Wladimir Putin: Überraschende Einladung an Selenskyj – echter Frieden oder Bluff?
Wladimir Putin: Will ein Treffen mit Selenskyj in Moskau. Bild: picture alliance/dpa/Pool Reuters | Maxim Shemetov
Erstellt von Mia Lada-Klein
06.09.2025 18.25
- Selenskyj lehnt Moskau als Treffpunkt ab
- Neutraler Ort entscheidend für Gleichgewicht
- USA und EU unterstützen Vermittlungsversuche
Nachdem Wladimir Putin mit seinem vertrauten Umgang mit Kim Jong Un für Aufsehen gesorgt hatte, wurde nun berichtet, dass der russische Präsident den ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj gleich zweimal innerhalb einer Woche nach Moskau eingeladen hat. Mögliche Friedensgesprächen könnten also bad starten. Kiew lehnt diese Vorschläge jedoch ab. Hintergrund ist der Versuch, ein persönliches Treffen zwischen den beiden Staatschefs zu arrangieren, um den Krieg zu beenden, ein Vorhaben, das auch von US-Präsident Donald Trump unterstützt wird. Selenskyj betrachtet die Einladung laut "Newsweek" jedoch eher als Manöver, das Verhandlungen verzögern soll.
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Wie reagiert Wolodymyr Selenskyj auf die Einladung von Wladimir Putin?
"Er kann nach Kiew kommen", sagte Selenskyj in einem Interview des US-Senders ABC News mit Blick auf die Position des russischen Präsidenten, der ein solches Treffen nur in seiner Hauptstadt akzeptieren will. Er selbst könne nicht nach Moskau reisen, wenn sein Land jeden Tag angegriffen werde. Selenskyj betonte, dass die Ukraine prinzipiell für Treffen in jedem Format offen sei, aber Moskau nicht als neutralen Ort akzeptiere. Der Kremlchef hatte am Mittwoch gesagt, Selenskyj könne nach Moskau kommen, wenn es die Aussicht auf ein gutes Ergebnis gebe. Gespräche in der russischen Hauptstadt würden die Verhandlungsposition des Kremls, der sich an der Front weiter im Vorteil sieht, durch den Heimvorteil weiter stärken. Auf einem Wirtschaftsforum in Wladiwostok bezweifelte Putin am Freitag zudem erneut den Sinn solcher Gespräche grundsätzlich, indem er Selenskyj abermals die Legitimität absprach.
Warum ist der Treffpunkt für Wolodymyr Selenskyj und Wladimir Putin so entscheidend?
Die Wahl des Ortes für ein Gipfeltreffen ist mehr als logistisches Detail: Sie signalisiert Macht und Einfluss. Ein Besuch in Moskau könnte diplomatisch als Zugeständnis der Ukraine gewertet werden, ein Treffen in Kiew als Nachgeben Russlands. Viele Beobachter halten daher einen neutralen Standort für notwendig, damit beide Seiten gleichberechtigt an den Verhandlungstisch treten können.
Welche Alternativen gibt es für ein Treffen zwischen Wolodymyr Selenskyj und Wladimir Putin?
Der ukrainische Außenminister Andrii Sybiha wies darauf hin, dass mehrere Länder bereit seien, als neutrale Gastgeber zu fungieren. Dazu zählen unter anderem Österreich, die Schweiz, die Türkei sowie drei Staaten aus dem Golfraum. Für Selenskyj bleibt dies offenbar die bevorzugte Option.
Welche Rolle spielen die internationalen Partner?
Am Rande des Gipfels der europäischen "Koalition der Willigen" in Paris betonte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, dass robuste Sicherheitsgarantien für die Ukraine vereinbart werden müssten. Die USA unterstützen das Vorhaben ebenfalls, indem sie einen neutralen Rahmen für ein mögliches Treffen zwischen Putin und Selenskyj vorschlagen.
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mlk/news.de/dpa