weiterhin als vergleichsweise sicheres Medikament, da diese Nebenwirkungen bei unregelmäßig und in kleinen Dosen konsumiertem Ibuprofen in der Regel nicht auftreten.

Wie häufig sollten Sie Aspirin nehmen?

Bei Aspirin lassen sich ähnliche Nebenwirkungen wie für Ibuprofen feststellen - insbesondere die Magen-Darm-Beschwerden nehmen bei chronischer Nutzung zu. Dazu können auch Symptome wie innere Blutungen im Magen-Darm-Trakt und im Hirn kommen, die bei klinischen Studien, die die tägliche Nutzung von Aspirin untersucht haben, häufig auftraten - rund ein Prozent der Probanden erlebten etwa eine Blutung pro Jahr. Dafür konnten die Forscher auch positive Effekte der täglichen Nutzung erkennen: den Ergebnissen nach soll sich mit der täglichen Nutzung eine Art "Schutz" gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs im Körper bilden. Dennoch ist bisher von einer andauernden Nutzung abzuraten. Übrigens ein kurioser Nebeneffekt: Durch eine Desensibilisierung können bei der Einnahme von Kopfschmerzmitteln auch Kopfschmerzen eintreten.

Vorsicht bei der Einnahme von Paracetamol

Mittlerweile raten auch Autoren klinischer Studien Ärzten dazu, die Nebeneffekte von Paracetamol mit ihren Patienten zu besprechen. Zu diesen gehören: Bluthochdruck, Blutungen im Magen-Darm-Trakt, Asthma und Nierenschäden. Zudem wird Schwangeren von der Einnahme abgeraten, da die Effekte von Paracetamol auf das Ungeborene erheblich sein können. So ist in bisherigen Studien unter anderem die Rede von ADHS und hyperkinetischer Störung, die von der Einnahme von Paracetamol während der Schwangerschaft ausgelöst werden und das Kind später beeinträchtigen können. Insgesamt kann Paracetamol aber auch das Risiko für Herzinfarkte, Schlaganfälle und die generelle Sterblichkeit erhöhen. Über alle Details der Nebenwirkungen erfahren Sie hier mehr.

Blutdrucksenkende Medikamente lösen Husten aus

ACE-Hemmer, umgangssprachlich auch "Blutdrucksenker" genannt, werden häufig eingesetzt, um einen erhöhten Blutdruck gezielt zu senken. Dabei kennen sogar manche Ärzte die wohl häufigste Nebenwirkung solcher Medikamente wie Ramipril, Enalapril und Lisinopril nicht: die ACE-Hemmer können Reizhusten auslösen. Weil es zunächst abwegig wirkt, den Reizhusten mit den Blutdrucksenkern in Verbindung zu bringen, erkennen Ärzte die eigentliche Ursache manchmal nicht.

Zudem kann auch eine Schlafapnoe durch die Einnahme blutdrucksenkender Medikamente ausgelöst werden, die zu Schlafstörungen führen kann. In einigen Fällen können ACE-Hemmer ebenso wie die Kopfschmerztabletten auch den Magen-Darm-Trakt reizen und Entzündungen auslösen. Manche Nebenwirkungen wie Hautausschläge oder Veränderungen des Geschmacks sind eher ungewöhnlich, treten aber in Einzelfällen auf.

Mittel gegen Sodbrennen können dement machen

Sogenannte Protonenpumpenhemmer/-inhibitoren (PPI) können bei leichten Magenbeschwerden und Sodbrennen helfen, um Magensäure zu reduzieren. Doch was viele nicht wisse, ist, dass Studien mittlerweile vor einem Anstieg des Demenz-Risikos durch eine häufige Einnahme warnen. Auch Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Verstopfungen, Kopfschmerzen, Schwindel und Schlafstörungen gehören zu den häufig auftretenden Nebenwirkungen. Auch das Risiko für Osteoporose - und mit der Erkrankung zusammenhängende Knochenbrüche - wird durch eine häufige Einnahme von Protonenpumpenhemmern erhöht. Wie man mit der richtigen Ernährung Osteoporose bekämpfen kann, zeigen wir Ihnen hier.

Dieser Artikel wurde nach umfassender Recherche erstellt und ersetzt keinen ärztlichen Rat. Im Notfall sollten Sie immer einen Mediziner oder den Rettungsdienst um Hilfe bitten.

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