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Chemische Waffen im Wandel der Zeit: Vietnamkrieg: Ein Giftgas wird zum Fluch für Generationen

Gasangriffe mit Phosgen, Senfgas oder Chlorgas waren im 1. Weltkrieg keine Seltenheit. Bild: dpa

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Mehr als 70 Millionen Liter des Unkraut-Vernichtungsmittels Agent Orange wurden von den USA über Vietnam versprüht. Regionen sind bis heute verseucht, Menschen leiden noch immer. Auch in der dritten Generation kommen Kinder weiterhin mit schlimmen Missbildungen zur Welt. Dies wird wohl noch über Jahrzehnte der Fall sein. Die vietnamesischen Opfer sind krank, behindert und leben oft in großer Armut. Die USA beteiligen sich in Vietnam an den Folgen der Umwelt-Schäden ihres Giftgas-Angriffes und haben bisher mehr als 50 Millionen Euro investiert. Die US-Chemiekonzerne hatten in außergerichtlicher Einigung 180 Millionen Dollar Entschädigung an US-Soldaten gezahlt, die mit Agent Orange in Kontakt gekommen waren.

Giftgas-Einsätze heute: Syrien und der Islamische Staat

Auch in der heutigen Zeit wird Giftgas gegen Unschuldige eingesetzt. Zuletzt geschehen am 4. April in Syrien. Bei dem mutmaßlichen Giftgasangriff in Chan Scheichun im Norden des Landes waren rund 80 Menschen getötet worden. Die USA machte das Assad-Regime dafür verantwortlich und gab bekannt, dass wohl das Nervengas Sarin zum Einsatz gekommen sei. Und auch die Terrormiliz Islamischer Staat setzt immer wieder Giftgas ein. So soll der IS zum Beispiel mit Senfgas befüllte Granaten einsetzen, etwa im August 2015 gegen kurdische Peschmerga-Kämpfer im Nordirak. Neben Senfgas verfügt der IS auch über Chlorgas.

Erfahren Sie mehr: US-Geheimdienst CIA – Verfügt der Islamische Staat über Chemie-Waffen?

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gea/jat/news.de

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