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Verpflichtende Herkunftskennzeichnung: Weihnachtsgebäck in Gefahr! EU-Reform schockt Süßwarenhersteller

Paolo de Castro fordert die verpflichtende Herkunftskennzeichnung von Zutaten in Lebensmitteln. Deutsche Süßwarenhersteller schlagen bereits Alarm. Ist die geplante EU-Reform überhaupt praktikabel?

Ein Gesetzes-Entwurf der EU stellt Süßwaren-Hersteller vor Herausforderungen. (Foto) Suche
Ein Gesetzes-Entwurf der EU stellt Süßwaren-Hersteller vor Herausforderungen. Bild: AdobeStock / beats_

Süßwaren-Hersteller schlagen Alarm: Der Regulierungswahn der Europäischen Union könnte zur Bedrohung für deutsche Weihnachtsleckereien werden. Der EU-Abgeordnete Paolo de Castro fordert die verpflichtende Herkunftskennzeichnung von Zutaten. Der Gesetzesvorschlag stößt bereits jetzt auf massive Kritik.

"Praxisfern und nicht umsetzbar!" EU-Gesetzesentwurf bedroht deutsches Weihnachtsgebäck

Um die Qualität von regionalen Spezialitäten zu bewahren, hat die EU allein in Deutschland 186 Lebensmittelprodukte unter Schutz gestellt. Darunter unter anderem Aachener Printen, Dresdner Christstollen und Nürnberger Lebkuchen. Dieses Gesetz könnte nun jedoch erweitert werden - mit möglicherweise dramatischen Folgen. Laut dem Entwurf soll für Verbraucher künftig auf dem Etikett erkennbar sein, woher die Zutaten stammen.

"Diese EU-Forderung ist praxisfern und nicht umsetzbar", zeigt sich Dr. Jürgen Brandstetter, Geschäftsführer von Lebkuchen Schmidt, gegenüber der "Bild"-Zeitung empört. "Wir verwenden traditionell Zutaten und Gewürze aus aller Welt. Wir müssten allein für Schokolade oder Haselnüsse Hunderte Verpackungsvarianten drucken. So wird sinnlose Bürokratie aufgebaut und der Mittelstand kaputt gemacht." Mit dieser Meinung steht er nicht allein da. "In der derzeit sowieso schon sehr schwierigen Situation sind wir froh, wenn wir überhaupt genügend Rohstoffe und Verpackungsmaterial zur Verfügung haben", sagte Prof. Hermann Bühlbecker, Alleingesellschafter der Lambertz-Gruppe gegenüber der "Bild".

Paolo de Castro fordert verpflichtende Herkunftskennzeichnung der Hauptzutat

Laut Paolo de Castro soll zwar nur die Herkunft der Hauptzutaten angegeben werden. Doch auch diese Beschränkung löst das drohende Problem der Hersteller nicht. Die "Bild" nennt als Beispiel Niederegger Marzipan, bei dem Mandeln die Hauptzutat sind. "Die Mandeln kommen erkennbar nicht aus Lübeck. Wir beziehen sie nach besonderen Qualitätstests überwiegend aus Südeuropa. Das kann – je nach Ernte – mal aus dem einen, mal aus dem anderen Land sein. Diese Flexibilität ist nötig, um eine gleichbleibende Qualität des Produktes sicherzustellen", erklärt Kathrin Gaebel,Pressesprecherin des Unternehmens. 

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/sba/news.de

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