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"Long Flu": Neue Studie! Nach der Grippe können schwere Langzeitfolgen drohen

Nicht nur nach einer Corona-Infektion können schwerwiegende Langzeitfolgen entstehen. Forscher verglichen Covid mit der Influenza. Sie kamen zu einem erstaunlichen Ergebnis. Die Grippe kann ebenfalls gesundheitliche Risiken nach sich ziehen.

Forscher fanden heraus, dass die Grippe genauso wie Covid schwere Langzeitfolgen begünstigen können. (Foto) Suche
Forscher fanden heraus, dass die Grippe genauso wie Covid schwere Langzeitfolgen begünstigen können. Bild: Adobe Stock/ Subbotina Anna

Eine Infektion mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 kann nach der Infektion langwidrige Folgen nach sich ziehen. Das Leben verändert sich für Post- und Long-Covid-Patienten drastisch. Dass nicht nur Covid der Gesundheit schaden kann, zeigt eine im Fachjournal "The Lancet Infectious Diseases" veröffentlichte Studie. Ein Forscherteam fand heraus, dass die saisonale Grippe ebenfalls schwerwiegende Langzeitfolgen nach sich ziehen kann.

"Long flu": Langzeitfolgen nach Grippe möglich

Die Gruppe um Ziyad Al-Aly von der Washington University School of Medicine in St. Louis (Missouri, USA) stellten dabei unter anderem fest, dass sowohl bei Corona als auch bei der Grippe in der akuten Phase (bis 30 Tage nach Infektionsbeginn) das Risiko für bestimmte schwere gesundheitliche Probleme geringer war als in der Zeit danach. Im Durchschnitt war das Risiko schwerwiegender Langzeitfolgen nach einer Corona-Infektion höher als nach einer Grippe. Nicht im Fokus der Studie stand die Frage, wie häufig Long Covid oder Long Flu bei Klinikpatienten auftreten. Al-Aly und Kollegen nennen die langwierigen Auswirkungen der Grippe "Long Flu", wobei "flu" die Kurzform des englischen Begriffs für Grippe ist. Für die langwierigen Folgen von Covid-19 hat sich auch in Deutschland der Begriff "Long Covid" eingebürgert.

Neue Studie: Schwere Folgen nach Corona und Influenza

Die Forscher wollten wissen, ob und in welchem Ausmaß Menschen mit Grippe auch langfristige gesundheitliche Probleme haben. Sie untersuchten die Fälle von 81 280 Patienten, die zwischen 1. März 2020 und 30. Juni 2022 wegen Covid-19 in ein Krankenhaus eingeliefert wurden. Deren gesundheitliche Entwicklung verglichen sie mit den Fällen von 10 985 Patienten, die zwischen 1. Oktober 2015 und 28. Februar 2019 wegen einer Grippe im Krankenhaus behandelt wurden. In den jeweils betrachteten 18 Monaten hatten Covid-19-Patienten gegenüber Grippe-Patienten ein um 51 Prozent erhöhtes Risiko zu sterben (28,46 Fälle gegenüber 19,84 Fällen pro 100 Personen).

Das Gesundheitsrisiko war für Corona-Patienten in neun von zehn betrachteten Organsystemen höher als für Grippe-Patienten. Lediglich im Hinblick auf die Lunge hatten Grippe-Patienten ein höheres Risiko negativer gesundheitlicher Folgen. Die Anzahl verlorener gesunder Lebensjahre (DALY - disability-adjusted life years) lag in der Grippe-Gruppe bei 242,66 Jahren pro 100 Personen, in der Covid-19-Gruppe bei 287,43 Jahren.

Grippe kann zu einer chronischen Krankheit führen

"Eine wichtige Lektion, die wir von Sars-CoV-2 gelernt haben, ist, dass eine Infektion, von der ursprünglich angenommen wurde, dass sie nur eine kurze Krankheit verursacht, auch zu einer chronischen Krankheit führen kann", wird Al-Aly in einer Uni-Mitteilung zitiert. "Die Vorstellung, dass Covid-19 oder Grippe nur akute Krankheiten sind, übersieht ihre größeren langfristigen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit", betonte Al-Aly. Mediziner müssten sich stärker bewusst machen, dass Vireninfektionen eine bedeutende Ursache für chronische Krankheiten sind.

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Sowohl bei Covid-19 als auch bei der saisonalen Grippe könnten Impfungen dazu beitragen, schwere Krankheitsverläufe zu verhindern und das Risiko von Krankenhausaufenthalten und Todesfällen zu verringern, sagte Al-Aly. "Die Optimierung der Impfquote muss für Regierungen und Gesundheitssysteme auf der ganzen Welt weiterhin Priorität haben". Dies gelte besonders für gefährdete Bevölkerungsgruppen, wie ältere Menschen und Menschen mit geschwächtem Immunsystem.

Hinweis: Der Artikel ersetzt keine ärztliche Behandlung. Bei Symptomen sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

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/rad/news.de/dpa

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