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Nach Übernahme von Elon Musk: Twitter bald kostenpflichtig? Nutzer kündigen harte Konsequenzen an

Nach der Übernahme von Twitter ist Elon Musk auf der Suche nach neuen Geschäftsmodellen. Eine Idee: Den Kurznachrichtendienst kostenpflichtig zu machen. Die Nutzer halten von den Plänen wenig und kündigen bereits harte Konsequenzen an.

Wird Twitter bald kostenpflichtig? (Foto) Suche
Wird Twitter bald kostenpflichtig? Bild: AdobeStock / bloomicon

Bislang ist Twitter kostenlos. Doch schon bald könnte sich das für Nutzer des Kurznachrichtendienstes ändern. Elon Musk ist nämlich auf der Suche nach neuen Geschäftsmodellen. Laut einem Medienbericht soll der neue Twitter-Besitzer überlegen, den Online-Dienst kostenpflichtig zu machen. Das habe Musk in jüngsten Treffen mit seinem Berater David Sacks diskutiert, schrieb der gut vernetzte Tech-Reporter Casey Newton in der Nacht zum Dienstag in seinem Blog "Platformer".

Twitter bald kostenpflichtig? DAS plant Elon Musk für den Kurznachrichtendienst

Ein Konzept sei, Twitter eine eingeschränkte Zeit kostenlos benutzen zu lassen und danach Geld zu verlangen, hieß es. Musk, der seit der Übernahme für das Unternehmen über seinen Twitter-Account kommuniziert, äußerte sich nicht dazu. Zu den ersten Neuerungen unter Musk gehört der Plan, die Verifikations-Häkchen allen Kunden eines Abos zu acht Dollar im Monat zu geben. Bisher wurden sie von Twitter nach einer Prüfung kostenlos etwa an Prominente, Politiker und Unternehmen vergeben. Musk argumentierte, die Authentifizierung durch Bezahldienste und die App-Plattformen von Apple und Google sei ausreichend, so dass Twitter auf eine eigene Prüfung verzichten könne.

Musk hatte auch angekündigt, dass die Abo-Kunden nur die Hälfte der Werbung zu sehen bekommen sollen. Damit könne das Acht-Dollar-Abo Twitter in den USA Geld kosten, schrieb "Platformer" unter Berufung auf Insider. Denn diese Halbierung der Werbeanzeigen senke in den USA den Werbeerlös pro Nutzer im Schnitt um sechs Dollar, hieß es. Nach Abzug der Plattform-Gebühren von Apple und Google könne Twitter bei diesen Accounts weniger als zuvor einnehmen.

"Sollte Twitter kostenpflichtig werden, wird der Account gelöscht!"

Bei den Twitter-Nutzern stoßen die geplante Änderungen auf Entsetzen. Einige prophezeien bereits das Ende der Plattform. "Sollte Twitter kostenpflichtig werden oder seinen Sinn (für mich) verlieren, wird der Account gelöscht und nicht anderswo neu aufgebaut. Dann isses halt so", heißt es in einem Tweet. "Ich würde keine Benutzungsgebühr für Twitter zahlen. Als Goodie hätte ich dann mehr Zeit und müsste mich weniger ärgern! Zudem würde es dann kaum noch eine Evidenz von 'Hass und Hetze' in meinem Leben geben. Also kann ich fast hoffen, dass Twitter kostenpflichtig wird", schreibt eine andere Twitter-Nutzerin.

"Wenn Twitter Kostenpflichtig wird bin ich hier ganz schnell verschwunden. Macke wa?", fragt sich ein weiterer. "Im Moment warte ich einfach ab. Würde twitter nur verlassen wenn es tatsächlich kostenpflichtig werden würde. Wenn EM auch nur einen funken grips in seiner birne hat weiß er dass das auf 99% der leute suf der platform zuträfe. Mal schauen was passiert", ist in einem Tweet zu lesen.

Elon Musk löscht Verschwörungstheorie-Tweet kommentarlos von Twitter

Newton hatte am Wochenende auch als erster darüber berichtet, dass Twitter nach dem Abbau von rund jedem zweiten Job rasch einige Mitarbeiter wieder zurückholen wollte. Der Finanzdienst Bloomberg schrieb später, einige Dutzend entlassene Beschäftigte hätten ein solches Rückkehr-Angebot erhalten.

Das Technologie-Blog "The Verge" berichtete unterdessen unter Berufung auf interne Twitter-Unterlagen, der Dienst habe seit Veröffentlichung der letzten Geschäftszahlen im Sommer 15 Millionen tägliche Nutzer dazugewonnen. Zum Ende des zweiten Quartals hatte Twitter 237,8 Millionen tägliche Nutzer, die auf der Plattform Anzeigen zu sehen bekommen.

Das Dokument beinhalte Fragen und Antworten für Twitters Verkaufsabteilung, damit Mitarbeiter darauf in Gesprächen mit Werbekunden zurückgreifen können. Mehrere große Werbekunden - darunter Volkswagen und der Pharma-Konzern Pfizer kündigten an, ihre Anzeigen bei Twitter auszusetzen, bis sich der künftige Kurs von Twitter im Umgang mit bedenklichen Inhalten kläre.

Eine der Fragen sei auch, ob die Inhalteregeln von Twitter auch für Musk gälten, schrieb "The Verge". Die Antwort sei ein knappes "Ja". Musk hatte vor einigen Tagen eine unbegründete Verschwörungstheorie zum Angriff auf den US-Politikergatten Paul Pelosi weiterverbreitet - und den Tweet nach einigen Stunden kommentarlos gelöscht.

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/fka/news.de/dpa

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