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Wolodymyr Selenskyj: Treffen im Oval Office! Droht der nächste Schlagabtausch mit Trump und Vance?

Wolodymyr Selenskyj: Insider hoffe, J.D. Vance ist beim Treffen im Oval Office nicht dabei.  Bild: picture alliance/dpa/AP | Ben Curtis

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  • Selenskyj hofft auf reibungsloseren Empfang im Weißen Haus
  • JD Vance soll beim letzten Treffen für Eklat gesorgt haben
  • Europäische Staatschefs wollen geschlossen in Washington auftrete

Vor dem nächsten Besuch von Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus wächst in der Ukraine die Sorge: Sollte US-Vizepräsident JD Vance anwesend sein, könnte die Begegnung mit Donald Trump erneut eskalieren. Ein enger Vertrauter des ukrainischen Präsidenten hofft "Newsweek" zufolge deshalb, dass Vance der Runde fernbleibt.

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Was passierte beim letzten Treffen im Februar?

Die Erinnerung an den letzten Washington-Besuch sitzt tief. Damals geriet Selenskyj im Oval Office vor laufenden Kameras ins Kreuzfeuer. Sowohl Trump als auch Vance attackierten ihn mit scharfen Worten. Vance forderte den ukrainischen Staatschef damals gar auf, den USA für deren Unterstützung öffentlich Dankbarkeit zu zeigen. Für die Delegation aus Kiew war dieser Auftritt ein diplomatischer Tiefpunkt.

Welche Strategie verfolgt Selenskyj diesmal?

Laut ukrainischen Insidern hat Selenskyj aus dem Desaster gelernt. Er wolle nun jeden Anschein von Provokation vermeiden und das Treffen betont diplomatisch gestalten. Die Hoffnung: Wenn sich mehrere europäische Staats- und Regierungschefs ihm anschließen, wird die Trump-Regierung vorsichtiger agieren.

Wer reist noch nach Washington?

Bestätigt sind Besuche von Großbritanniens Premier Keir Starmer, Deutschlands Kanzler Friedrich Merz und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron. Auch Finnlands Präsident Alexander Stubb könnte teilnehmen. Außerdem werden EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen und NATO-Generalsekretär Mark Rutte in Washington erwartet.

Warum drängt Europa auf Einfluss?

Die europäischen Partner befürchten, in den von den USA dominierten Friedensgesprächen ins Abseits gedrängt zu werden. Mit Blick auf Russlands Gebietsansprüche – die Annexion der Krim, die Kontrolle über Teile von Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja – wollen sie sicherstellen, dass Kiew nicht unter Druck gesetzt wird, territoriale Zugeständnisse zu machen.

Welche Position vertritt Trump?

Laut Medienberichten signalisierte Trump zuletzt Bereitschaft für ein Abkommen, das eine Abtretung ukrainischer Gebiete an Russland vorsieht. Damit stellt er sich gegen Kiews klare Linie, wonach eine Belohnung der russischen Invasion ausgeschlossen ist.

Gibt es Sicherheitsgarantien für die Ukraine?

Trumps Sondergesandter Steve Witkoff sprach von einem "Artikel-5-ähnlichen Schutz" – eine Anspielung auf das NATO-Bündnisversprechen, wonach ein Angriff auf einen Mitgliedsstaat alle betrifft. Wie ein solches Modell konkret aussehen soll, blieb allerdings offen.

Was sind die Erwartungen an das Treffen?

Von einem Durchbruch geht in Kiew kaum jemand aus. Die Fronten zwischen Russland und der Ukraine sind nach wie vor verhärtet, die territorialen Fragen ungelöst. Dennoch gilt Selenskyjs Besuch als wichtiges Signal: Er will zeigen, dass die Ukraine trotz aller Spannungen fest an der Seite Europas steht und dass er selbst bereit ist, diplomatisch einen neuen Anlauf zu wagen.

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/sfx/news.de

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