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Lieferengpass bei NORDITROPIN® FLEXPRO® 15 MG/1,5 ML: Wann ist das Medikament wieder lieferbar?

Wie das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) zuletzt im Jahr 2023 mitteilte, kommt es beim Medikament NORDITROPIN® FLEXPRO® 15 MG/1,5 ML weiterhin zu Lieferengpässen. Schon zuvor war bekannt gegeben worden, dass es bei der Lieferung des Medikaments Schwierigkeiten gibt. Wieso es zu Einschränkungen kommt und wofür das Arzneimittel gebraucht wird, erfahren Sie hier auf news.de!

Derzeit sind die Apotheken stark gefordert und müssen clever auf die Lieferengpässe reagieren. (Foto) Suche
Derzeit sind die Apotheken stark gefordert und müssen clever auf die Lieferengpässe reagieren. Bild: AdobeStock_Aliaksandr

Lieferengpässe bei Medikamenten sind auch in Deutschland inzwischen eine zunehmende Herausforderung für das Gesundheitswesen. Immer mehr Patienten müssen auf wichtige Medikamente verzichten oder auf alternative Behandlungen umsteigen, da die benötigten Arzneimittel nicht verfügbar sind. Manche fehlen bereits seit einigen Monaten, andere können recht schnell wieder geliefert werden. Auch NORDITROPIN® FLEXPRO® 15 MG/1,5 ML ist aktuell betroffen.

Probleme in der Produktion bei NORDITROPIN® FLEXPRO® 15 MG/1,5 ML

Aktuell ist die Benachrichtigung über den Lieferengpass des Medikaments von Novo Nordisk Pharma GmbH für den Zeitraum vom 22.11.2023 bis zum 05.06.2024 in Kraft. Das Lieferdefizit ist vor allem deshalb problematisch, weil das Medikament in Krankenhäusern dringend benötigt wird. Als Alternativpräparat für NORDITROPIN® FLEXPRO® 15 MG/1,5 ML wird jedoch vom Bundesinstitut Norditropin FlexPro 15 mg/1,5 ml Injektionslösung in einem Fertigpen vorgeschlagen, was die Lage etwas entspannen könnte. Unzweifelhaft ist aber: Die Suche nach Alternativen im Ausland sollte unbedingt vermieden werden.

Eine Schlüsselentwicklung hat wesentlich dazu beigetragen, die Problematik von Lieferengpässen zu verschärfen. Auf der einen Seite haben Rabattverträge, die zwischen den Krankenkassen und Pharmaunternehmen geschlossen wurden, zu Preissenkungen bei Arzneimitteln geführt, insbesondere bei Generika (wirkstoffgleiche Kopien). Dies ist vorteilhaft für die Patienten, hat jedoch zur Folge, dass Pharmaunternehmen, die ihre Medikamente in Deutschland vertreiben, bestrebt sind, die Wirkstoffe zu günstigsten Konditionen zu beschaffen, was oft in China oder Indien geschieht. Im vorliegenden Fall sind für die derzeitige Knappheit des Medikaments nach Angaben des BfArM Produktionsprobleme verantwortlich, wobei als Detail "Probleme in der Herstellung" angegeben wird. Weiterhin ergänzt das Bundesinstitut dazu: "Lieferverzögerung durch eine niedrigere Produktionskapazität als erwartet".

NORDITROPIN® FLEXPRO® 15 MG/1,5 ML: Die Details zum Medikament

NORDITROPIN® FLEXPRO® 15 MG/1,5 ML ist ein verschreibungspflichtiges Arzneimittel und vor allem wegen seines Wirkstoffes Somatropin von Bedeutung.
Das Arzneimittel wird beispielsweise bei folgenden Diagnosen verschrieben:

  • Intrauterine Mangelentwicklung, nicht näher bezeichnet
  • Angeborene Fehlbildungssyndrome, die vorwiegend mit Kleinwuchs einhergehen
  • Renale Osteodystrophie
  • Hypopituitarismus
  • Turner-Syndrom, nicht näher bezeichnet
MedikamentNORDITROPIN® FLEXPRO® 15 MG/1,5 ML
HerstellerNovo Nordisk Pharma GmbH
PZN05459424
WirkstoffSomatropin
Gültigkeitszeitraum22.11.2023 bis 05.06.2024
relevant im Krankenhausja
AlternativpräparatNorditropin FlexPro 15 mg/1,5 ml Injektionslösung in einem Fertigpen
Begründung für den LieferengpassProbleme in der Herstellung

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Arzneimittel-Knappheit in Deutschland aktuell - Ein Ende in Sicht?

Ob es im Fall NORDITROPIN® FLEXPRO® 15 MG/1,5 ML beim aktuell definierten Geltungszeitraum bleibt, kann derzeit nicht gesagt werden, da durchaus die Möglichkeit besteht, dass der Engpass noch länger anhält.

Derzeit sind die Apotheken stark gefordert und müssen clever auf die vorhandenen Engpässe reagieren. In bestimmten Fällen können sie beispielsweise von der vorgegebenen Packungsgröße abweichen oder Alternativen bereitstellen. Obwohl dies derzeit gut funktioniert, ist das jedoch langfristig keine Lösung.
Schon seit einiger Zeit sind Schritte notwendig, um die Problematik der Arzneimittellieferengpässe anzugehen. Das im Juli 2023 in Kraft getretene "Gesetz zur Bekämpfung von Lieferengpässen bei Arzneimitteln und zur Verbesserung der Versorgung" hat das Ziel, Abhilfe zu schaffen. Dieses sieht der unter anderem Sicherheitspuffer bei den Herstellern vor und beinhaltet Sonderregelungen bei Mitteln für Kinder. Es bleibt nun abzuwarten, wie die Umsetzung der neuen Regelungen sich auf das Problem auswirkt.

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+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf der Basis von aktuellen Daten des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) generiert. Datenupdates gibt es, sobald sich Neuigkeiten ergeben (zuletzt am 21.03.2024, 12:00 Uhr). Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de.+++ +++

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