"Schlagerboom 2025": Schon wieder Silbereisen-Show im Ersten - es reicht jetzt!

• Kommentar zum Samstagabend-Programm der ARD
• Öffentlich-rechtlicher Sender nervt mit weiterer Silbereisen-Show am 18. Oktober
• Plädoyer für mehr Abwechslung bei ARD und ZDF

Am 18. Oktober ist es wieder so weit. Florian Silbereisen flimmert um 20.15 Uhr über die Mattscheiben und präsentiert den "Schlagerboom 2025". Auch wenn sich viele Zuschauerinnen und Zuschauer sicher auf die Show aus der Dortmunder Westfalenhalle freuen, sollte die ARD ihr Samstagabendprogramm endlich einmal gründlich überdenken.

"Schlagerboom 2025" am 18.10. - zu viele Silbereisen-Shows in der ARD

In Paragraf 11 des Rundfunkstaatsvertrags steht zum Auftrag der öffentlich-rechtlichen Sender geschrieben:"Ihre Angebote haben der Bildung, Information, Beratung und Unterhaltung zu dienen.Sie haben Beiträge insbesondere zur Kultur anzubieten. Auch Unterhaltung soll einem öffentlich-rechtlichen Angebotsprofil entsprechen."

Wirklich spezifisch wird es mit Blick auf die Unterhaltungssendung jedoch nicht. Es wird in einem weiteren Absatz lediglich auf Meinungsvielfalt und eine geforderte "Ausgewogenheit" der Angebote hingewiesen. Das Wort "Abwechslung" sucht man vergeblich. Dabei wünscht man sich diese momentan besonders.

Der ARD fällt nichts Besseres ein, als die gefühlt Hunderttausendste Silbereisen-Show zur besten Sendezeit am Samstagabend zu bringen. Bis auf ein paar Ausnahmen treten dabei meistens auch immer wieder die gleichen Gäste auf. Auch wenn man noch keine Show in voller Länge angeschaut hat, weiß man, dass Stars wie Maite Kelly, Kerstin Ott, Andrea Berg und Roland Kaiser zu sehen sein werden - zumindest einer oder eine von ihnen. Eine Woche später könnten sie dann bereits wieder im ZDF bei Giovanni Zarrella oder irgendeiner anderen Schlagershow im öffentlich-rechtlichen Fernsehen auf der Bühne stehen.

ARD und ZDF zeigen keinen Mut beim Samstagabendprogramm

In Wochen ohne Silbereisen-Shows gibt es in der ARD ebenfalls nur wenig Abwechslung. Meistens läuft dann nämlich entweder eine XXL-Ausgabe von "Gefragt - Gejagt" oder "Wer weiß denn sowas?" am Samstag um 20.15 Uhr. Oder das Erste Deutsche Fernsehen setzt auf einen Krimi. Im ZDF sieht es übrigens ähnlich aus. Nur dass die Quizshows und die Ermittler in den Spielfilmen hier eben anders heißen. Wo bleibt der Mut auch mal wieder etwas Neues auszuprobieren?

Statt Florian Silbereisen mehr Risiko im Ersten

Zum Glück gibt es in der heutigen Zeit, viele verschiedene Streamingdienste, bei denen man zu jeder Zeit schauen kann, worauf man gerade Lust hat. Das lineare Fernsehen wird nämlich gerade für die jüngere Zielgruppe immer unattraktiver. Schon seit geraumer Zeit fehlen generell innovative Konzepte im deutschen TV. Am besten haben dies zuletzt noch Joko und Klaas beim Privatsender ProSieben hinbekommen. Doch auch gute Shows wie "Wer stiehlt mir die Show?" verlieren langsam ihren Reiz, wenn sie mit neuen Staffeln immer wiederzusehen sind und irgendwie vorhersehbar werden. Dass das Privatfernsehen hauptsächlich auf Sendungen mit guten Einschaltquoten setzt, ist noch verständlich. Aber gerade ARD und ZDF könnten dank ihrer Finanzierung durch die Rundfunkgebühren ruhig auch mal mit neuen Samstagabend-Shows mehr Risiko eingehen. 

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gom/bua/news.de