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Doch keine gute Alternative: Kritik an Papier-Trinkhalmen

Seit einiger Zeit sind Trinkhalme aus Kunststoff in Rücksicht auf die Umwelt verboten. Doch jetzt gibt es erstmals Kritik an der Alternative. Auch Papier-Trinkhalmen sollen nicht besonders gut sein, heißt es.

Auch Papier-Trinkhalme sind nicht unbedenklich (Symbolfoto) (Foto) Suche
Auch Papier-Trinkhalme sind nicht unbedenklich (Symbolfoto) Bild: istockphoto.com/ddukang

Umweltfreundlich, aber problematisch, so scheint das Urteil von Öko-Test auszufallen. Papier-Trinkhalme gelten als grüne Alternative zu Plastikhalmen und sind in Cafés, Restaurants und unterwegs oft die erste Wahl, wenn keine Mehrwegalternativen zur Verfügung stehen. Öko-Test hat in seiner Juni-Ausgabe 2024 genau hingeschaut und 20 Papiertrinkhalme auf Schadstoffe, Geschmack und Stabilität getestet. Die Ergebnisse zeigen deutliche Unterschiede und einige unangenehme Überraschungen.

Von den 20 getesteten Papiertrinkhalmen erhielten acht die Note "gut" und zwei die Bestnote "sehr gut". Besonders hervorgetan haben sich die Metaltex Papierstrohhalme und die Förnyande Trinkhalme. Beide Produkte überzeugten durch ihre Stabilität und Geschmackslosigkeit und waren frei von problematischen Inhaltsstoffen.

Unerwartete Schadstofffunde besorgen Experten

Leider enttäuschten vier Produkte im Test durch ihre hohe Schadstoffbelastung. Besonders negativ fielen die Trinkhalme von Rossmann und Hema auf. Die Rossmann-Halme enthielten, laut Testergebnissen, nicht nur umweltschädliche PFAS, sondern auch hohe Mengen an Benzisothiazolinon, einem Konservierungsmittel, das bei Verschlucken gesundheitsschädlich sein kann. Zudem waren sie geschmacklich unangenehm und instabil.

Die Hema-Trinkhalme wiesen erhöhte Aluminiumwerte auf, was ebenfalls bedenklich ist. Auch die Bofa Eco Tableware Bofa Straws schnitten schlecht ab: Sie enthielten zu viel Aluminium und Benzisothiazolinon und färbten in sauren Getränken stark ab. Aluminium in hohen Mengen kann die Nieren und das Nervensystem schädigen. Im Test überschritten vier Produkte die empfohlene Aluminiumgrenze.

 

Weitere Mängel festgestellt

Benzisothiazolinon, das in fünf Halmen gefunden wurde, kann beim Verschlucken gesundheitsschädlich sein. Diese Stoffe sind besonders problematisch, wenn die Halme in direkten Kontakt mit Getränken kommen. Sensorikexperten stellten bei allen getesteten Halmen geschmackliche Auffälligkeiten fest, heißt es.

Einige Halme wurden als bitter oder rauchig beschrieben, besonders schlecht schnitten die First Choice Halme ab, deren unangenehmer Geruch zwei Prüfer davon abhielt, sie überhaupt zu verkosten. In puncto Stabilität zeigten fünf Halme Schwächen und knickten unter einem zehn Gramm schweren Gewicht ein. Besonders negativ fiel hier erneut Bofa Eco Tableware auf, deren Halme in sauren Getränken stark abfärbten.

 

Bessere Möglichkeiten als Wegwerfprodukte

Die Testergebnisse von Öko-Test machen deutlich, dass nicht alle Papier-Trinkhalme eine unbedenkliche Alternative zu Plastikhalmen sind. Während einige Produkte durchweg überzeugen, enthalten andere bedenkliche Schadstoffe oder weisen geschmackliche und strukturelle Mängel auf.

Es lohnt sich also, beim Kauf genauer hinzusehen und auf getestete Produkte zurückzugreifen, die frei von schädlichen Inhaltsstoffen sind. Deutlich besser sind wiederverwendbare Halme aus Glas. Sie können unkompliziert gereinigt werden, verursachen keinen Abfall und sind in vielen Varianten erhältlich. Den ausführlichen Testbericht finden Sie in der Juni-Ausgabe von Öko-Test.

lab/news.de

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