Lufthansa plant Stellenabbau: 4.000 Jobs futsch - Luftfahrt-Konzern kündigt Neustrukturierung an

Der Lufthansa-Konzern setzt den Rotstift an: In den kommenden Jahren sollen 4.000 Jobs in der Verwaltung wegfallen. Dafür sollen die Airlines enger zusammengefasst werden. Zunächst droht dem Management jedoch ein Pilotenstreik.

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Der Lufthansa-Konzern hat die Streichung von 4.000 Stellen bis zum Jahr 2030 angekündigt. (Foto) Suche
Der Lufthansa-Konzern hat die Streichung von 4.000 Stellen bis zum Jahr 2030 angekündigt. Bild: picture alliance/dpa | Sven Hoppe
  • Paukenschlag bei der Lufthansa: 4.000 Stellen bis 2030 sollen gestrichen werden
  • Konzern plant massiven Personalabbau in der Verwaltung
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Die Lufthansa-Gruppe plant einen massiven Personalabbau in ihrer Verwaltung. Bis 2030 sollen 4.000 Arbeitsplätze wegfallen, wie der Konzern am 29. September 2025 beim Kapitalmarkttag in München bekanntgab. Digitalisierung, Automatisierung und Prozessbündelung sollen die Einsparungen ermöglichen.

Lufthansa setzt den Rotstift an: 4.000 Stellen sollen wegfallen

Mit der Ankündigung bestätigte Europas größter Luftverkehrskonzern Medienberichte der vergangenen Woche. Das Unternehmen beschäftigt derzeit etwa 103.000 Mitarbeiter. Die geplanten Stellenstreichungen betreffen ausschließlich administrative Bereiche. Der Konzern kämpft mit überhöhten Kosten und hat die Produktivität sowie Auslastung aus der Zeit vor Corona noch nicht wieder erreicht, wie unter anderem die "Bild" schreibt. Die angestrebte Umsatzrendite von acht Prozent bleibt bisher unerreicht.

Lufthansa-Konzern peilt mehr Gewinn an - und streicht massiv Stellen

Die Lufthansa-Gruppe hebt ihre mittelfristigen Renditeziele deutlich an. Der operative Gewinn soll künftig zwischen 8 und 10 Prozent des Umsatzes liegen. Bisher peilte der Konzern lediglich 8 Prozent an. Für das laufende Geschäftsjahr zeigt sich das Management zuversichtlich. Der bereinigte operative Gewinn soll die 1,6 Milliarden Euro aus dem Vorjahr deutlich übersteigen.

Um profitabler zu werden, plant der Konzern eine straffere Organisation seiner Fluggesellschaften. Die verschiedenen Airlines - darunter Swiss, Austrian, Brussels Airlines und die Beteiligung an der italienischen Ita - sollen künftig zentral gesteuert und enger verzahnt werden. Auch die Billigflugtochter Eurowings sowie die Bereiche Logistik und Wartung will Lufthansa stärken.

Provoziert die Lufthansa mit dem Stellenabbau einen Pilotenstreik?

Während der Konzern seine Sparpläne vorantreibt, bahnt sich ein Arbeitskampf an. Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) lässt ihre Mitglieder bei der Lufthansa und der Frachttochter Lufthansa Cargo über Streikmaßnahmen abstimmen. Die Urabstimmung läuft noch bis Dienstag, den 30. September.

Auslöser des Konflikts sind die Betriebsrenten. Die Gewerkschaft fordert Verbesserungen, die das Unternehmen als nicht finanzierbar zurückweist. Ein positives Votum der Piloten würde der VC grünes Licht für Arbeitsniederlegungen geben.

Der mögliche Streik kommt für Lufthansa zur Unzeit. Während das Management die Neuausrichtung des Konzerns vorantreibt, könnte ein Arbeitskampf die Geschäfte empfindlich stören.

Lufthansa plant Zukunftsstrategie für 103.000 Beschäftigte

Mit den Sparmaßnahmen will sich der Lufthansa-Konzern für die Zukunft wappnen. Das Unternehmen strebt nachhaltig attraktive Renditen für seine Anteilseigner an. Die Aktionäre können weiterhin mit einer Ausschüttung zwischen 20 und 40 Prozent des Konzerngewinns rechnen.

Neben der Kernmarke Lufthansa setzt das Management auf gezielte Wachstumsfelder. Die Direktfluglinie Eurowings soll gestärkt werden. Auch das Wartungsgeschäft rückt in den Fokus - hier will sich Lufthansa im Verteidigungssektor positionieren.

Die angekündigten Maßnahmen zielen darauf ab, das Unternehmen wettbewerbsfähiger zu machen. Durch die Bündelung von Prozessen und die zentrale Steuerung der Airlines erhofft sich der Konzern Effizienzgewinne.

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/kns/roj/news.de/dpa

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