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Vorsicht an der Kasse: Was Verbraucher über das neue Mehrfachmandat wissen müssen

Eine neue Bezahlmethode, bei der eine Unterschrift alle zukünftigen Zahlungen autorisiert, sorgt für Aufsehen und Kritik. Besonders bei Rossmann und Alnatura warnen Experten vor Sicherheitsrisiken und fehlender Aufklärung.

Leuchtendes Schild einer Rossmann-Filiale in München. (Symbolfoto) (Foto) Suche
Leuchtendes Schild einer Rossmann-Filiale in München. (Symbolfoto) Bild: picture alliance / Peter Kneffel/dpa | Peter Kneffel

Die neue EC-Bezahlmethode, bei der eine Unterschrift alle Folgezahlungen genehmigt, scheint auf den ersten Blick praktisch. Doch sie birgt auch erhebliche Risiken und stößt daher auf Kritik von Verbraucherschützern.

Diese Methode wurde bereits bei der Drogeriekette Rossmann und dem Bio-Supermarkt Alnatura eingeführt. Kunden müssen bei Beträgen über 50 Euro weder eine Unterschrift leisten noch eine PIN eingeben. Dies erfolgt über das sogenannte Mehrfachmandat.

Was ist das Mehrfachmandat?

Das Mehrfachmandat, auch Dauermandat genannt, betrifft Girocards oder EC-Karten, die zunehmend von Debitkarten abgelöst werden. Normalerweise autorisieren Kunden Beträge über 50 Euro mit einer PIN oder Unterschrift, aber mit dem neuen Verfahren erteilen sie Händlern die Erlaubnis, regelmäßig Geldbeträge vom Konto abzubuchen. Auf dem Kassenbon oder Kartenlesegerät steht dann: „Das SEPA-Lastschriftmandat gilt auch für künftige Zahlungen ohne Unterschrift."

 

Die Verbreitung der neuen Methode

Während Alnatura und Rossmann bereits das Mehrfachmandat nutzen, setzen Supermärkte wie Edeka, Rewe und dm dieses Verfahren noch nicht ein. Doch die Methode breitet sich aus. Dienstleister wie Telecash, Payone oder Nexi, die Zahlungen im Auftrag von Händlern abwickeln, bezeichnen das Mehrfachmandat als „Revolution für das Bezahlverfahren". Besonders Payone geht noch einen Schritt weiter und bietet ein „Zentralmandat" an, das für mehrere Händler gilt.

 

Expertenwarnungen und Bedenken

Trotz der Vorteile dieser Methode gibt es erhebliche Bedenken. So können auch höhere Beträge ohne zusätzliche Autorisierung bezahlt werden, was ein Sicherheitsrisiko darstellt. Experten bezweifeln, dass Verbrauchern immer klar ist, dass sie mit einer einzigen Unterschrift auch zukünftige Transaktionen autorisieren. Dies gilt besonders für das Zentralmandat, bei dem eine Unterschrift bei mehreren Händlern gültig ist.

 

Informationsdefizite und Verunsicherung

Verbraucherschützer befürchten, dass Kunden unzureichend über die Folgen des Mehrfachmandats informiert sind. Ein Mandat kann zwar schriftlich widerrufen werden, doch dieser Prozess ist kompliziert und zeitaufwändig. Die Verbraucherzentrale NRW und der Verbraucherzentrale Bundesverband warnen, dass die fehlende Nachfrage nach PIN oder Unterschrift zu Verunsicherung und potenziell zu Missbrauch führen kann.

 

Wachsamkeit geboten

Während die neue EC-Bezahlmethode Bequemlichkeit verspricht, sind Verbraucher gut beraten, sich über die Risiken und Abläufe genau zu informieren. Wer das Mehrfachmandat nutzt, sollte besonders wachsam sein und sicherstellen, dass keine ungewollten Abbuchungen erfolgen.

lab/news.de

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