Wladimir Putin : Alarmstufe Rot beim Kreml-Chef - Geheimdienste warnen vor Übergriffen
Sollte es tatsächlich zu einem Ende des Ukraine-Krieges kommen, befürchten Expert:innen weitere militärische Offensiven seitens Russlands. Im seien dann vor allem die baltischen Staaten. Bild: dpa/Pool Sputnik Kremlin/Alexander Kazakov
Erstellt von Ines Fedder
02.06.2025 08.08
- Warnungen vor weiteren Angriffen Russlands nach Frieden in der Ukraine
- Kriegsende gefährlich für Europa? Geheimdienste warnen vor diesen Auswirkungen
- Kein Ende der militärischen Auseinandersetzungen: Angst vor Sapad-Mannöver
- So gefährlich ist Wladimir Putin auch nach einem möglichen Kriegsende in der Ukraine
Ist das Ende des Ukraine-Krieges vielleicht gefährlicher als der Krieg selbst? Zu dieser Erkenntnis könnte man gelangen, angesichts neuer Insider-Informationen aus Kreisen westlicher Geheimdienste. Diese befürchten, dass ein wichtiges Militärmanöver zum Ausgangspunkt neuer Machtansprüche Wladimir Putins werden könnte. Die Hintergründe.
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Kriegsende eine Gefahr für Norwegen, Finnland, Polen und die baltischen Staaten
Ein Ende des Krieges in der Ukraine wäre eine große Erleichterung - darin sind sich alle einig. Dennoch birgt eine Konfliktbeilegung zwischen dem russischen Machthaber Wladimir Putin und dem ukrainischen StaatsoberhauptWolodymyr Selenskyj auch erhebliche Gefahren - allem voran für die baltischen StaatenEstland, Lettland und Litauen sowie Polen, Finnland und Norwegen. "Die Bedrohung für uns wird im Fall eines Endes der Kämpfe in der Ukraine steigen", ist sich der estnische Verteidigungsminister Hanno Pevkur zumindest sicher. Er äußerte gegenüber der "Bild"-Zeitung seine schlimmen Bedenken, die durchaus mit den Warnungen westlicher Geheimdienste übereinstimmt.
Kriegsende in der Ukraine setzt in Russland neue Militär-Kapazitäten frei
Denn: Die rund 800.000 russischen Soldaten werden im Falle einer Einigung zwischen der Ukraine und Russland "nicht einfach nach Hause gehen", so der Verteidigungsminister. Man habe in diesem Falle militärische Kapazitäten frei. Aus Kreisen westlicher Geheimdienste heißt es: Man befürchte die Verlegung der russischen Armee-Verbände aus der Ukraine an die Grenzen von Finnland und Norwegen sowie der baltischen Staaten. Die Pläne seien angeblich schon vorbereitet wurden in den vergangenen Monaten, berichtet die "Bild"-Zeitung aus internen Kreisen.
Nach Ukraine-Krieg: Geheimdienst-Insider warnt vor Russland-Angriff in Polen
Während man bisher aufgrund des Ukraine-Krieges zu stark eingebunden war, könnte nach Kriegsende die militärischen Kräfte neu geordnet werden. Ein Insider berichtet gegenüber der "Bild": Sollte es in den nächsten Monaten ein Waffenstillstand geben, "dessen sich Russland sicher sein kann", werde man im Rahmen von "Sapad-2025" russische Truppen nach Belarus verlegen, um "womöglich ähnlich katastrophale Folgen" auszulösen, wie 2021, als Russland das sogenannte "Sapad"-Mannöver in Weißrussland nutzte, um die Ukraine anzugreifen. Dieses Mal sei das Ziel dann jedoch Litauen oder Polen.
Putins Machtansprüche ungebrochen? Neuer Krieg könnte entfachen
"Natürlich wollen wir alle, dass in der Ukraine Frieden einkehrt. Aber wir müssen auch ehrlich sagen: Geht der Krieg weiter, bleibt Sapad-2025 ein Manöver, weil entscheidende Kräfte andernorts gebunden sind. Endet er zu Russlands Bedingungen, könnte Sapad einen neuen Krieg gegen uns einleiten", wird ein anonymer Offizieller aus Geheimdienst-Kreisen gegenüber der "Bild"-Zeitung zitiert.
Es ist nicht das erste Mal, dass das Augenmerk auf das sogenannte Sapad-Mannöver gelenkt wird. Das traditionelle, groß angelegte gemeinsame Militärmanöver von Russland und Belarus findet alle vier Jahre statt.Es setzt auf militärische Szenarien an der Westgrenze Russlands, also in Richtung Nato und EU und wird oft als Übung für mögliche Angriffsoperationen Russlands verstanden. Nach dem Angriffskrieg auf die Ukraine im Anschluss an dasManöver befürchten Expert:innen jedoch Schlimmeres. Bereits in der Vergangenheit warnten mehrere hochrangige Militärexpert:innen davor, Russland könne bereits im Herbst im Rahmen des Sapad-Mannövers einen Großangriff auf Nato-Gebiet initiieren.
Wladimir Putin: Nach Kriegsende wird er sich die "nächstgrößere Aufgabe" suchen
Dass Wladimir Putin nicht wirklich daran gelegen ist, die Militärgewalt einzustellen, zeigt sich nicht zuletzt an den gescheiterten Verhandlungen eines möglichen Kriegsendes in der Ukraine am vergangenen Wochenende. Während Friedensgespräche seitens der Ukraine und Russland in der Türkei abermals ergebnislos verliefen, verstärkte Russland die Angriffe in der Ukraine abermals. Von Kriegsmüdigkeit keine Spur. Ein namentlich nicht genannter Beamter erklärte gegenüber der "Bild"-Zeitung: "Nach Georgien kam die Krim, dann der Donbas, dann die Ukraine. Wenn wir Putin signalisieren, dass er die annektierten Gebiete behalten kann, wird er sich die nächstgrößere Aufgabe suchen."
Nächste Eskalationsstufe durch Wladimir Putin bereits vorprogrammiert?
Der deutsche CDU-AußenpolitikerRoderich Kiesewetter warnte bereits öffentlich gegenüber den Medien, dass ein Ende der Kämpfe in der Ukraine nicht bedeuten würde, dass es endlich wieder Frieden in Europa gäbe. Dies sei nur der Fall, "wenn Russland das Existenzrecht der Ukraine unwiderruflich anerkennt und damit seine imperialen Absichten einstellt". Ein Szenario, welches für Kiesewetter aktuell sehr unwahrscheinlich erscheint. Man müsse sich daher auf eine neue Eskalationsstufe Russlands einstellen.
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