
Lieferengpässe bei Medikamenten sind auch in Deutschland inzwischen ein zunehmend besorgniserregendes Problem. Immer mehr Patienten müssen auf wichtige Medikamente verzichten oder auf alternative Behandlungen umsteigen, da die benötigten Arzneimittel nicht verfügbar sind. Manche fehlen bereits seit einigen Monaten, andere können recht schnell wieder geliefert werden. Auch SIFROL 0,18 MG TABLETTEN - OP100 ist aktuell betroffen.
Lieferschwierigkeiten beim Medikament SIFROL 0,18 MG TABLETTEN - OP100: "Erhöhte Nachfrage"
Derzeit betrifft die Lieferengpassmeldung das Medikament von Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co.KG und ist für den Zeitraum vom 03.01.2025 bis zum 03.03.2025 wirksam. Problematisch ist das Lieferdefizit vor allem, weil das Medikament eine hohe Relevanz für Krankenhäuser hat. Als Alternativpräparat für SIFROL® 0,18 MG wird jedoch vom Bundesinstitut SIFROL 0,35 mg Tabletten - OP100 - Einreichungsnummer: 2700944 vorgeschlagen, was die Lage etwas entspannen könnte. In jedem Fall muss beachtet werden: Kaufen Sie keine Produkte ohne die Beratung von entsprechendem Fachpersonal.
Ob Qualitätsprobleme bei der Produktion bis hin zu Verpackungsproblemen: die Ursachen für die Lieferengpässe sind vielfältig. Für SIFROL® 0,18 MG teilt das BfArM als Begründung für die aktuellen Lieferschwierigkeiten eine erhöhte Nachfrage mit. Weiterhin ergänzt das Bundesinstitut dazu: "Die Ursache für die Lieferengpässe derKonkurrenzpräparate ist Boehringer Ingelheim derzeitnicht bekannt".
SIFROL 0,18 MG TABLETTEN - OP100: Die Details zum Arzneimittel
SIFROL® 0,18 MG ist ein verschreibungspflichtiges Arzneimittel und vor allem wegen seines Wirkstoffes Pramipexoldihydrochlorid-Monohydrat von Bedeutung.
Das Arzneimittel wird beispielsweise bei folgenden Diagnosen verschrieben:
- Primäres Parkinson-Syndrom, nicht näher bezeichnet: Ohne Wirkungsfluktuation
- Syndrom der unruhigen Beine [Restless-Legs-Syndrom]
Zum Medikament und seiner Anwendung kann entsprechend zusammengefasst werden:
- Das Arzneimittel enthält den Wirkstoff Pramipexol und gehört zur Gruppe der Dopaminagonisten, die die Dopaminrezeptoren des Gehirns stimulieren. Die Stimulation der Dopaminrezeptoren löst Nervenimpulse im Gehirn aus, die dabei helfen, Körperbewegungen zu kontrollieren.
- Das Arzneimittel wird angewendet zur:
- Behandlung der Symptome bei idiopathischer Parkinson-Krankheit bei Erwachsenen. Es kann entweder allein oder in Kombination mit Levodopa (einem anderen Antiparkinsonmittel) angewendet werden.
- Behandlung der Symptome des mittelgradigen bis schweren idiopathischen Restless-Legs-Syndroms (RLS) bei Erwachsenen.
Medikament | SIFROL 0,18 MG TABLETTEN - OP100 |
---|---|
Hersteller | Boehringer Ingelheim International GmbH |
PZN | 08997872 |
Wirkstoff | Pramipexoldihydrochlorid-Monohydrat |
Gültigkeitszeitraum | 03.01.2025 bis 03.03.2025 |
relevant im Krankenhaus | ja |
Alternativpräparat | SIFROL 0,35 mg Tabletten - OP100 - Einreichungsnummer: 2700944 |
Begründung für den Lieferengpass | Erhöhte Nachfrage |
(Stand der Meldung: 13.12.2024)
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Lieferengpässe in Deutschland aktuell - Ein Ende in Sicht?
Da der Engpass im Fall SIFROL 0,18 MG TABLETTEN - OP100 möglicherweise länger anhält, bleibt unklar, ob der derzeitige Geltungszeitraum beibehalten wird.
Derzeit sind die Apotheken stark gefordert und müssen clever auf die vorhandenen Engpässe reagieren. In bestimmten Fällen können sie beispielsweise von der vorgegebenen Packungsgröße abweichen oder Alternativen bereitstellen. Obwohl dies derzeit gut funktioniert, ist das jedoch langfristig keine Lösung. Schon seit längerem gab es Bestrebungen, Lieferengpässe von Arzneimitteln einzudämmen. Das im Juli 2023 in Kraft getretene "Gesetz zur Bekämpfung von Lieferengpässen bei Arzneimitteln und zur Verbesserung der Versorgung" hat das Ziel, Abhilfe zu schaffen. Laut der offiziellen Website des Bundesgesundheitsministeriums zielt es darauf ab, die Produktion von Medikamenten vermehrt in Europa anzusiedeln, um die Herausforderung der Lieferengpässe anzugehen und die Vielfalt der Anbieter zu erhöhen.
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+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf der Basis von aktuellen Daten des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) generiert. Datenupdates gibt es, sobald sich Neuigkeiten ergeben (zuletzt am 13.12.2024, 12:00 Uhr). Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de.+++ +++
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