
Auch in Deutschland sind Lieferengpässe bei Medikamenten inzwischen ein zunehmend besorgniserregendes Problem. Immer mehr Patienten müssen auf wichtige Medikamente verzichten oder auf alternative Behandlungen umsteigen, da die benötigten Arzneimittel nicht verfügbar sind. Manche fehlen bereits seit einigen Monaten, andere können recht schnell wieder geliefert werden. Auch ORENCIA 125 MG INJEKTIONSLÖSUNG IN FERTIGSPRITZE - OP(4X1ML) ist aktuell betroffen.
Details zum Lieferengpass beim Medikament ORENCIA 125 MG INJEKTIONSLÖSUNG IN FERTIGSPRITZE - OP(4X1ML)
Aktuell ist die Lieferengpassmeldung für das Medikament, vertrieben von Bristol-Myers Squibb GmbH & Co. KGaA, im Zeitraum vom 01.01.2023 bis zum 31.03.2025 gültig. Das Lieferdefizit ist vor allem deshalb kritisch, weil das Medikament in Krankenhäusern dringend benötigt wird. Ein alternativ wirkendes Präparat für ORENCIA® 125 MG wurde vom Bundesinstitut nicht vorgeschlagen. Trotzdem könnte es sich als nützlich erweisen, in der Apotheke nach Alternativen zu fragen. In jedem Fall gilt hier: Es wird ausdrücklich davon abgeraten, im Ausland nach Ersatzlösungen zu suchen.
Knappheiten bei der Medikamentenversorgung können auf verschiedene Faktoren zurückgeführt werden. Diese reichen von Verunreinigungen in den Arzneimitteln bis zur Einstellung der Produktion durch Hersteller. Dennoch liegt die vorrangige Ursache des Problems darin, dass für die meisten Wirkstoffe nur eine begrenzte Anzahl von Herstellern existiert, von denen viele ihren Sitz in Ländern wie China und Indien haben, die oft weit entfernt liegen. Im vorliegenden Fall teilt das BfArM als Begründung für die aktuellen Lieferschwierigkeiten eine erhöhte Nachfrage mit. Weiterhin ergänzt das Bundesinstitut dazu: "Erhöhte Nachfrage bei begrenzter Produktionskapazität. Es werden weiterhin nur moderate Mengenkürzungen erwartet (keine vollständige Lieferunfähigkeit)".
ORENCIA 125 MG INJEKTIONSLÖSUNG IN FERTIGSPRITZE - OP(4X1ML): Die Details zum Medikament
ORENCIA® 125 MG ist ein verschreibungspflichtiges Arzneimittel und vor allem wegen seines Wirkstoffes Abatacept von Bedeutung.
Das Arzneimittel wird beispielsweise bei folgenden Diagnosen verschrieben:
- Rheumatisches Fieber ohne Angabe einer Herzbeteiligung
- Chronische Polyarthritis, nicht näher bezeichnet: Nicht näher bezeichnete Lokalisation
- Juvenile chronische Arthritis (seronegativ), polyartikuläre Form
- Psoriasis-Arthropathie
Medikament | ORENCIA 125 MG INJEKTIONSLÖSUNG IN FERTIGSPRITZE - OP(4X1ML) |
---|---|
Hersteller | Bristol-Myers Squibb Pharma EEIG |
PZN | 09780382 |
Wirkstoff | Abatacept |
Gültigkeitszeitraum | 01.01.2023 bis 31.03.2025 |
relevant im Krankenhaus | ja |
Alternativpräparat | keine Angaben |
Begründung für den Lieferengpass | Erhöhte Nachfrage |
(Stand der Meldung: 21.11.2023)
Lesen Sie auch:
- Medikamentenmangel? Krankenkasse rät: So kommen Sie trotz Engpass an Tabletten
- Gefährliche Wechselwirkung: Apothekerin klärt auf: Bei diesen Medikamenten sollten Sie auf Saft verzichten
- Lieferengpass bei PARICALCITOL ACCORD 5 MIKROGRAMM/ML INJEKTIONSLÖSUNG: Wie steht es um die Verfügbarkeit des Medikaments?
- Lieferengpass bei CINACALCET-RATIOPHARM 30 MG FILMTABLETTEN: Darum ist das Medikament aktuell nicht lieferbar
Verfügbarkeit und Ausblick
Ob es im Fall ORENCIA 125 MG INJEKTIONSLÖSUNG IN FERTIGSPRITZE - OP(4X1ML) beim aktuell definierten Geltungszeitraum bleibt, kann derzeit nicht gesagt werden, da durchaus die Möglichkeit besteht, dass der Engpass noch länger anhält.
Die Apotheken stehen derzeit vor besonderen Herausforderungen und setzen alles daran, Lösungen zu finden, wenn ein bestimmtes Medikament knapp ist. Für Personen, die auf Langzeitmedikation angewiesen sind, ist es entscheidend, frühzeitig nach Ersatzmöglichkeiten zu suchen. Hierbei ist es von großer Bedeutung, das Rezept rechtzeitig in der Arztpraxis abzuholen und in der Apotheke vorzulegen, solange die aktuelle Medikation noch ausreicht. Auf diese Weise bleibt der Apotheke genügend Zeit, um das benötigte Medikament zu beschaffen. Dennoch sollte darauf geachtet werden, Medikamente nicht in übermäßigen Mengen zu horten, da dies die Engpässe noch verschärfen kann. Schon seit einer Weile wird versucht, die Problematik der Arzneimittellieferengpässe einzuschränken. Sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene gibt es inzwischen Gesetze und Strategiepapiere. Das oberste Bestreben ist, die Produktion verstärkt nach Europa zurückzuverlagern.
Folgen Sie News.de schon bei Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.
+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf der Basis von aktuellen Daten des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) generiert. Datenupdates gibt es, sobald sich Neuigkeiten ergeben (zuletzt am 21.11.2023, 12:00 Uhr). Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de.+++ +++
roj/news.de
Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.